Gedichtsinterpretation: Ansätze?
Schönen Abend, Liebe Community,
Ich muss für das Gedicht Schneeglöckchen von Joseph von Eichendorff soll ich eine Gedichtsinterpretation schreiben. Ich sitzt jetzt schon ewig an dieser Aufgabe und weiß wircklich nicht, was ich aus diesem Gedicht an Interpretationmaterial rausholen soll. Kann mir jemand vielleicht einige Ansätze raus schreiben, was zum Beispiel einige stilistischen Mitteln in diesem Gedicht für eine Bedeutung haben? Das wäre echt nett, denn ich brauch meistens immer erst mal etwas, sodass ich mich dann in die Sache reinsteigern kann..Nur leider fällt mir für den Anfang nichts ein..
's war doch wie ein leises Singen In dem Garten heute nacht,
Wie wenn laue Lüfte gingen: "Süße Glöcklein, nun erwacht,
Denn die warme Zeit wir bringen,
Eh's noch jemand hat gedacht." -
's war kein Singen, 's war ein Küssen,
Rührt' die stillen Glöcklein sacht,
Daß sie alle tönen müssen
Von der künft'gen bunten Pracht.
Ach, sie konnten's nicht erwarten,
Aber weiß vom letzten Schnee
War noch immer Feld und Garten,
Und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sangesmüde sich hinab,
Und der Frühling, den sie weckten,
Rauschet über ihrem Grab.
3 Antworten
Es ist ein Gedicht, vielleicht in einer lauen Nacht geschrieben, und die Person die es geschrieben hast war in diesem Moment sehr Sentimental. Auch ist eine Gewisse Sehnsucht darin enthalten , da dieses Bild dem Ideal entspricht. Es ist allerdings auch traurig, melancholisch. Ich bin zwar erst in der 6. Und da hatten wir das noch nicht, aber ich hoffe, das ich dir helfen konnte
So wie du fragst, weißt du nicht einmal, wie man eine Interpretation schreibt. Du musst zunächst den Aufbau (Metrum, Reimschema, Kadenzen) beschreiben und den Inhalt zusammenfassen, dann klappt auch die Interpretation und sie erschließt sich wie von selbst. Du kannst nicht einfach Stilmittel für Stilmittel separat interpretieren, du interpretierst das gesamte Gedicht. Auch kann es hilfreich sein, wenn du dir die Epoche (Romantik) ansiehst.
Ohne Eigenleistung darf ich dir nicht helfen (siehe Richtlinien), aber möchlicherweise findest du auf den folgenden Seiten zumindest Ansatzpunkte?:
http://www.literaturwelt.com/epochen/romantik.html#lyrik
https://de.wikipedia.org/wiki/Eichendorffs_Lyrik
Ansonsten denke doch mal über Schneeglöckchen nach. Für was stehen sie?
's war doch wie ein leises Singen
In dem Garten heute nacht,
Wie wenn laue Lüfte gingen:
"Süße Glöcklein, nun erwacht,
Denn die warme Zeit wir bringen,
Eh's noch jemand hat gedacht." -
's war kein Singen, 's war ein Küssen,
Rührt' die stillen Glöcklein sacht,
Daß sie alle tönen müssen
Von der künft'gen bunten Pracht.
Ach, sie konnten's nicht erwarten,
Aber weiß vom letzten Schnee
War noch immer Feld und Garten,
Und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sangesmüde sich hinab,
Und der Frühling, den sie weckten,
Rauschet über ihrem Grab.
Leider kann ich nichts farbig markieren, dann wäre es vermutlich einfacher, daher habe ich dir mal die ersten Anhaltspunkte markiert. Zunächst musst du dir ein Gesamtbild machen, dann kannst du auf die Details eingehen, jede Strophe einbringen, und dir Stilmittel heraussuchen, die diese unterstreichen und ergänzen.
Möglicherweise hilft es auch, sich einmal Interpretationen zu anderen Gedichten anzusehen: http://lyrik.antikoerperchen.de/joseph-von-eichendorff-im-abendrot,textbearbeitung,233.html
Wenn du zumindest einige Ansatzpunkte lieferst, ist es einfacher, dir zu helfen. :)
Es handelt sich dabei um eine depressive und sentimentale art von hoffnungsvoller und betont optimistischer zukunftsinterpretation, nach bewährtem romantischem strickmuster.