Ist Arbeitslosigkeit gut oder schlecht?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Nein das ist schlecht 63%
Ja das ist gut 38%
Dexy97  10.12.2022, 21:11

In welchem Bezug gut oder schlecht ?

KnowledgeLover 
Fragesteller
 10.12.2022, 21:16

Im Sinne erstrebenswert

10 Antworten

Nein das ist schlecht

Nein, in unserem Wirtschafts- und Sozialsystem auf jeden Fall nicht. Und auch menschlich gesehen nicht wirklich, denke ich, weil der Mensch ein Arbeitstier ist irgendwie und halt Arbeit bzw Struktur, einen Sinn, soziale Kontakte usw braucht und das bekommt man eben durch Arbeit.

Im Sozialsystem ist es halt wichtig, zb weil damit sozialer Wohlstand des ganzen Landes aufgebaut und erhalten wird. Viele Dinge funktionieren nur bzw. am besten in Gruppen. Allein schon wegen der Arbeitsteilung und Spezifizierung (die nicht erst mit Adam Smith erkannt wurde, sondern selbst Platon schon als wesentlicher Bestandteil einer funkionierenden Stadt erkannt hat); denn so kann es ein Gesundheitssystem geben, ein Bildungssystem, Sicherheit, Demokratie, Justiz etc. Wenn es eine hohe Arbeitslosigkeit gibt, dann tragen diese Menschen nicht viel zum Gesamtsystem bei in der Regel (denk ich), aber profitieren davon, während der Rest "mehr" machen muss relativ gesehen (womit ich jetzt nicht sagen will, dass Arbeitslose das System belasten und deshalb jegliche menschenunwürdige Arbeit annehmen müssen oder so).

Und im Wirtschaftssystem gab es zumindest in der Vergangenheit Hinweise darauf, dass eine hohe Arbeitslosigkeit einhergeht mit einer niedrigen Änderung der Inflationsrate - also umgekehrt, dass die Inflation stärker steigt, wenn es eine niedrige Arbeitslosigkeit gibt. Das klingt jetzt erstmal so, als wär es für "alle" besser, wenn es eine hohe Arbeitslosigkeit gibt, weil dann die Inflation weniger stark steigt. Aber viele Arbeitslose heißt ja auch, dass diese Menschen weniger verdienen, bzw halt gar nichts und somit weniger nachfragen können - wodurch dann die Wirtschaft ins Stocken gerät, weil unser Wirtschaftssystem durch Wachstum charakterisiert ist und Wachstum gibts durch Nachfrage; denn Nachfrage = Angebot (auf längere Sicht).
Dazu kommen dann ja noch die Punkte, die auch das Sozialsystem betreffen, also zb dass die Arbeitslosen das System mehr belasten als fördern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das Wort Privatier bedeutet, dass man niemandem, insbesondere nicht dem Staat auf der Tasche liegt. Von daher sehe ich daran nichts schlechtes. Es kann sogar durchaus sein, dass man in dem Sinne Privatier ist, dass man eigenes Kapital als Investment einbringt, um anderen zu helfen, sich wirtschaftlich zu entwickeln, wobei daraus resultierende Gewinne sowohl den Lebensunterhalt, als auch weitere Investitionen ermöglichen können. Und spätestens bei letzterem wäre es sogar für alle beteiligten vorteilhaft, so lange es die Personen oder Unternehmen nicht als Negativauswirkung auf ihre Wirtschaftlichkeit oder Entwicklung belastet, in welche da investiert wurde.

Ja das ist gut

die Arbeitgeber haben einen Pool von Menschen, die sie als Druckmittel gegen ihre Beschäftigten einsetzen können.

Arbeitgeber können aus dem Pool von Arbeitslosen Leute aussuchen. Das ist durchaus ein Vorteil denn sie können so ihre Arbeitskräfte erpressen: Mit "arbeite schneller mehr und besser oder du kannst gehen".

Für die Arbeitskräfte hat das auch Vorteile, sie können, weil andere auch viel produzieren, viel kaufen, auch Dinge, die sie eigentlich nicht brauchen.

Ihre Gesundheit spielt das keine Rolle, Hauptsache nicht arbeitslos.

Nein das ist schlecht

selbst als Privatier wird einem da schnell langweilig, das ist doch auch der Grund wieso die meisten reichen trotzdem weiter arbeiten (zB. als Führer eines Unternehmens)

nach na zeit wird jeden tag ausschlafen, wenig tun, nur urlaub auch nur langweilig.

horribiledictu  10.12.2022, 21:15

...oder sie suchen sich eine Beschäftigung, zB ein Hobby, das sie sehr intensiv verfolgen. ob dabei Geld rausschaut oder nicht, kann ihnen egal sein - und darin liegt eine große, wundervolle Freiheit!

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Wenn man keiner bezahlten Arbeit mehr nachgehen muss, heisst das nicht das man einfach alles schleifen lassen kann. Es ist nur so, dass man die meisten Dinge erledigen kann, wenn es Zeit dafür ist. Gewisse Daten muss man trotzdem einhalten. Es braucht etwas mehr Disziplin, weil keiner da ist der einem sagt was man wann zu tun hat. Das macht man dann selber. Insgesamt ist man freier, aber damit kann nicht jeder auf Anhieb umgehen. Ich kannte Leute die haben in ihrer "neuen Freiheit" sehr komische Ideen entwickelt. Die wussten einfach schlicht nicht mehr wohin mit sich. Das gehört an sich auch zum Lernprozess. So einfach wie man von aussen her meinen könnte ist das eben nicht. Etwas Einzelgängertum ist wahrscheinlich von Vorteil.