Ist es überhaupt artgerecht, Nackthunde in Deutschland zu halten?

7 Antworten

Die Hunde kommen sehr gut zurecht. Im Winter vielleicht ein Mäntelchen wie bei anderen Hunden auch und im Sommer halt dafür sorgen dass sie schattige Plätze haben und sie nicht bei 35 Grad stundenlang der Sonneneinstrahlung aussetzen.

Nackthunde sind eine sehr alte Rasse, aber die Haarlosigkeit wird eben durch ein "Defektgen" verursacht das auch noch andere Probleme machen kann. Die Lebenserwartung ist mit durchschnittlich 10 Jahren eher gering.

Ist halt wie bei allem - hat Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite sind sie sehr sauber, haaren nicht und sind sehr pflegeleicht. Wenn man dafür eben in Kauf nimmt, dass die Hautpflege etwas aufwendiger ist und der Hund vielleicht noch andere gesundheitliche Probleme hat ? Ich habe mal ein paar kennengelernt - ich fand sie durchaus niedlich und interessant.

Hundepulli/-mantel und Sonnencreme gehören da halt zur normalen Grundausstattung, wie bei anderen Hunden die Bürste.

Aber das tut den Hunden ja nichts, insofern sehe ich diesbezüglich keine Probleme.

Ich finde - egal ob Hund, Katze, Ratte oder sonstwas - Nacktzüchtungen von Tieren mit Fell immer problematisch. Ihnen fehlt sowohl bei Sonneneinstrahlung als auch bei Kälte der Schutz durch das Fell.

Hackbaellchen99 
Fragesteller
 05.05.2020, 20:51

Es ist ja keine wirkliche Züchtung, wie es bei Katzen der Fall ist. Diese Hunde sind von Natur aus haarlos und haben, im Gegensatz zu anderen Hunden, wie der Mensch am ganzen Körper Schweißdrüsen, weswegen man diesen Hund auch bei Hitze eher selten hächeln sieht. Die haarlosigkeit war wohl Vorteilhaft. Die Rasse besteht schon seit rund 3500 Jahren unabhängig vom Menschen(Xolos sind Hunde vom Urtyp, sie zählen zu den ältesten Hunderassen) und wird erst seit einigen Jahren gezielt gezüchtet.

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Hackbaellchen99 
Fragesteller
 05.05.2020, 21:49
@Jerne79

Nein, das stimmt so nicht. Diese Hunde haben lange existiert, noch bevor die Zucht als Rasse durch den Menschen begann. Sie waren einfach Hunde, die sich durch Evolutionsfaktoren veränderten(weitere Beispiele sind Basenji) Das sieht man bei vielen Tieren. Manches bewährt sich und Manches verschwindet wieder.

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Jerne79  05.05.2020, 22:33
@Hackbaellchen99

Sorry, aber nein.

Hunde werden seit Jahrzehntausenden gehalten und aufgrund ihrer Eigenschaften weiter verpaart. Das ist Zucht, nicht Evolution.

Xolos sind seit 3500 Jahren Begleiter des Menschen, sie sind nicht außerhalb des menschlichen Einflussbereiches entstanden.

Die Geschichte präkolumbischer Hunderassen ist relativ komplex, aber auch hier entstehen dauerhafte Hunderassen nicht ohne das Eingreifen von Menschen, schon allein weil es einem Hund egal, mit welchem Hund er sich paart. Der Ursprung der Haarlosigkeit liegt in einer genetischen Mutation, für das Fortleben ist hier der Mensch verantwortlich, der diese neue Eigenschaft als erstrebenswert angesehen hat, sei es nun weil Haarlosigkeit als schön galt oder im Falle der Xolos vielleicht sogar Vorteile mit sich brachte.

Mal ganz abgesehen davon, dass das Gen für die Haarlosigkeit auch einen erheblichen Letalfaktor mit sich bringt, was jeder Bildung einer natürlich entstehenden Unterart entgegenwirkt.

Eine Hunderasse ist das Ergebnis menschlicher Zuchtauswahl, ganz egal, wann der Mensch damit dieser Auswahl begonnen hat.

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Hackbaellchen99 
Fragesteller
 06.05.2020, 07:06
@Jerne79

Auch da muss ich widersprechen, Xoloitzcuintle sind wie manch andere Hunderassen, wie der Basenji, durch natürliche Selektion entstanden. Da ist man sich einig. Wenn du etwas anderes behauptest, gilt es erst einmal Beweise zu bringen. Versteh mich nicht falsch, aber warum solltest du recht haben und alles andere, was ich über diesen Hund fand, sollte unwahr sein?

schon allein weil es einem Hund egal, mit welchem Hund er sich paart.

1Nein, das ist keinem Tier wirklich egal.

2Wenn es so wäre, warum dann nicht mit einem haarlosen Hund? Da die Haarlosigkeit dominat vererbt wird, reichte das.

Ursprung der Haarlosigkeit liegt in einer genetischen Mutation,

Auch bekannt als Evolutionsfaktor.

Eine Hunderasse ist das Ergebnis menschlicher Zuchtauswahl, ganz egal, wann der Mensch damit dieser Auswahl begonnen hat.

Es handelte sich aber nicht um eine Rasse. Das habe ich doch erklärt. Es waren einfach Hunde. Die Zucht als Rasse begann erst vor einigen Jahren. Es heißt, der Xoloitzcuintle entstand vor Tausenden von Jahren durch natürliche Selektion und ist daher im Allgemeinen nicht anfällig für Gesundheits- und Strukturprobleme, die andere Hunderassen haben, da diese durch menschliche Selektionsbemühungen stärker verändert wurden. Weiter heißt es, der Xolo sei eine der natürlichste, gesündesten Rassen der Welt.

Wenn du nun sagst, das stimmt nicht, liegt es an dir das Gegenteil zu beweisen, denn dies sind Aussagen die ich in Büchern zu diesen Hunden und in der Wikipedia fand. Andernfalls kann ich Deine Aussagen nicht ernst nehmen, da sie offensichtlich nur eine Meinung zu diesen Thema sind.

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Jerne79  06.05.2020, 12:50
@Hackbaellchen99

Ich merke, dass du offenbar Probleme damit hast, die Grundbegriffe von Zucht und Evolution nachzuvollziehen. Das ist eine schlechte Diskussionsgrundlage. Ich habe das als jemand, der sich beruflich immer wieder auch mit der Geschichte unserer Haustiere beschäftigt und sogar in der Erwachsenenbildung zum Thema Evolution gearbeitet hat mehrfach vorsichtig zu erläutern versucht.

1Nein, das ist keinem Tier wirklich egal.

Einem Hund ist der Phänotyp seines Deckpartners sehr wohl egal, wenn er sich ohne Zutun der Menschen paart. Ein deckwilliger Rüde rennt nicht so lange herum, bis er eine Hündin findet, die aussieht wie er. Das wäre hier auch schlecht.

2Wenn es so wäre, warum dann nicht mit einem haarlosen Hund? Da die Haarlosigkeit dominat vererbt wird, reichte das.

Weil diese dominanten Merkmale wie gesagt mit einem Letalfaktor kommen. Sind beide Elternteile haarlos, ist die Sterblichkeit der Jungtiere im Mutterleib hoch. Und genau deshalb handelt es sich hier auch keineswegs um pauschal gesunde Hunde, erstrecht nicht, wenn damit Dinge wie fehlende Zähne einhergehen. Das steht selbst im von dir angeführten Wikipedia.

Auch bekannt als Evolutionsfaktor.

Und wenn der Mensch diese Faktoren bei domestizierten Tieren durch Auswahl begünstigt, nennt man das Zucht. Der Xolo entsteht aus keiner nackten Wildform, die aufgrund der Nacktheit domestiziert wird. Er entsteht aus einem anderen Hund, der bereits domestiziert war. Ein Haustier zeigt eine genetische Mutation, da das Ergebnis dem Menschen gefällt, wird das, was eigentlich ein genetischer Fehler ist, als wünschenswert betrachtet, am Leben erhalten und vermehrt. Das. Ist. Zucht. Nicht Evolution. Die Selektion erfolgt durch den Menschen, nicht die Natur.

Mir ist relativ gleich, ob das nun die Verfasser diverser Hundeseiten im Netz verstehen oder nicht. Das sind Dinge, die man eigentlich in der Schule gelernt haben sollte.

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Hackbaellchen99 
Fragesteller
 06.05.2020, 17:55
@Jerne79
Ein Haustier zeigt eine genetische Mutation, da das Ergebnis dem Menschen gefällt, wird das, was eigentlich ein genetischer Fehler ist, als wünschenswert betrachtet, am Leben erhalten und vermehrt. Das. Ist. Zucht.

Ja, das ist Zucht und ganau dies ist hier nicht der Fall. Alle mir bekannten Quellen geben an, dass diese Hunde aufgrund natürlicher Selektion entstanden.

Einem Hund ist der Phänotyp seines Deckpartners sehr wohl egal

Das ja, aber es ist keinem Tier "egal" mit welchem Tier es sich paart, wie du anfangs behauptet hast.

, erstrecht nicht, wenn damit Dinge wie fehlende Zähne einherge

Die Zähne, die fehlen sind die Molaren. Die fehlen mir auch. Das Fehlen dieser Zähne war wohl keine Beeinträchtigung für den Hund und das fehlende Fell war wohl hilfreich beim Schwitzen. Somit verschwand dieser "Fehler" nicht. Wäre es wirklich eine so große Beeinträchtigung, wäre dieser "Fehler" längst aus der Population verschwunden. Wie gesagt, alle mir bekannten Quellen geben an, dass diese Hunde aufgrund natürlicher Selektion entstanden.

Mir ist relativ gleich, ob das nun die Verfasser diverser Hundeseiten im Netz verstehen oder nicht.

So wie es mir dann wohl auch relativ egal sein kann, dass du unhaltbare Behauptungen aufstellst um deine Meinung durchzusetzen. "Bücher" sind im Übrigen keine Internetseiten. Aber ja, auch auf Internetseiten steht das so.

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Jerne79  06.05.2020, 18:30
@Hackbaellchen99
Alle mir bekannten Quellen geben an, dass diese Hunde aufgrund natürlicher Selektion entstanden.

Und wo man das geschrieben sieht, geht es um den Zusammenhang mit der Genmutation, die die Haarlosigkeit verursacht, ein Zusammenhang, in dem der Begriff verwendet wird, weil damit lediglich das natürliche Auftreten der Mutation gemeint ist im Gegensatz zu einer Zucht durch Kreuzen verschiedener Rassen. Das bedeutet aber nicht, dass die Rasse als solche ohne weitere Zuchtauswahl durch den Mensch entstanden ist. Aber ich wiederhole mich.

Die Zähne, die fehlen sind die Molaren. Die fehlen mir auch.

Ich hoffe für dich, dass das nicht der Fall ist, denn dann würden dir sämtliche Backenzähne fehlen und du könntest dein Essen lediglich mit den Prämolaren kauen (die sind es übrigens auch, die den Xolos meines Wissens am häufigsten fehlen). Was dir wahrscheinlich fehlt, sind die jeweils 3. Molare, also die Weisheitszähne, was bedeutet, dass du statt der möglichen 12 Molare wie viele andere lediglich 8 Molare hast, weil die übrigen 4 entweder nicht angelegt wurden oder entfernt wurden. Ich unterstelle also auch hier fehlendes Vokabular, sollten dir tatsächlich sämtliche Molare fehlen und nach den Prämolaren bei dir nichts mehr da sein, entschuldige ich mich natürlich dafür.

Und nein, ich stelle keine unhaltbaren Behauptungen auf, ich versuche sogar nach wie vor relativ freundlich, Begriffe zu erläutern, deren Komplexität offenbar problematisch ist. Da dir diese auf Fachwissen basierenden Erklärungen aber offenbar gleichgültig sind, ziehe ich mich jetzt aus dieser zunehmend sinnlosen Diskussion zurück.

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Es wäre schon sehr außergewöhnlich, einen Xolo zu treffen. Es ist eine der seltensten Rassen weltweit.

Häufiger anzutreffen ist der Chinesische Schopfhund.

Die kommen ganz gut mit den klimatischen Bedingungen zurecht, brauchen für die Extreme (Sonne, Kälte) aber Unterstützung.

Es gibt auch behaarte Hunde unter der Rasse…

Ich habe mich noch nicht speziell auch die Rasse spezialisiert, weshalb ich dir nicht sonderlich weiterhelfen kann…

Meistens gibt diese Rasse als Qualzucht.

Was dagegen sprechen sollte, das sie in Deutschland nicht artgerecht gehalten wird weiß ich nicht genau. Ich würde mich einfach mal bei einem Züchter erkundigen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung