Findet ihr, dass eine Grundrente (Mindestrente) für alle Rentner eingeführt werden sollte oder diejenigen, die bisher keinen Anspruch auf Rente haben?
Letztens habe ich erfahren, dass eine etwas ältere Frau sozusagen im Stich gelassen wurde. Sie ist schon älter, im Rentenalter und ist jetzt sogar in die Obdachlosigkeit gerutscht. Sie hat vorher Sozialhilfe bezogen und wohnte in einer Obdachlosenunterkunft, aus der sie dann allerdings raus musste. So wie es scheint, ist sie eigentlich immer noch von Hartz4 abhändig, da sie keine (angemessene) Rente bekommt oder evtl. sogar gar keinen Anspruch hat.
Die Frau ist also alt, kann nicht mehr arbeiten, ist dazu noch schwer krank. Dann wurde sie vom deutschen Staat praktisch im Stich gelassen und wurde auf die Straße 'gekickt'. Sie wird wahrscheinlich bald sterben. Ob sie Sozialhilfe bekommt, weiß ich nicht genau, kann mir aber denken, dass sie keine Rente bekommt, da sie sonst womöglich längst eine Unterkunft hätte und sich eine Miete leisten könnte. Ich habe gelesen, dass sie zwar nachts für einige Stunden in einer Notunterkunft unterkommt, aber ansonsten muss sie tagsüber immer raus und muss sich irgenwo bei Wind und Wetter hinsetzen weil sie nicht mehr fit ist und fast nur noch sitzen kann.
Findet ihr, es sollte eine Mindestrente oder Grundrente eingeführt werden? Wenn die Frau Rente bekommen würde, könnte sie sich sicherlich eine Wohnung leisten und müsste ihren Lebensabend nicht auf der Straße verbringen.
11 Antworten
Die gibt es doch schon längst, wer nicht genügend Rente hat, erhält Grundsicherung lebenslang in Höhe von H4. Wer obdachlos wird, das hat andere Gründe. Jeder erhält Grundsicherung und kann damit eine normale Wohnung zahlen und hat Geld (wenn auch nicht viel) zum Leben. Aber man muss sich halt die Mühe machen, das auch zu beantragen und sich darum zu kümmern. Das machen viele halt eben nicht.
Wer so wenig Rente hat, der hat wohl auch vorher nicht viel gearbeitet und man bekommt ja nicht nur Rente von Arbeit, sondern auch durch Kindererziehung, Versorgungsausgleich bei Scheidung oder Hinterbliebenenrente. Wäre ja unfair gegenüber denen, die gearbeitet haben und eingezahlt für ihre Rente, wenn man es dann einfach jedem hinterher schmeißen würde.
Ich habe mein Leben lang Vollzeit gearbeitet und Kinder alleine groß gezogen und meine Rente ist zwar ausreichend, aber auch nicht so üppig später mal. Wenn jemand ohne Arbeit dann annähernd das gleiche bekäme, dann fände ich das schon unfair.
Ich glaube es gibt sehr viele "Einzelfälle", wo endlich Lösungen her müssen.
Wir sind hier Deutschland sehr "verwöhnt" was die Rente angeht, wenn man das mit anderen Ländern vergleicht.
Es muss aber auch ein Leistungsgedanke bestehen bleiben. Das ist alles nicht so einfach, aber ich denke jeder einen 40h Job nachgeht, sollte ein Mindestgehalt bekommen, wo durch so viel in die Rentenkasse eingezahlt wird, damit man im Alter nicht auf Sozialhilfe angewiesen ist. Dabei muss man auch berücksichtigen, wenn Personen weniger arbeiten waren, weil sie Kinder aufgezogen haben.
Seltsame Einstellung hast du...du siehst Frauen also als Gebärmaschine?
Man sollte Partner lieber dazu verpflichten, wenn einer zuhause bleibt (warum auch immer) das der arbeitende Partner die Rente dafür zahlt. Schließlich profitiert doch der arbeitende Partner davon, wenn ihm alles vor den Popo getragen wird und der sich nicht um die Kinder kümmern muss.
Du hast eine interessante Vorstellung von Partnerschaften im 21. Jahrhundert.
Das erzählst du jemanden, der eine 80 Std.Woche hat...hör auf zu jammern!
Der Mindestlohn ist ein Hohn - da gebe ich dir recht. Die Rente ist abhängig vom beitragspflichtigen Einkommen. Wer sein Leben lang im Niedriglohnsektor gearbeitet hat, ist als Rentner auf Grundsicherung angewiesen.
Die Kindererziehungszeiten (30 bzw. 36 Monate) werden allerdings besser bewertet - mit dem Durchschnitt aller Versicherten, also mit 2,5 (für vor 1992 geborene Kinder) bzw. 3 Entgeltpunkten.
Der Mindestlohn ist ein Hohn
Dieser Aussage kann ich nur zustimmen! Allerdings sollte man es auch mal aus einer anderen Perspektive sehen. Was sollen dann die sagen, die vor Einführung des Mindestlohns ihr Leben lang für einen Stundenlohn von 3 oder 4 Euro arbeiten mussten?
Von der Altersarmut werden vor allem diejenigen betroffen sein, die die längste Zeit ihres Arbeiterdaseins vor dem Jahr 2015 gefristet haben und während dieser Zeit eben nur 4, 5 oder 6€ pro Stunde bzw. 600 oder 700€ pro Monat verdient haben.
Aber auch der Mindestlohn (derzeit 9,19€), ist zu wenig. Man hat damit nicht viel mehr als ein Hartz4-Empfänger. Ab 2020 steigt der Mindestlohn auf 9,35€. Um sich etwas Luxus, mal Urlaub und ein Auto leisten zu können und der Altersarmut zu entgehen, wäre ein Mindestlohn von 15€ notig.
Dem kann ich nur zustimmen.
Wenn Arbeit nicht mehr lohnt, muss man sich nicht wundern, dass der Berufswunsch Hartz IV immer beliebter wird und inzwischen in vielen Branchen Arbeitskräftemangel herrscht.
Ich habe Fälle erlebt, bei denen junge Frauen sich nicht „leisten“ konnten, arbeiten zu gehen - obwohl sie es gerne wollten und Arbeit bekämen. Mit ALG II standen sie sich besser, denn als Beschäftigte müssten sie sich um die Unterbringung der Kinder kümmern und sich ein Fahrzeug zulegen.
Wer keinen oder nur einen geringen Rentenanspruch hat, bekommt ja auch längst "Grundsicherung im Alter". Und diese ist vollkommen unabhängig vom Einkommen der evtl. Kinder. (erst ab einem Einkommen jenseits von 100.000 € werden die heran gezogen.)
Die oben beschriebene Frau bekommt die Grundsicherung und eine angemessene Wohnung, wenn sie entsprechende Anträge stellt. Sie muss also nicht obdachlos sein.
Sie wird keine Rentenbeiträge eingezahlt haben, deshalb ist sie in dieser Lage. Es ist nicht in der Verantwortung des Staates (der Steuerzahler), wenn sie leider vergessen hat, dass sie alt wird und auch Rente beziehen will. Jeder, der auch heute meint, keine Rentenbeiträge einzuzahlen, wird das gleiche Schicksal erleiden. Zurecht!
Frauen und Männer in Alter von jetzt 70 Jahren und älter haben zu ihrer Arbeitszeit nur 5 - 12 DM im Monat während der Lehre erhalten, davon kann man natürlich keine großartigen Rentenbeiträge zahlen...aber das diese Leute nicht auf der Straße sitzen und auch nicht Hunger leiden müssen, dafür ist der Staat da und sorgt auch für diese Menschen. Aber die entsprechenden Anträge müssen diese schon selbst stellen!
Wenn es damals schon Mindestlohn gegeben hätte, würde man umgerechnet (laut heutigem Stand) mindestens 18,38 DM pro Stunde verdienen. Im Monat wären das mindestens 3124 DM. Schade dass es keine DM mehr gibt ):
Es hat ihn aber nicht gegeben. Zum Glück, denn es hätte nie ein Wirtschaftswunder stattgefunden, nie hätte Deutschland es so erfolgreich geschafft, an die Weltspitze der Wirtschaftsmächte zu kommen und niemals würde es den Deutschen so gut gehen wie heute!
Wenn du meinst den Deutschen geht es schlecht...weit gefehlt. Deutschland leistet sich ein sehr teures Sozialsystem und jede Menge Menschen, die nicht arbeiten müssen und trotzdem ein Dach über dem Kopf haben und nicht hungern müssen.
Du kannst auch heute alle Gehälter auf DM umrechnen...die Verdienst sind überdurchschnittlich hoch. Meine Freundin war Oberärztin in Ungarn, an einem großen Klinikum und hatte noch einen Nebenjob, sie hat für das Gericht Gutachten gefertigt, und trotzdem hat sie nur (umgerechnet) 500€ (fünfhundert) bekommen.
Mit 500€ ist man in Ungarn schon reich. Die haben dort eine andere Währung und das Durchschnittsgehalt in Ungarn liegt bei umgerechnet 80 Euro. Wer als Oberärztin umgerechnet 500€ verdient, ist eigentlich schon reich. Umgerechnet auf Deutschland wäre das so, wie wenn jemand 20.000 bis 25.000€ pro Monat verdienen würde (für Oberärzte an Unikliniken ganz normal).
500€ umgerechnet wären 165000 Forint. Wer in Ungarn 1 Jahr so viel verdient, könnte sich danach ein Luxushaus kaufen.
Du hast eine seltsame Einstellung...für mich ist die Diskussion beendet. Mit solchen Besserwissern hab ich nichts am Hut. Nichts wissen aber schlau mitschnacken.
Ich kenne ja ihre Lebensumstände nicht. Vielleicht hat sie ja nur in Ungarn gearbeitet und hat hier in Deutschland gelebt. Vielleicht hat sie ja hier keinen Job bekommen und musste deshalb einen Job in Ungarn annehmen? Also wer hier in Deutschland lebt und (egal in welchem Land) als Oberärztin arbeitet und nur 500€ verdient, kommt hier in DE damit nicht über die runden und muss dann eben noch einen Nebenjob machen.
Wer sich im Leben keinen Anspruch auf eine Rente gesichert hat, der bekommt dann Sozialleistungen im Alter.
Im Stich gelassen wird keiner und dass jemand überhaupt nichts bekäme, wäre mir neu.
Man muss sich darum kümmern.Anträge stellen usw. Dann gibt es Einrichtungen wie die Caritas die auch Hilfe anbieten.
Wenn diese Frau Kinder großgezogen hat, dann bekommt sie auch eine Rente, auch wenn diese klein ist.
Jede Frau erhält pro Kind, das sie großgezogen hat einen Renten-Punkt. Ich denke, es sind sogar 2 oder 3 Rentenpunkte. Das heißt, eine Frau muss gar nicht arbeiten, sie könnte stattdessen 15 Kinder großziehen und hätte dann eine Rente von 1500€.