Passt ein Hund in mein Leben?

quietscheratsch  04.02.2024, 20:52

Haben eure Katzen Hundeerfahrung?

Konijnche 
Fragesteller
 04.02.2024, 20:55

So halb, der eine lebte mit einem freundlichen Yorkshire Terrier zusammen, ansonsten eher nein.

7 Antworten

So schön und theoretisch wie ihr es euch vorstellt ist es bei einer Direktadoption selten. Der Hund kennt meist das Leben mit Menschen in geschlossenen Räumen nicht, den direkten Kontakt mit Katzen ebenfalls nicht und das Laufen an einer Leine schon gar nicht. Auch kann ein Hund aus einer Direktadoption nicht alleine bleiben, auf keinen Fall 6 Stunden. Nebenbei ist das für keinen Hund zumutbar. Auch bei Pflegis kann man das nicht voraussetzen. Kurze Frage: der Hund bleibt bei Verwandten im Schweinestall?

Hundeschule bei Direktadoption gut und schön. In der ersten Zeit lernt ihr euch "nur" kennen und führt den Hund langsam an das Leben mit Menschen heran. In der ersten Zeit ist es -meiner Erfahrung nach- Zeit- und Geldverschwendung. Der Hund kennt euch nicht, es muss Vertrauen und Bindung aufgebaut werden. Sinnvoller ist es, einen Trainer in- und outdoor die Situation bewerten zu lassen und in der Einzelbetreuung vor Ort zu arbeiten.

Daher bitte keine Direktadoption. Schaut nach Orgas, die mit Pflegestellen arbeiten oder seht euch im Tierheim nach einem geeigneten Hund um. Dort können euch die Pflegestellen oder Mitarbeitende meist sagen, wie der Hund auf Katzen reagiert, bevor es zu bösen Überraschungen kommt und der Hund wieder gehen muss.

Der Hund kann in der ersten Zeit nicht alleine gelassen werden. Egal, ob Welpe aus einer Zucht oder adoptierter Hund. Es muss geregelt sein, wer sich die 6 Stunden eurer Abwesenheit um den Hund kümmern kann.

Drei Wochen Urlaub am Stück müssen zur Eingewöhnung drin sein.

Sollten die letzten beiden Punkte nicht machbar sein, sollte kein Hund bei euch einziehen bzw. es sollte dem Hund zuliebe darauf verzichtet werden. Alles andere wäre unfair.

Katzen/Anfänger/Wohnung ist für mich kein Ausschlusskriterium. Ich mache selbst Vorkontrollen bei Interessenten und habe eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Aber (!) mein Hund ist selten mal eine halbe Stunde alleine, abends vielleicht mal zwei Stunden und wir sind hängen nicht in der Bude rum/sind viel unterwegs. Es gibt ausreichend Rückzugsorte. Wie sähe das bei euch aus? (Ich habe auch schon Leuten mit Haus und Garten einen Hund abgesagt. Es kommt eben darauf an, wie man sich dieses Hunde-Thema angeht und sich vorbereitet.) Alles muss durchdacht sein, jedes worst-case-scenario:

Vielleicht ist der Hund auf Artgenossen nicht gut zu sprechen. Vielleicht mag der Hund fremde Menschen nicht. Vielleicht hat der Hund eine andere Angst-Baustelle. Vielleicht stellt ihr nach der Adoption fest, dass der Hund krank ist und pflegebedürftiger ist, als ihr dachtet. Wer kümmert sich dann?

Hier ein kleiner Auszug unserer anfänglichen "Probleme": draußen war meine Hündin extrem unsicher, am schlimmsten bei Wind. Für 10 Meter -ohne Wind- haben wir anfangs eine halbe Stunde oder länger gebraucht. Nach einem halben Jahr trat eine Blasenproblematik auf, bei der wir in der schlimmsten Zeit alle 20 Minuten mit ihr raus mussten (Tag und Nacht) und fast wöchentlich zum Tierarzt mussten. Seid ihr darauf vorbereitet?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – lebe mit einer rumänischen Mischlingshündin zusammen

Naja 6 Stunden alleine ist schon nicht wenig. Der Hund ist garantiert nicht stubenrein.

Vor allen Dingen kann man nicht davon ausgehen dass sich Hund und Katzen gleich gut verstehen - das kann Monate dauern. Und wenn dann keiner da ist und eins der Tiere verletzt wird ?

Ich weiss nicht - aber warum noch ein Hund in einer Zweizimmerwohnung bei arbeitenden Menschen ? Reichen die Katzen da nicht ?

Es ist auch schön dass Du schon Hundeschule und Kontakte planst etc. Aber Du weisst doch noch gar nicht wie der Hund drauf ist ? Bei Auslandshunden weiss man nie was man bekommt. Mit denen kann man oft nicht gleich einfach loslaufen und solche Aktivitäten machen. Was wenn der Hund ängstlich ist ? Was wenn er gar keinen Hundekontakt möchte ? Gerade die Hunde die lange im Zwinger gelebt oder mit vielen anderen zusammen sind oft froh wenn sie endlich ihre Ruhe haben und nicht gleich wieder von A nach B geschleppt werden ?

Sozialisierung heisst nicht dass der Hund ständig Kontakt zu anderen braucht. Das haben Strassenhunde zur Genüge gehabt. Aber worauf sie meist nicht sozialisiert sind ist die Umwelt und das Leben in einer Wohnung und an der Leine.

Denk vielleicht noch mal gründlich drüber nach ?

Wenn ihr einen Hund aus dem Auslandtierschutz kaufen möchtet dann würde ich nach einem Hund suchen, der auf einer Pflegestelle in Deutschland lebt und dort das Zusammenleben mit Katzen kennt.

Bürsten/Betten/Kleidung/Geschirr/Näpfe sind schon alleine wegen den Katzen vorhanden.

In ein Geschirr für Katzen passen die wenigsten Hunde oder sind eure Katzen Maine Coon?

Manche Tierheime/Pflegestellen erwarten einen Garten. Das könne eventuell ein Problem sein. Meine Meinung dazu ist, dass ein Garten das Zusammenleben mit einem Hund erleichtert wenn man z.B. krank ist aber das Gassigehen nicht ersetzt.

Könnt ihr sicherstellen, dass der Hund in den ersten Monaten nicht allein ist? Auch ein erwachsener Tierschutzhund, der auf einer Pflegestelle allein bleiben konnte muss das Alleinsein im neuen Zuhause erst lernen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.
Konijnche 
Fragesteller
 04.02.2024, 21:06

Das Geschirr ist L, sollte passen. Ich könnte mir mehrere Wochen freinehmen und das auf 1-2 Monate verteilen, die Zeit.

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Es wurde zwar schon erwähnt, aber auch von mir nochmal: es ist besser, wenn der Hund bereits in Deutschland ist.

Wenn der Hund erst aus dem Ausland kommt, dann kann es zu Problemen kommen. Zum einen weiß man nicht, wie gut die Leute dort den Hund kennen und beurteilen können. Außerdem kann es sein, dass die den Hund besser darstellen, als er wirklich ist.
Oft hab ich auch schon erlebt, dass die dort gar nicht alle Informationen über den Hund haben. Ich wollte auch mal einen Hund aus dem Ausland holen. Ich fand eine Internetseite mit einigen Hunden. Bei den Informationen über den jeweiligen Hund gab es auch ein Feld: "katzenverträglich ja/nein" - bei den meisten Hunden stand dort "unbekannt". Als Katzenbesitzer sollte man so was schon wissen.

Zudem gibt es ja auch noch die Sprachunterschiede, durch die es zu Problemen kommen kann. Wie gesagt, ich wollte einen Hund holen - zu meinem Rüden dazu. Es sollte auf jeden Fall ein Mädchen sein, weil meiner nicht mit jedem Rüden klarkam. Ich hab ein Mädchen gefunden, allerdings hatte sie den männlichen Namen Clyde. Auf Nachfrage hieß es: es wären Geschwisterhunde gewesen, aber leider sei der Rüde verstorben, deshalb habe man dem Mädchen seinen Namen gegeben. Da der Rest gut klang, hab ich mich für diesen Hund entschieden. Beim weiteren Schriftverkehr hieß es dann aber auf einmal "Dog Clyde, male, also "Hund Clyde, männlich". Ich hab nochmal nachgefragt, da hieß es, der Hund sei ein Rüde, es hätte da wohl ein Kommunikationsproblem beim Tierschutzverein gegeben.

Kurz danach hab ich zum Glück einen anderen Tierschutzverein gefunden, der auch Auslandshunde vermittelt, die aber bereits in Deutschland sind. So konnte meine Rüde und ich die Hündin erstmal kennenlernen, bevor sie einziehen durfte.

Die Katzenausstattung für den Hund, könnt ihr schon erstmal vergessen.

Ein "kleiner" Hund aus dem Auslandstierschutz gibt es selten.

Fast alle Hunde sind Mischlinge mittlerer Größe und haben draußen auf der Straße, im Hof oder im Shelter gelebt. Für die reine Wohnungshaltung, die sie nicht kennen, sind sie weniger geeignet.

Mindestens ein Garten muss schon vorhanden sein.

Außerdem 6 Stunden alleine in der kleinen Wohnung mit eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten, ist schon eine lange Zeit.

Soll der Hund die ganze Zeit nur liegen?

Und wenn was dazwischen kommt, muss er wahrscheinlich noch länger aushalten.

Ich würde an eurer Stelle, von dem Vorhaben absehen.

CoopCoop23  05.02.2024, 00:05

Das ist nicht richtig! Es gibt im Auslandstierschutz genauso viele kleine Hunde. Man muss nur richtig suchen. Gerade in Griechenland gibt es Kokonis oder Alopeikis, die mit 25-35 cm relativ klein sind.

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CoopCoop23  05.02.2024, 00:42

Garten ist absolut kein Muss! Hab auch keinen und den brauche ich auch nicht.

Ansonsten stimme ich dir zu.

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sammyok  05.02.2024, 09:32
@CoopCoop23

Ich kümmere mich um die Vermittlung von rumänischen Hunden und dort gibt es wirklich sehr selten kleinere Hunde.

Abgesehen davon ,vermitteln wir grundsätzlich keinen Tierschutzhund, auch keinen Welpen mehr, an Anfänger.

Erfahrungsgemäß werden einige von diesen Hunde schon im ersten Jahr wegen Überforderung entweder zurück gegeben oder unerlaubt weiter vermittelt. Oder sie landen in einem deutschen Tierheim.

Wir können selber solche Hunden und ihre charakterliche Eigenschaften nur grob beurteilen und geben keine Garantie über Verträglichkeit, Rassen Mischung und Endgröße bei Welpen.

Es sind aber Kriterien, die für die meisten Interessenten eine wichtige Rolle für die Entscheidung spielen.

Für mich mich hören sich weder die Arbeitszeiten noch die Wohnsituation der FS optimal an. Und das mit dem Urlaub ist mir auch "suspekt".

Garten ist zwar kein Pflicht, erleichtert aber um einiges die Umstände besonders für Anfänger in die ersten Zeiten, wo der Hund auch auf Nacht alle paar Stunden raus muss oder in Krankheitsfall, wenn niemand schafft, ihn raus zu bringen.

Ich persönlich würde da absagen.

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CoopCoop23  05.02.2024, 11:50
@sammyok

Da stimme ich dir zu. ;) Bin mir fast sicher, dass ich weiß bei welcher Orga du bist.

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