Manche Arbeitnehmer sind hart benachteiligt - eure Meinung dazu?

8 Antworten

Die Arbeitnehmer haben in allen Branchen die Möglichkeit, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Wer es nicht möchte, ist ja auch selbst verantwortlich.

Außerdem kann sich der Mitarbeiter in Zeiten des Fachkräftemangels beruflich verändern. Arbeitgeber und Branchen ohne Tarif werden in Zukunft natürlich große Probleme bekommen. Der Markt wird das regeln.

MihaiBircea 
Fragesteller
 09.05.2023, 07:29

Ich stimme dir zu.

Nur dieser ständige Satz mit der Markt wird sich regeln...

Ich finde eher diesen Satz passender.

Es werden Anpassungen im Markt stattfinden.

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Geraldianer  09.05.2023, 07:33
@MihaiBircea

Der Satz wird gern von der Arbeitgeberseite verwendet. Ich fand es einfach nett, ihn mal umzudrehen. Ich musste dabei an Mc Donalds denken. Die haben wegen Corona Mitarbeiter an Aldi weitergeleitet. Der Stundenlohn ist dort aber um 2-4 € höher und keiner kam zurück.

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Amtsschreck  09.05.2023, 08:15
Die Arbeitnehmer haben in allen Branchen die Möglichkeit, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Wer es nicht möchte, ist ja auch selbst verantwortlich.

Das würde allerdings erst Sinn ergeben, wenn die Voraussetzung geschaffen ist, dass der Betrieb mindestens 5 volljährige Beschäftigte hat, von denen mindestens 3 mindestens ein halbes Jahr dort beschäftigt sind (§1 BetrVG). Ansonsten kann kein Betriebsrat installiert werden, um die gewerkschaftlichen Tarifforderungen überhaupt durchsetzen zu können.

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Miniaturwelt  09.05.2023, 09:22
@Amtsschreck

Und auch wenn der Betrieb größer ist... Wenn es wirtschaftlich einfach nicht möglich ist, kann der Betriebsrat auch wenig initialisieren.

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Amtsschreck  09.05.2023, 09:34
@Miniaturwelt

Das hängt dann vom Verhandlungsgeschick der entsprechenden Gewerkschaft ab. Eine Firma muss sich ja keinem Flächentarifvertrag anschließen, sondern kann einen individuellen Firmen-Tarifvertrag abschließen, der die Gehälter nur marginal und entsprechend der wirtschaftlichen Situation anhebt.

Und eine Firma mit schlechter Wirtschaftslage steht dann vor der Entscheidung, Mitarbeiter zu entlassen oder versuchen, sie zu halten. Entlassungen sind vor allem bei kleineren Firmen meist nur eine kurzfristige Lösung, liquide zu bleiben. Sinn und Zweck einer Firma, auf wirtschaftlicher Ebene, ist ja, zu expandieren. Alles andere macht wirtschaftlich wenig Sinn.

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Es gibt auch Menschen die sind anderweitig stark benachteiligt und müssen ständig Fragen zu ihrem Gehalt stellen... aber das gehört hier nicht hin.

Aktuell die Arbeitnehmer genießen tarifliche Inflationsausgleiche.

jein, nicht jeder TV ist in den letzten Wochen angepasst worden.

3000€ Inflationsausgleichprämie

Bisher erhalten weitaus weniger die IAP als das Bedienstete sie bekommen.

Zeichen 8.5 und 13 Prozent Lohnplus abhängig von Branche

Das mag für deinen IG Metal TV stimmen, aber auch hier gilt das dies nicht flächendeckend stimmt!

Und die übliche Boni wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld

Üblich?
Ich kenne mehr als genug Branchen mit Tarifbindung, die ist dir doch so wichtig Andryj99, da wird seit viele Jahren kein Weihnachts-/Urlaubsgeld gezahlt

Nun hat die IG Metall die Kampagne für die 4 Tage Woche gestartet. Grund sei die Work Life Balance. Ich denke aber nicht dass die Unternehmen die Arbeitsverträge auf 32h sinken werden.

Ich denke da wirst du recht haben, nur vermute ich das deine Argumentationskette fehlerhaft ist!

Sondern die die Grundgehälter werden auf 32h Basis neuberechnet und somit 3h extra pro Woche extra vergütet bekommen, bei selbe 39h Woche. Eine erzwungene Lohnerhöhung sozusagen. Neben der 8.5%.

Nein, weder wird die 4 Tage Woche aktuell kommen, noch wird man noch mal Geld oben drauf legen. Der TV ist ja grade erst Druckfrisch, warum sollten sich die AG darauf einlassen?!

Wie hart benachteiligt sind die Arbeitnehmer in nicht tarifliche Beschäftigung, die sich kümmern müssen, irgendwo selber mehr Geld pflücken zu können?

In Zeiten von Fachkräftemangel ist kaum Angestellter mehr verpflichtet sich für eine Hungerlohn abspeisen zu lassen. Wenn mein Chef nicht will wie ich das möchte bzw sich nicht auf mich zu bewegt, denn gehe ich.
Die Verhandlungsmasse ist eine ganz andere als noch vor 10 Jahren, ja Gewerkschaften sind wichtig. Aber das was du hier mal wieder unterschwellig versuchst darzustellen ist es nicht. Denn auch für eine TV mussten sich viele Leute sehr anstrengen.
Es hat beides Vor und Nachteile.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit Jugendtagen verfolge ich täglich die politische Welt
Amtsschreck  09.05.2023, 07:46
Aber das was du hier mal wieder unterschwellig versuchst darzustellen ist es nicht.

Was genau wäre das?

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anTTraXX  09.05.2023, 08:27
@Amtsschreck

Klicke dich einfach durch seine Fragen(oder die von Andryj99) und due wirst es sehen.

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Amtsschreck  09.05.2023, 08:32
@anTTraXX

Ich werde möglicherweise anders als Du darüber urteilen. Du solltest also schon ein gutes Argument für eine Nutzervorführung haben. Insofern wäre es in Deinem eigenen Interesse, hier Stellung zu beziehen und es nicht bei dubiosen Anspielungen zu belassen.

Ansonsten stellt es sich für mich wie folgt dar: Du unterstellst dem FS unterschwellig, etwas unterschwellig darzustellen. Somit prangerst Du etwas an, was Du selbst tust.

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anTTraXX  09.05.2023, 08:40
@Amtsschreck

Ich muss schon mal gar nichts, besonders nicht bei einem User der dafür bekannt ist immer und immer die gleichen Fragen zu stellen. Es ist keine Unterschwellige Unterstellung meinerseits wenn ich sage das der FS in seinen zig Fragen mehr als deutlich gemacht hat das nur Tarifbindung das ultimative Mittel ist, alles andere sei quasi Ausbeutung.
Ja Tarifbindung ist für den der diese hat idR besser als nicht tarifgebundene Betriebe, aber es gibt eben genug Branchen ohne Tarifbindung die trotzdem durchaus angemessen vergütet werden.

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Amtsschreck  09.05.2023, 09:05
@anTTraXX
das nur Tarifbindung das ultimative Mittel ist, alles andere sei quasi Ausbeutung.

Den durchschnittlichen Lohn-Unterschied beziffert die IG-Metall mit 20%. Das darf jeder für sich selbst bewerten.
Klar gibt es auch Ausreißer nach oben, so wie meine Firma beispielsweise. Ich kann nicht klagen. Unsere Firmenleitung ist da sehr sozial eingestellt. Wir haben die Inflationsausgleichsprämie beispielsweise in voller Höhe ausgezahlt bekommen. Meine Frau im öffentlichen Dienst bekommt sie kleckerweise monatlich.

Demgegenüber gibt es allerdings auch genügend Ausreißer nach unten. Das sind oft Subunternehmer ohne echten Businessplan, die sich lediglich an seriöse Firmen ranwanzen. Und das hat mit Branchen weniger zu tun, als mit dem Zweck und der Philosophie einer Firma.

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Vielleicht verstehen diese AN endlich den Sinn von Gewerkschaften. Da es jedem freisteht, einer beizutreten, sind sie z.T. selber schuld.

Auch mit Tariflohn bekommt nicht jeder einen Inflationsausgleich.

Es gibt auch sehr viel andere Tarifpartner.

Es kann nicht jeder in der IG Metall sein.

Und trotzdem überlebt die Menschheit...

MihaiBircea 
Fragesteller
 09.05.2023, 12:37

Gut.. Aber jeder Branche mit Tarifvertrag hat ein Inflationsausgleich bekommen.

Die Gewerkschaft von jeden Berufszweig haben ein Inflationsausgleich ausgehandelt.

Die EVG ist nicht dran. Die Bahn ist anscheinend ein Löwe der sich nicht zähmen lässt

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