Ist das "einfache Volk" tatsächlich so naiv?
Beispielsweise würden viele sogenannt einfache Menschen lieber sehen wenn die Ukraine, Guyana einfach aufhört zu kämpfen. Viele sagen auch die Juden sollen einfach aus dem Gebiet vom toten Meer bis zum Mittelmeer verschwinden... Sind die Leute tatsächlich so naiv und glauben Diktatoren würden sie verschonen wenn sie nachgeben?
Ist die Bildung tatsächlich so schlecht?
9 Antworten
Völlig unterschiedlich.
Ein kleiner Teil denkt tatsächlich so.
Andere fühlen sich durch solche Kriege einfach ohnmächtig und hilflos. Sie möchten einfach möglichst rasch zur Normalität zurück. Ihre Meinung beruht auf Hoffnung, es wäre dann vorbei, auch wenn sie daran Zweifel haben.
Ein dritter Teil steht einfach auf der Seite der Gegner der Ukraine, Guyana und Israel. Sie sagen sich, wenn es so kommt, dann ist es richtig so.
Es sagen auch viele das der Ukraine krieg dadurch beendet werden kann das Putin einfach so grundloß beschließt den Krieg zu beenden und sämtliche Truppen ohne einen Grund zurück zieht.
Wer so etwas denkt denkt auch das es keinen Grund für den Kampf von Israel und den Palästinensern gibt oder das der Grund des Kampfes der Überfall der Hamas ist.
Aber zu fordern das das gefälligst zu passieren hat (was ständig getan wird) ist einfach dumm.
Der Vergleich ist insofern schwach weil man einen Meteoriteneinschlag schlecht fordern kann. Dass Putin sich zurückzieht als außenstehender auch nicht so wirklich. Was man fordern kann, realistischerweise, ist die Waffenlieferungen einzustellen o.ä.
Was ja auch gemacht wird.
Dumm... man fordert ja eher dass darauf hingewirkt wird dass Putin... das halte ich nicht für dumm. Aussichtslos, ja. Aber nicht dumm.
Ein Krieg ist auch niemals die Lösung. Es dürfte erst überhaupt gar keine Kriege geben. Was in einem Krieg passiert, wissen wir ja.
Nehmen wir mal ein ganz banales Beispiel, dass sich trotzdem als guter Vergleich anbietet: Ich war in der Schule früher eine Zeit lang Mobbingsopfer. Ich hatte zwei Möglichkeiten: Zu kämpfen und mich gegen diejenigen zu wehren oder mir alles gefallen zu lassen. Es war klar, dass, wenn ich nichts unternehme und mir weiterhin alles gefallen lasse, dass diejenigen mich dann nicht in Ruhe lassen. Aber es war auch klar, dass, wenn ich mich wehre, keine Chance gegen sie hätte und sie mich kurz und klein geschlagen hätten. Ich habe daher nachgegeben, da mir Mobbing immer noch lieber war als zusammengeschlagen zu werden.
Wuerdest du zulassen dass Putin Deutschland einnimmt, um einem Krieg aus dem Weg zu gehen?
Ich würde definitiv nicht kämpfen, auch nicht, wenn ich Deutscher wäre.
Das einfache Volk hat ganz andere Probleme. Das interessiert nicht, wenn sich am anderen Ende der Welt Völker den Schädel einschlagen.
Wenn die Oberen Krieg spielen wollen, sollen sie ihre Kinder in der Kampf schicken.
Wenn sie Kriegsparteien finanzieren wollen, sollen sie das Geld aus ihrer eigenen Schatulle nehmen, statt es dem Steuerzahler abzupressen. Das fehlt nämlich hierzulande - und das spürt das einfache Volk durchaus.
Nur denkt das "einfache" Volk dann auch über den Tellerrand hinaus? Denn was würde tatsächlich passieren nach einer Kapitulation der Ukraine oder einem Sieg Russlands? Welche Folgen hat das für Europa, für uns und für das "einfache" Volk? Wer über Szenarien die sich ergeben können, nach einer Kapitulation der Ukraine oder eines Sieges von Russland nicht mal ansatzweise nachdenkt, der darf auch gerne als naiv bezeichnet werden.
Dann halte ich unsere Politiker für sehr naiv, denn sie glauben nur an ein einziges Szenario: Russland zieht sich hinter die alten Grenzen zurück und gibt auch die Krim zurück. Sehr unwahrscheinlich.
Wir müssen uns mit dem Gedanken anfreunden, dass ein dauerhaft schwelender Konflikt für uns in vielfacher Hinsicht ungünstig ist: Kostet uns viel Geld, belastet die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland, die Ukraine wird immer weitgehender zerstört, Kräfte sind gebunden, die wir noch für andere Probleme und Konflikte brauchen könnten.
Wir brauchen jetzt ein Szenario, in dem erstmal die Waffen schweigen und alle sich an den Verhandlungstisch setzen.
Schön gedacht, nur mit Putin eben nicht umsetzbar. Denn seine Ziele stehen ja fest. Und wer mal nach ihm an die Macht kommt, steht noch in den Sternen. Aber so mancher Hardliner in Russland wird Putins imperialistische Pläne verfolgen und die Eskalation verschärfen. Und das Hauptproblem bleibt: Putin und Co. ist nicht zu trauen! Egal was am Verhandlungstisch beschlossen werden würde. Unsere Politiker sind eh komplett raus dabei. Denn die permanenten Verbalattacken aus dem Kreml zeigen sehr deutlich, dass Deutschland als Vermittler eh draußen ist. Verhandeln kann nur die Ukraine. Aber worüber sollte man verhandeln? Belohnung für den Angriffskrieg durch Landabtretungen? Verzicht eines NATO Beitrittes nach der Nummer? Auf anderes würde sich Putin eh nicht einlassen. Jedes Zugeständnis wäre für ihn eine Niederlage. Der Mann hat sich komplett verzockt und wird gesichtswahrend da nicht rauskommen, wenn er nicht genau das bekommt, was er den Russen versprochen hat.
Probleme nicht nur oberflächlich zu betrachten sondern zu verstehen erfordert Zeit und Energie. Man muss sich informieren und teilweise sind Konflikte eben auch sehr lange im Gange und die Antworten nicht ganz einfach zu verstehen.
Aber echte Informationen, die über die 60 oder 90 Sekunden der Kurzvideos hinausgehen sind nicht mehr modern. Nur wenige machen sich diese Mühe, die meisten meinen mit oberflächlichen Informationen ausreichend informiert zu sein, weil sie auch kaum noch in der Lage sind widersprüchliche Informationen zu verarbeiten und selbst zu bewerten.
Naja... kann er ja auch. Das ist also korrekt. Wird nicht passieren, wäre aber korrekt.