Merz will Ehrenamt ehren - was haltet ihr davon?
Während Weidel in Halle (Saale) sprach, war Friedrich Merz in Neuhof/Fulda (Hessen). Dort sagte er bei einer Rede unter anderem:
„Ich werde übrigens, auch das sei vielleicht an dieser Stelle mal gesagt, ich werde in das Bundeskanzleramt neben dem Staatsminister für Kultur und Medien, was sich sehr bewährt hat, einen Staatsminister oder eine Staatsministerin für Sport und Ehrenamt berufen. Ich möchte, dass die Millionen Ehrenamtliche in Deutschland ein Gesicht bekommen, die müssen eine politische Stimme bekommen.“
Ich persönlich halte das für einen wichtigen Schritte, allein in der Feuerwehr sind 1 Million Ehrenamtliche (nur 35.000 Hauptamtliche) ohne die das Rettungssystem zusammenbrechen würde.
Ich hab noch etwas recherchiert, der ehrenamtliche Bevölkerungsschutz mit seinen 1,7 Mio. Menschen spart dem Staat jährlich 110 Milliarden Euro.
6 Antworten
Hallo
Merz will Ehrenamt ehren - was haltet ihr davon?
Ein guter Gedanke...
In Deutschland ist das Ehrenamt weit verbreitet. Es zieht sich quer durch die Gesellschaft. Ob Kultur, Sport, Schule, in der Politik und vielen anderen Bereichen, viele Institutionen kämen ohne Ehrenämter nicht zurecht.
Dabei darf die freiwillige Feuerwehr nicht unerwähnt bleiben. Sie ist sooo wichtig, aber es sind alles Freiwillge, die im Notfall ihr Leben für andere Menschen einsetzen. Trotzdem haben diese Menschen keine Lobby. Ihnen eine Stimme zu verleihen und sei es nur, um sie zu ehren, ist ein positiver Gedanke.
Natürlich wird auch der Gedanke wahrscheinlich mit Hass & Hetze überschüttet. Das scheint in Deutschland zur Normalität zu werden, neben den ständigen Neiddebatten.
Alleine der Gedanke ist bereits lobenswert und wenn nur dabei herauskommt, dass diese Menschen einmal mehr Erwähnung finden, denn all das ist keine Selbstverständlichkeit.
Alles Gute Dir... und bleib gesund
Gruß, RayAnderson 😉

Mmh. Also, es ist sicherlich grundsätzlich ein guter Ansatz, Ehrenamt mehr zu würdigen und die Bedeutung des Ehrenamts für das Funktionieren der Gesellschaft mehr in den Fokus zu rücken. Aber ob dieses Ministerium, was Merz dort vorschwebt, wirklich genau dieses Ziel mit sinnvollen Ansätzen verfolgen und erreichen würde, kann ich halt erst dann abschließend einschätzen, wenn er genau diese Pläne mal ausführlicher erläutern würde. Ansonsten sind solche Aussagen einfach nur sinnlose Wahlkampfpropaganda.
Ehrenamtliche haben in Deutschland tatsächlich keine Lobby und kriegen eher noch eine auf den Deckel - schlecht finde ich die Idee dahingehend nicht. War selbst von meiner Jugend an über zehn Jahre viel ehrenamtlich unterwegs - und Unterstützung gab es selten. Jeder lobt zwar die Ehrenamtler, aber am Ende werden sie doch fallen gelassen und gegängelt - es macht keinen Spaß mehr, was zu machen und die Gestaltungsspielräume werden immer geringer, das ist nur noch frustrierend und nervig :-/
Ich denke aber, dass ein solcher Minister am Ende nur ein weiterer Papiertiger und Kostenträger ist, der den Steuerzahler nur Geld kostet, der nur grüßt und zitiert und dankt und lacht, aber am Ende genau denen nicht hilft, für die er da sein soll, von daher sehe ich das skeptisch. Versprochen ist vor jeder Wahl immer gleich, danach ist aber ebenso bald wieder gebrochen. Ich vermute, Herr Merz will sich damit nur Stimmen Ehrenamtlicher erkaufen bzw. sichern und etwa die Feuerwehrleute, Kolpingbrüder, Rotkreuzler usw. auf seine Seite holen, mehr wird nicht dran sein.
Und was soll so ein Ministerium bringen, außer viel Geld zu kosten?
Am besten wird das dann wie ein Gesundheitsminister besetzt, der nie im Gesundheitswesen gearbeitet hat oder eine Verteidigungsministerin, die nie bei der Bundeswehr war, also schlimmstenfalls jemand, der nie ehrenamtlich auch nur einen Finger gerührt hat.
Ich finde Ehrenamt auch wichtig, habe selber sehr früh angefangen ehrenamtlichen zu arbeiten und weiß, dass vieles ohne nicht laufen würde.
Aber was soll uns Ehrenamtlichen so ein Ministerium bringen?
Ich bezweifel, dass uns das wirklich hilft und nicht am Ende nur noch mehr Bürokratie und Kosten bringt.
Zumal ich persönlich das dann auch eher beim Thema Kultur gesehen hätte, als beim Sport. Ja, im Sportvereinen gibt es auch viele ehrenamtliche Helfer, aber so richtig passen tut das sonst nicht.
einen Staatsminister oder eine Staatsministerin für Sport und Ehrenamt berufen.
Also noch einen auf Steuerzahlerkosten sehr hoch bezahlten Minister den niemand braucht und nur Steuergeld kostet und die Bürokratie erhöht.
Würde er sich dafür einsetzen mit dem gleichen Steuergeld die Ausstattung und Arbeit der Ehrenamtler zu unterstützen dann käme das dort an wo es Sinn ergibt.
Das ganze ist reiner Wahlkampf um Stimmen nicht selbst denkender Ehrenamtler zu bekommen.