Keine gesetzliche Mindestrente in Deutschland und der Staat hat kein Mitleid für seine Rentner?

9 Antworten

Die Grundsicherungs-Zahlung umfasst insgesamt:
-den persönlichen Regelsatz
-Der Regelsatz beträgt 502 Euro für Erwachsene, die allein oder in einer Wohngemeinschaft leben. Dieser Regelsatz gilt auch für erwachsene Menschen mit Behinderung, die gemeinsam mit ihren Eltern in einer Wohnung leben.
-Der Regelsatz beträgt 451 Euro für Partner*innen, die in einer gemeinsamen Wohnung leben. Partner*innen sind zum Beispiel Ehegatt*innen oder Lebenspartner*innen.
-Diesen Regelsatz, also 451 Euro, bekommen auch Menschen mit Behinderung, die in besonderen Wohnformen leben. (Stand: 2023)
-Kosten fürs Wohnen und Heizen (angemessene Kosten)
-Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung
-bei Besitz eines Schwerbehinderten-Ausweises mit dem Merkzeichen "G" oder "aG": 17 Prozent zusätzlich zum Regelsatz
-Kosten für einen angemessenen Mehrbedarf für Menschen mit Behinderung oder einer chronischen Erkrankung, wenn diese eine spezielle Ernährung benötigen.
-Zu den Mehrbedarfen gehören auch die Kosten für ein Mittagessen in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Momentan sind das 3,80 Euro für jedes eingenommene Mittagessen (Stand: 2023). Dieses Geld bekommen Sie nicht automatisch. Sie müssen es beantragen.
-Einen Mehrbedarf in Höhe von 35 Prozent des Rehelsatzes können bekommen: Menschen mit Behinderung, die das 15. Lebensjahr vollendet haben und Leistungen durch die Eingliederungshilfe für eine Ausbildung erhalten.
-Außerdem gibt es noch einmalige Zahlungen. Zum Beispiel wenn Sie sich orthopädische Schuhe anschaffen oder reparieren lassen müssen. Das gleiche gilt für Reparaturen von Hilfsmitteln.
Einmalige Sonderzahlungen gibt es auch für:
-Erstausstattung einer Wohnung einschließlich der Haushaltsgeräte,
-Bekleidung,
-die Erstausstattung bei Schwangerschaft und Geburt.
Husteplume  07.12.2023, 13:24

Wieviel würde man erhalten, wenn man das alles beantragen würde?

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Es gibt die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.

Wer es in seinem Arbeitsleben nicht geschafft hat, für sein Alter vorzusorgen, hat gewaltig was falsch gemacht. Die Rente ist ein Ausdruck der Lebensleistung. Wer wenig einzahlt, kann nicht viel bekommen.

Die Rente für langjährig Versicherte beträgt durchschnittlich rund 1.300 €, die für besonders langjährig Versicherte 1.600 € monatlich. Das ist nicht gewaltig, aber leben kann man davon. Wer im Alter seinen Lebensstandard halten will, muss allerdings rechtzeitig zusätzlich privat vorsorgen.

Ich nehme viele Rentenanträge auf und weiß, dass eine Bruttorente von über 2.000 € nicht sehr selten ist. Man muss auch bedenken, dass die Rente nicht die einzige Einnahmequelle vieler Ruheständler sind. Sie macht durchschnittlich 75% der Einnahmen aus. Viele bekommen zusätzlich Betriebsrenten und haben privat vorgesorgt.

Zudem gibt es fast 5 Millionen Witwen und Witwer - die zwei Renten beziehen.

Das Rentenniveau ist in Deutschland beschämend niedrig - aber so schlecht wie oft dargestellt wird, geht es den Rentnern nicht. Es gibt mehr von Armut bedrohte Kinder als Rentner.

sirigel  25.09.2023, 20:51

Wie soll man bitte mit 3 Kindern, einer normal großen Wohnung, für zwei Arbeitende für die Zukunft vernünftig vorsorgen, wenn die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten einem dauernd einen Strich durch die Rechnung machen? Trotz krisensicherer Anstellung?

Wer es in seinem Arbeitsleben nicht geschafft hat, für sein Alter vorzusorgen, hat gewaltig was falsch gemacht. 

Das Dümmste was ich seit langem gehört habe.

Aber ist ja dann toll wie gut es den Rentnern in Deutschland geht. Ich sehe die Rentner "denen es nicht so schlecht geht" wie dargestellt bei der Tafel. Auch mit einer 2. Rente (Witwenrente).

Geh doch auch mal helfen und unterhalte dich mit den Retnern. Vielleicht findest du für sie ja auch noch eine bezahlbare Wohnung, weil sie aus der alten raus mußßten - wegen Mieterhöhung.

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okieh56  25.09.2023, 21:01
@sirigel

Wenn beide Ehepartner arbeiten, kann man sehr gut zusätzlich vorsorgen - z.B. über Entgeltumwandlung im Rahmen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes.

Ich sage nicht, dass es den Rentnern besonders gut geht. Aber ich nehme jedes Jahr knapp 200 Rentenanträge auf und weis daher, wie es den Rentnern geht. Man trifft sie natürlich auch an der Tafel - aber weniger als auf den Kreuzfahrtschiffen.

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sirigel  25.09.2023, 21:14
@okieh56
Wenn beide Ehepartner arbeiten, kann man sehr gut zusätzlich vorsorgen - z.B. über Entgeltumwandlung im Rahmen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes.

Ja, ja ich bin blöd. 3 Kinder mit großgezogen und erlaubt das die Mutter zu Hause bleiben soll, damit die Kinder bis zum 10. Lebensjahr nicht alleine Mittagessen machen müssen. Dann hat man natürlich viel Geld über, um vernünftige Vorsorge für 2 zu treffen.

Keine Ahnung was du für Rentenanträge machst, vielleicht hast du dich ja auf Vielverdiener spezialisiert, Scheidungen als nicht existent erklärt, Überschuldungen in den Familien ausgemerzt. Ich rede auch nicht von den Bürgergeld Empfängern, von Arbeitsunfähigkeits Rentnern, von den Frauen die in der Firma ihres Mannes mitgearbeitet haben und nicht bei der RV angemeldet waren.

Wie bemerkt, ich bin zu blöd und unterhalte mich vermutlich mit den falschen Rentner*innen bei der Tafel. Und Rentner an der Tafel mit Menschen auf Kreuzfahrten zu vergleichen, ist einfach unter aller Sau.

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okieh56  25.09.2023, 21:58
@sirigel

Wenn ein Ehepartner 10 Jahre nicht arbeitet, kann diese/r natürlich keine sehr hohe Rente erarbeiten. Aber das ist eine individuelle Entscheidung.

Ich vergleiche keine Rentner, ich stelle nur fest, dass viele Rentner sich heutzutage sehr viel leisten können - meine Frau und mich eingeschlossen.

Wer eine ordentliche Ausbildung gemacht hat und über 45 gearbeitet hat, kann sich auch im Alter vieles leisten.

Ich kenne den Rentenspiegel und weis daher, dass Rentner, die min. 45 Jahre eingezahlt haben, eine Rente von durchschnittlich rund 1.600 € zu erwarten haben. Das ist nicht üppig, doch wenn es beide Ehepartner betrifft, kann man davon gut leben - erst recht, wenn man zusätzlich privat vorgesorgt hat.

Natürlich kenne ich auch Rentner, die 600 € oder 800 € Rente zu erwarten haben - aber das sind oft Selbständige, die lange Zeit nicht eingezahlt haben oder Versicherte, die lange arbeitslos waren.

Die Rente ist eben ein Ausdruck der Lebensleistung. Wer wenig eingezahlt hat, kann auch nicht viel erwarten.

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sirigel  25.09.2023, 23:07
@okieh56

Ist in Ordnung. Du gehst nur nach Zahlen, nicht nach wirklichen Lebensumständen.

Ein weiterer Austausch mit dir hat für mich keinen Sinn. Gute Nacht.

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okieh56  27.09.2023, 21:44
@sirigel

Selbstverständlich gehe ich nach statistischen Werten, aber auch nach meinen Erfahrungen nach knapp 1.600 Rentenanträgen, die ich persönlich aufgenommen habe.

Die „wirklichen Lebensumstände" werden nicht an „gefühlten“ Verhältnissen gemessen, sondern an realen Zahlen.

Dir auch eine gute Nacht.

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Husteplume  07.12.2023, 13:35
Wer es in seinem Arbeitsleben nicht geschafft hat, für sein Alter vorzusorgen, hat gewaltig was falsch gemacht.

Krank zu werden ist also ein gewaltiger Fehler? Damit könntest du sogar Recht haben: wer in diesem Land krank wird, wird dreifach abgewatscht:

  1. demjenigen geht es schlecht, weil er krank geworden ist
  2. demjenigen geht es schlecht, weil er nicht mehr vorsorgen kann
  3. demjenigen wird vermittelt, krank zu sein, sei ein Fehler

Das sind drei gewaltige Systemfehler, die gelöst gehören. Nur wie? wenn das System selbst krank ist und krank macht?

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okieh56  07.12.2023, 17:37
@Husteplume

Wer in seinem Arbeitsleben ernsthaft krank wird, so dass er nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten, bekommt eine Erwerbsminderungsrente. Diese wird durch die Zurechnungszeit aufgewertet. Es wird so gerechnet, als hätte man bis zur Regelaltersrente arbeiten können - abzüglich von 10,8%, weil es sich um eine vorzeitige Rente handelt.

Ich habe Versicherte erlebt, die mit 20, 30 oder 40 Jahren erwerbsgemindert geworden sind und trotzdem eine gute Rente erhalten, von der sie leben können.

Auch für diesen Fall lohnt es sich zusätzlich vorzusorgen - z.B. mit einer BU-Rente.

Wer nicht vorsorgen kann, weil er ein sehr geringes Einkommen hat, kann schon im Erwerbsleben keine großen Sprünge machen und deshalb natürlich auch keine hohe Rente erarbeiten, ggf. aus er Wohngeld oder Grundsicherung im Alter beantragen.

Natürlich gibt es Schicksalsschläge, die Menschen finanziell an den Rand der Armut bringen, doch das hat nichts mit dem Rentensystem zu tun.

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peter2023239  22.03.2024, 14:16

Viele Menschen die nie gearbeitet haben oder wollen bekommen gleich viel oder mehr

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okieh56  23.03.2024, 09:24
@peter2023239

Das stimmt so nicht.

Anspruch auf Grundsicherung haben alle - egal, ob ihre Rente zu klein zum Leben ist oder ob sie gar keinen Rentenanspruch haben. Aber wer eine Rente erarbeitet hat, bekommt nicht weniger - er kann nur mehr bekommen. Zudem gibt es den Grundrentenzuschlag, der dafür sorgt, dass man mit 33 (besser 35) Arbeitsjahren im Niedriglohnsektor besser gestellt ist als jemand, der nur von Grundsicherung lebt.

Es gibt natürlich auch einige Rentner, denen Grundsicherung zusteht, die diese aber nicht beantragen - aus Scham oder Unwissenheit. Die könnten trotz ihrer Rente tatsächlich weniger haben als ein Grundsicherungsemüfänger - aber das ist dann selbst verschuldet.

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peter2023239  23.03.2024, 09:31
@okieh56

Ein Beispiel: Ein Rentner der 45 oder 50 Jahre gearbeitet hat und Beiträge gezahlt hat, dann 1600 Euro Rente bekommt,wieviel sind das mehr als ein Grundsicherungsempfänger der nie gearbeitet hat.Lächerlich!

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okieh56  23.03.2024, 12:41
@peter2023239

Wer 45 Jahre gearbeitet hat bekommt als Durchschnittsverdiener rund 1.700 € Rente, ab 01.07.24 rund 1.750 €. Das ist nicht üppig, aber mit Grundsicherung nicht zu vergleichen.

Die Grundsicherung betragt 563 €, dazu kommt noch Wohngeld.

Die Rente allein macht übrigens durchschnittlich nur knapp 75% des Einkommens der Rentner aus. Die meisten haben noch Nebeneinkommen (Betriebsrente, private Vorsorge, Vermietung und Verpachtung, Arbeitsentgelt-/einkommen...).

Fazit: Deine Behauptung: „Viele Menschen die nie gearbeitet haben oder wollen bekommen gleich viel oder mehr“ ist einfach falsch!

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Man erhält das als Rente, worauf man einen Anspruch erworben hat, Leistung und Gegenleistung.

Die Pension ist eine gänzlich anderer Zweig der Altersversorung und eher nicht vergleichbar.

Alte Menschen sollten dennoch finanziell problemfrei leben können.

Was das Neid-Schüren! gegen Pensionäre betrifft, man lasse nicht außer acht, dass im letzten und diesem Jahr die Renten um (wenn ich mich richtig erinnere) fast 10% gestiegen sind.

MihaiBircea 
Fragesteller
 24.09.2023, 10:54

Die Einführung des Euros hat aber die gute Renten in D-Mark halbiert und die Kaufkraft der Rentner zerstört. Die Renten sollen dann aber verdoppelt werden. Von 1400€ auf 2800€ zum Beispiel. Wenn 2 D-Mark 1 Euro entspricht

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sassenach4u  24.09.2023, 10:57
@MihaiBircea

Das ist mit Löhnen und Gehältern auch nicht passiert, und die Preise wurden auch nicht verdoppelt. Damit ist das Unsinn.

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MihaiBircea 
Fragesteller
 24.09.2023, 11:05
@sassenach4u

Vergleiche mal den Mindestkorb mit Lebensmitteln in D Mark und in Euro.

Vergleiche die Parität der Löhne:Preise in D Mark und in Euro und du wirst sehen dass die Prozente klar stellen, dass die Lohnentwicklung in Parität zu Preisentwicklung besser waren als in die Euro Zeit

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Ontario  28.11.2023, 08:39

Die Renten wurden nicht erhöht,sondern angepasst. Mit der Anpassung wurde nicht mal ein Inflationsausgleich geschaffen. Das ist nun mal Fakt.

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superseegers  28.11.2023, 09:53
@Ontario

Nenn' es wie Du willst, sie wurden erhöht. Was Du schreibst klingt nach Wortgebrauch von Versicherungen, die Beiträge werden angepasst.

Und: Nenne mir bitte eine Branche, die binnen zwei Jahre 10% bekommen hat.

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Keine gesetzliche Mindestrente in Deutschland....

Und was ist dann die Grundrente?

Und deine Aufzählung von Renten in anderen Ländern ist überhaupt nicht vergleichbar. In Österreich etwa gibt es nur Renten ab 15 Jahren Einzahlungsdauer (DE: 5 jahre), und die Beamtenpensionen sind da auch mit eingerechnet. Um vergleichbar zu sein, müsstest du also erst mal alles auf einen Nenner bringen: Für Vergleich mit Österreich alle Kleinrenten unter 15 Jahre rausrechen, und alle Beamtenpensionen reinrechnen. Mach das mal und frag dann nochmals "und der Staat hat kein Mitleid für seine Rentner?" 

Abgesehen davon, dass in DE auch Firmenrenten nicht in der Rentenberechnung berücksichtigt werden und vielerlei anderes, wie z.B. Krankenversicherung.

Also: du vergleichst Unvergleichbares miteinander.

MihaiBircea 
Fragesteller
 24.09.2023, 11:39

Ich vergleiche Fakten. Überall wo ich gereist bin

Rentner die Pfand gesammelt haben, zur Tafel gehen oder ähnliches.

Die in Deutschland die in Ruhestand sind und es gut haben sind die die in die 10% Oberschicht waren oder Staatsdiener.

Wenn wir Fakten sprechen und mit den Finger auf die Wunde drücken heißt es Hetze aber wenn man übereinstimmt mit das was uns die Politik sagt dann ist es in Ordnung. Diese toxische Mentalität kotzt mich sowas an!!!!

Letztes Jahr überall wo Scholz war zur Bürgerdialog wurde aber richtig angeschrien dass weg soll.

Nun hoffe ich nächstes Mal dass es 10x fache mehr sind auf der Straße und 2025 vor den Bundestagswahlen 10 Millionen vor den Bundestag!!!! Nicht mal die Bundeswehr hat genug Arsenal oder Männer die Wut der Bürger zu stoppen

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Elementarer  24.09.2023, 11:48
@MihaiBircea

Ich vergleiche Fakten. 

Ja, dann mach das mal. Etwa mit Österreich. Bin schon gespannt.

Rentner die Pfand gesammelt haben, zur Tafel gehen oder ähnliches.

Sind wie viele? Und warum? Bitte Fakten! 

Nun hoffe ich nächstes Mal dass es 10x fache mehr sind auf der Straße und 2025 vor den Bundestagswahlen 10 Millionen vor den Bundestag!!!!

Naja, kannst ja hoffen, dass viele auf der Strasse sind. Und dann, schwuppdiwupp, gibt es plötzlich mehr Rente? Weil die Löhne steigen und in die Rentenversicherung mehr eingezahlt wird?

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