Kann eine Person Faschist, für LGBTQ und gegen traditionelle Geschlechterrollen sein?
Also alles auf einmal.
Oder wäre eine Person kein Faschist mehr, wenn die letzten beiden Dinge auf sie zutreffen?
Mit "gegen traditionelle Geschlechterrollen" meine ich nicht, dass man diese Rollen nicht akzeptiert, sondern, dass man nicht versucht traditionelle Rollen irgendwie zu forcieren oder zu auferzwingen, wie auch immer.
8 Antworten
Ein Faschist ist ein Mensch wie jeder andere, er zeichnet sich nur durch einen überspannten Nationalismus, extremen Chauvinismus, Rassismus und möglicherweise auch einen extremen Militarismus aus.
Seine sexuelle Orientierung definiert hingegen nicht sein politisches Denken, also was ihn zum Faschisten macht. (siehe z.B. den schwulen SA-Führer Röhm und seine heißen Jungs)
Ein Faschist sieht in Liberalen, Sozis und Kommunisten das politische Grundübel der Gesellschaft und verfolgt sie gnadenlos, wenn er die Macht dazu hat. Aber auch konservative Demokraten stehen gegebenenfalls auf seiner Abschussliste.
Haben wir einen Kultur-Faschisten vor uns, der in LGBTQ das Abbild der Verkommenheit und Dekadenz sieht, kann man sich auch vorstellen, wie er zu traditionellen Geschlechterrollen steht.
Durchaus möglich, auch wenn mir persönlich bislang noch keine LGBTQ-freundlichen Faschisten begegnet sind.
Genauso wie eine LGBTQ-feindliche nicht automatisch auch eine rechte/rechtsradikale Gesinnung bedeuten muss, ist man als LGBTQ-Unterstützer aber auch noch lange kein Faschist, wie aus der (rechts-)konservativen Ecke gerne mal behauptet. Denn Tatsache ist nun mal, dass die Wahrscheinlichkeit, LGBTQ-feindlich und rechts/-radikal zu sein, nun mal wesentlich höher ist als die Wahrscheinlichkeit, LGBTQ-freundlich und faschistisch zu sein.
Mindestens rein theoretisch ist es aber möglich, ja.
Das würde gehen. Das eine schliesst das andere nicht aus.
So könnte auch eine Linke, Milliardärin sein, gegen den Klimawandel sein und auch für höhere Steuern. Auch wenn diese Art von Menschen nicht der „Norm“ entsprechen
Oder wäre eine Person kein Faschist mehr, wenn die letzten beiden Dinge auf sie zutreffen?
Faschismus definiert sich nicht über LGBTQ ;-)
Führerprinzip und Nationalismus sind davon unabhängig möglich. Nur mit den Mehrheiten wird es schwierig, weil die dem Faschismus zuneigenden Wähler auch sonst in traditionellen Vorstellungen denken.
Eher nein bzw. ursprünglich nicht, denn Faschisten gingen immer von der traditionellen Familie aus. Allerdings gibt es wichtigere Prioritäten als dies, deswegen ist es möglich...und vor allem heutzutage, wo immer mehr Menschen sich unterschiedlichste Aspekte aus den unterschiedlichsten Aspekten zusammenschustern.