Ist Deutschland mehr rassistisch geworden?
Also ich bin sehr oft in den Kommentaren bei Instagram unterwegs und habe so viele rassistische erschreckende Kommentare gelesen, so viel wie schon lange nicht mehr.
Es ist bei Videos die von Ausländern sind, die in Deutschland leben oder auch in Deutschland geboren sind. In den Videos machen sie überhaupt nichts schlimmes und es kommen Kommentare wie:
- Direkt abschieben
- Warum werdet ihr nicht angeschoben?
- Seid schlau wählt blau (AfD)
- Deswegen AfD
- Macht das in eurem Land und nicht hier in Deutschland
- Das gehört nicht nach Deutschland
- Raus aus Deutschland
- Ausländer raus
- Islam in Deutschland verbieten
Und sowas kommt in jedem videos von Ausländern vor die hier in Deutschland sind.
Was denkt ihr darüber? Früher gab es kaum Kommentare wie diese.
9 Antworten
Früher gab es auch noch kein social media mit Kommentarfunktionen und die Menschen haben sich ihren Teil gedacht oder in kleineren Kreis (oder am Stammtisch) über solche Themen diskutiert und lamentiert. Ich selber finde es schade, dass man gleich in die rechte Ecke gestellt wird, wenn man seinen Patriotismus zeigt und mit vielen Dingen nicht einverstanden ist, die im eigenen Land passieren. Allerdings heißt das in meinem Fall nicht, dass ich Selbstjustiz oder Jagd auf Ausländer unterstütze. Außerdem ist es natürlich leicht, dick und vollgefuttert anonym vorm Bildschirm zu sitzen und solche Parolen zu schrei(b)en. Vermutlich zeigt sich durch social media einfach der Unmut vieler Menschen, die eben mit der Politik oder durch eigene Erfahrungen unzufrieden sind. Und nein, ich finde solche Ansagen überhaupt nicht okay.
In einigen Teilen Deutschlands auf jeden Fall.
In meiner Region nicht.
Aber unsozialer ist es überall geworden. Gegen Bürgergeld-Empfänger hetzen viel größere Teile der Gesellschaft als gegen Ausländer oder LGBTIQ.
Jein!
Rassistisch nicht direkt. Es ist eher die Wut auf die Politik und die Zuwanderung die sich über die Jahre angestaut hat und viele wollen ihrem Unmut ein Ventil geben.
Viele fühlen sich benachteiligt und veralbert und fühlen sich von der AfD gehört und verstanden. Die AfD predigt letztendlich nur das was die frustrierten Bürger hören wollen und vermitteln ihnen das Gefühl bei ihnen zu sein und das sie das Blatt wenden wollen!
Das Internet ist aber auch gleichzeitig ein Ort wo viele übermütig werden und Sachen raushauen die sie im echten Leben zu niemanden sagen würden und glauben das dass Internet eine rechtsfreie Zone ist wo ihnen keine Konsequenzen blühen können da sie meist anonym unterwegs sind und ihre wahre Identität bedecken können.
Aus meiner Sicht, eher im Gegenteil. Wobei mein "Früher" dann noch weit vor Internet und Social-Media war. Da waren rassistische Kommentare und abwertende Schmähungen, gegenüber und über Ausländern und anderen Minderheiten, ganz normaler Teil des Alltags. Und niemand hat sich aktiv daran gestört. Allenfalls werden hier dann Sachen, die man früher im realen Leben abgelassen hat, heute eher in die Anonymität des Internets verlagert, weil Rassismus von der Mehrheitsgesellschaft nicht mehr akzeptiert wird, im Gegensatz zu "früher".
Probleme werden zu Problemen wenn sie verstärkt Aufmerksamkeit erhalten.
Zustrom gab es immer und wird es immer geben, genau wie Abwanderung.
Wenn aber die Integration nicht funktioniert, sei es wegen staatlicher Missplanung oder durch fehlende Einsicht der Zuströmenden, wird auf anderer Seite Unmut laut. Leider auf Kosten der Guten einer Gruppierung. Und genau an diesem Punkt muss man klar differenzieren.