Gedichtsinterpretation von Joseph von Eichendorff

1 Antwort

Fünfhebiger Jambus, weibliche Kadenzen, umarmender Reim - das stimmt. Das lyrische Ich ist traditionell sächlich (selbst wenn es sich erkennbar um einen Mann handelt). Allerdings wird hier nicht das Ich vom Du verlassen, sondern das Du vom Ich. ("Du gehst nun fort, sprachst du, ich bleib alleine").

Die kühle Flamme ist eine Metapher für die Rotfärbung des Himmels im Abendrot, Der scheinbare Widerspruch deutet (wie auch das wilde Scherzen und das Lächeln durch Tränen) auf das Hin- und Hergerissensein des Scheidenden hin, der seine Geliebte zurücklässt. "Er hat den Tod ja schon im öden Herzen." - das wird ja über den Wahnsinn gesagt, wohl den Wahnsinn, die Geliebte zurückzulassen für irgendetwas, das das lyrische Ich in die weite Welt hinauslockt. Dieser Wahnsinn nimmt keine Rücksicht auf die Liebesbeziehung; er hat den Tod dieser Beziehung schon im öden (lieblosen) Herzen.