Glaubt ihr Milliardäre beeinflussen maßgeblich die Politik?
Es wird ja oft von "Eliten" oder "die da oben" oder ähnlichem gesprochen. Da gibt es natürlich bescheuerte Theorien, dass sie Kinder essen oder ähnliches. Natürlich Quatsch.
Aber dass es Eliten gibt kann man nicht abstreiten und dass Milliardäre in Demokratien durch ihr Geld die Möglichkeit haben auf die Politik Einfluss zu nehmen ist eben auch offensichtlich.
Wenn man jetzt "Eliten" als "Schwurbelei" abwertet, dann greift man doch viel zu kurz.
Wieso nehmen also so viele Leute an dass Milliardäre ihre Macht nicht nutzen um noch mehr Macht zu generieren? Wieso ist es dann plötzlich eine Verschwörungstheorie?
Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen
9 Antworten
Glaubt ihr Milliardäre beeinflussen maßgeblich die Politik?
Nein. Nicht in dem Sinne, dass ein Milliardär die Regierung anruft und anordnet „Macht mal dies oder jenes“.
Aber natürlich üben milliardenschwere Unternehmen Einfluss auf die Politik aus. Auf der anderen Seite gibt es aber Gewerkschaften und andere Organisationen, die ebenfalls ihren Einfluss geltend machen. Meist sogar deutlich erfolgreicher als das Unternehmern gelingt.
Wieso nehmen also so viele Leute an dass Milliardäre ihre Macht nicht nutzen um noch mehr Macht zu generieren?
Nimmt das jemand an?
Die meisten Menschen nutzen doch ihre Möglichkeiten, um etwas in die Richtung zu bewegen, die sie für richtig halten. Egal ob das der Milliardär Reinhold Würth, der Gewerkschaftsboss Claus Weselsky oder der Schuhhändler ums Eck ist.
Wieso ist es dann plötzlich eine Verschwörungstheorie?
Ein Verschwörungsmythos ist es, zu glauben, es gäbe eine Handvoll Milliardäre, deren Anweisungen die Regierung bedingungslos Folge leistet.
Alex
Wer Geld hat kann in einem Land viel bewegen. Wärst du Reich könntest du ja auch eine ganze Stadt selber formen und wenn du die ganze Stadt besitzt kannst du einfach die Mieten erhöhen. So ist es in den USA wo Black Rock in vielen Vierteln alle Immobilien besitzt und die Mieten dort immer teurer werden. In Deutschland kommt das auch so, weil viele durch das Heizungsgesetz und die Erhöhung der Grundsteuer ihr Haus nicht mehr leisten können uns es für günstig Zwangsverkaufen müssen und dann kaufen die Reichen das auf und vermieten das weiter für teurer. Das ist das Problem von Monopolen und Reiche haben genau diese Macht. Und die Welt wird immer Monopolarer statt Multipolarer aus dem Grund, dass die Reichen zu viel Geld besitzen und alles aufkaufen und damit zu viel Macht haben.
Aber nicht in der Form von irgendwelchen obskuren Verschwörungstheorien.
Es ist doch ganz klar: Nehmen wir an, ein Unternehmen das was weiß ich wie viel Milliarden Umsatz macht, das mehrere Milliarden an Steuern zahlt, äußert gegenüber Politikern (z.B. auf einem Wirtscahftstreffen) - wenn Gesetz ABC so kommt, dann werden sie Arbeitsplätze abbauen müssen oder ins Ausland abwandern müssen, weil sie hierzulande dann nicht mehr wirtschaftlich agieren können.
Natürlich wird sich der Politiker dann gut überlegen ob das Gesetz so verabschiedet werden soll. Denn ein wirtschaftlicher Niedergang und der Verlust von Arbeitsplätzen ist weder in seinem Sinn, noch wird es bei seinen Wählern gut ankommen.
Genauso wenn ein Unternehmen ankommt und verspricht, nen tollen großen Standort mit vielen Arbeitsplätzen zu eröffnen wenn doch nur XY passieren würde. Dann wird der Politiker sicher überlegen ob sich XY nicht umsetzten lassen würde. Schließlich kommt ein wirtscahftlich starker Standort auch bei seiner Wählerschaft gut an.
Das ist also ein völlig logischer und normaler Vorgang. Jede Interessengruppe möchte ihre Interessen gegenüber der Politik vertreten. Die "Eliten" oder "die Wirtschaft" kontrolliert dabei sicherlich nicht die Politik. Aber wer mit mehreren Milliarden Euro argumentieren kann, hat einfach bessere Argumente als der Rentner Max Mustermann.
Wenn ich sage dass Audi, VW oder Mercedes Geld an Politiker Zahlen, damit Verbrenner weiter erlaubt bleiben, dann stimmt mir jeder eifrig zu.
Ich nicht. Was ich beschrieben habe ist legale Einflussnahme durch Argumente. Was du beschreibst ist persönliche Bestechung und damit eine Straftat. Da ziehe ich die Grenze.
Ich glaube legale Einflussnahme gibt es überall. Illegale Bestechung ist sowohl für den Bestecher als auch den Bestochenen mit großen Risiken behaftet. Daher wird es diese zwar sicherlich auch geben, aber eben nicht systematisch und konzertiert. Wie man immer wieder sieht, sind nämlich auch "die Eliten" nicht sicher vor der Justiz...
Klar, wer Geld hat, will es nicht verlieren. Eigentlich ist man immer auf der Suche nach guten Anlagemöglichkeiten (Es sei denn, man ist Erbe und Lebemann) und da wird man sich wehren, wenn einem die Politik die Suppe versalzen will. Entsprechend beauftragt man Lobbyisten, Werbefirmen und Anwälte ...
Man muss nur schauen, wie diese Menschen zu ihrem Reichtum gekommen sind und welche Charaktereigenschaften sie haben. Die meisten glauben, über den Ländern und Regierungen zu stehen. Sie sind die wahren Globalisierer.
So, oder so, wer superreich ist, beeinflusst das Schicksal der Welt, ob er es nun will oder nicht.
Völlig korrekt, so weit denken noch die meisten Leute. Die Frage ist aber wo das alles aufhört?
Firmenspezifische Themen? Landesweite Wirtschaftssektoren? Globale Handelsabkommen? Die Wahl von Stadträten? Landesvorsitzen? Präsidenten?
Wie weit genau geht der Einfluss von Milliardären?
Wenn ich sage dass Audi, VW oder Mercedes Geld an Politiker Zahlen, damit Verbrenner weiter erlaubt bleiben, dann stimmt mir jeder eifrig zu.
Sage ich dass Banken wie JP Morgen die amerikanische Präsidentenwahl gegen Trump manipuliert haben ist es eine böse Verschwörung.
Wieso ist das eine so klar und logisch und das andere so unwahrscheinlich und falsch?