Frage an Frauen/Mädchen (Geburt, Kaiserschnitt)?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Einige haben Angst 67%
Der Kaiserschnitt ist nicht so schmerzhaft 33%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Einige haben Angst

Zurecht. Ich weiß auch nicht, ob ich es auf natürlichem Weg nochmal durchmachen möchte. Jetzt nach der Geburt habe ich viel größere Angst davor als vorher. Denn ich kann abschätzen wie es sein kann.

isebise50  30.11.2022, 19:33

Hast du denn den Vergleich zum Kaiserschnitt und weißt, ob du das in den ersten Tagen oder gar Wochen „durchmachen möchtest“?

0
Moehre119  30.11.2022, 19:51
@isebise50

Nein. Hab ich denn gesagt dass ich einen Kaiserschnitt möchte?

0
isebise50  30.11.2022, 19:54
@Moehre119

Nein.

Aber „ob ich es auf natürlichem Weg nochmal durchmachen möchte“ hört sich zumindest so an, als ob du mit dem Gedanken spielst.

0
Moehre119  30.11.2022, 19:55
@isebise50

Ich spiele mit dem Gedanken überhaupt nochmal schwanger werden zu wollen.

0
MagdalenaCoach  10.12.2022, 08:04

Aber wie eine Bauch OP und die Zeit danach ist weißt du ja nicht.

Für dich und dein Baby ist eine Geburt ohne Intervention mit weniger Risiko und Folgen verbunden. Eine Gute Vorbereitung, Arzt und Hebamme sind natürlich wichtig, dass man eine Geburt hat die einem nicht ängstigt oder traumatisiert. Deshalb erarbeite ich das mit meinen Klientinnen.

0
Moehre119  10.12.2022, 10:08
@MagdalenaCoach

Stimmt, ich weiß nicht wie eine Bauch Op und der Heilungsprozess ist. Warum schlussfolgert jeder, dass man es lieber gehabt hätte? So ist es nicht.

Ich wollte nur sagen: ich hatte eine schmerzhafte, schnelle Geburt und das möchte ich nicht nochmal.

Muss ich denn auch einen Kaiserschnitt gemacht haben, um das sagen zu können?

Überspitzt: Wenn man sich den Arm bricht sagt man ja auch nicht: aber du weißt nicht wie es ist wenn man sich das Bein bricht.

Ich bin nicht ängstlich in die Geburt gegangen und habe vor dem Einsetzen der richtigen Wehen sogar noch schlafen können. Die anschließenden Schmerzen hätte niemand verhindern können und da meine ich jetzt nicht die starken Wehen. Für jedes Schmerzmittel war es zu spät.

0
MagdalenaCoach  10.12.2022, 13:45
@Moehre119

Nein ich hab nicht gesagt, dass du es lieber wolltest. Aber man muss schon bedenken, dass wenn es keine medizinische Indikation gibt, eine Bauch OP weder für die Mutter noch das Baby der leichtere Weg sind. Dazu gibt es genug Statistik. Und in der Medizin ist es immer Statistik. Keiner kann irgend was garantieren. Denn die Variablen sind viel zu viele. Aber im Endeffekt bringt einem eine Statistik nix, wenn man davon betroffen ist. Zb. Laut Statistik haben nur 5% aller Menschen haben 1 Fieberkrampf in ihrem Leben. Ich hatte 6! und eines meiner Kinder hatte auch schon einen. Und ja ich hatte Glück. Ich hatte in meinem Leben nur 2 Epileptische Anfälle danach und musste keine Medikamente nehmen, aber die Wahrscheinlichkeit für mich sah sehr schlecht aus.
Wichtig, ist dass man sich gut informiert und aufgeklärt ist dann kann man einen Entscheidung treffen. Für mich war immer klar, dass der Arzt mir sagen wird ob ein KS notwendig ist und einer meiner Zwillinge kam per KS und ich bin froh darüber für ihn, weil er jetzt körperlich keine Probleme hat.

0
PandaMii123  03.03.2023, 12:52

Das kann beim zweiten Kind ganz anders sein. Meine erste Geburt war sauschwer. Also grenzwertig, fast Kaiserschnitt. Und meine zweite Geburt, war wie normaler Stuhlgang. Könnte ich täglich machen. :-)

1
Moehre119  03.03.2023, 15:45
@PandaMii123

Das ist schön zu hören. Ich hätte halt auch Sorge, dass es wieder eine Geburtsverletzung gibt, die so elendlich lange heilt. 4 Monate hat es gedauert dass ich die Narbe nicht mehr spüre, mein Beckenboden ist nach 6 Monaten immer noch "in Fritten" und Sex funktioniert auch immer noch nicht. Letzteres ist vielleicht auch psychisch.

0

Der Trend ist seit 20 Jahren ungefähr gleichgeblieben (etwas unter 1/3). Der Anteil war schon mal kurzzeitig höher hat sich aber dann relativ konstant eingependelt.

"Angst" vor dem Geburtsschmerz ist nach einigen Studien weniger im Vordergrund. Es scheint eher so, dass die Anzahl der Problemschwangerschaften zugenommen hat (höheres Alter der Mütter) UND das ein subtiler Druck aus der Ärzteschaft, speziell dem Krankenhausapparat, in Richtung Kaiserschnitt ausgeübt wird (besser Vergütung, bessere Planbarkeit, Verlagerung weg von den Hebammen zur Ärzteschaft usw...).

Die Angst vor dem Wehenschmerz könnte jeder Arzt wegdiskutieren, weil der Kaiserschnitt insgesamt über längerer Zeit schmerzhaft ist, höhere Risiken trägt und die Frau wesentlich stärker belastet und einschränkt.

„die meisten Frauen“? Wie kommst du zu dieser Annahme?

Zwar haben wir in Deutschland eine recht hohe Kaiserschnittrate von etwa 30 %, wobei jedoch zwischen absoluten und relativen Indikationen zu unterscheiden ist.

Eine absolute Indikation liegt vor, wenn der Geburtshelfer aus zwingenden geburtsmedizinischen Gründen (zur Rettung von Leben und Gesundheit des Kindes und/oder der Mutter) nur zu einem Kaiserschnitt raten kann. Bei ca. 90 % aller Schnittentbindungen liegt eine relative Indikation vor, bei der eine Abwägung der geburtsmedizinischen Risiken für Mutter und Kind geboten ist.

Die WHO schätzt, dass beides zusammen in etwa 10 bis 15 Prozent der Schwangerschaften zutrifft und hält deshalb eine Kaiserschnittrate in dieser Höhe für vertretbar.

Doch unterschiedliche Studien gehen von einer Wunschkaiserschnittrate (elektive Sectio auf Wunsch der Mutter ohne Indikation) von „nur“ maximal zwei bis drei Prozent aus.

Was könnten die Gründe für den Wunsch nach einem Kaiserschnitt sein?

Angst vor Schmerzen? Warum hat man dann keine Angst vor den Schmerzen nach einer großen Bauch-Op, die viel länger und ohne Pause anhalten und gegebenenfalls einen als Verwachsungsschmerz oder Wetterfühligkeit der Narbe ein Leben lang begleiten?

Der Kaiserschnitt ist weltweit, nach Kataraktoperationen, der häufigste chirurgische Eingriff und gehört zu den schmerzintensivsten Operationen überhaupt.

Seit der Auswertung der QUIPS-Daten (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie) ist bekannt, dass die Kaiserschnittentbindung als ausgesprochen schmerzhaft erlebt wird; so rangiert die Sectio caesarea auf Platz 9 von 179 chirurgischen Standardeingriffen mit einem medianen Schmerzscore (NRS) von 6,14 von 10 am ersten postoperativen Tag, unabhängig vom intraoperativen Anästhesieverfahren.

Eine postoperative Schmerzlinderung ist nur eingeschränkt möglich und nur mäßig effektiv.

https://www.ai-online.info/images/ai-ausgabe/2019/0708-2019/AI_07-08-2019_CME_Bremerich.pdf

Angst vor Kontrollverlust? Wie selbstbestimmt fühlt man sich denn nackt und bis zum Hals entblößt, auf dem Rücken liegend festgeschnallt und mit gespreizten Beinen, zwischen denen ein Katheter baumelt, und zwei Operateure, ein Op-Pfleger, ein Anästhesist, ein Anästhesie-Pfleger, ein Springer, eine Hebamme und gerne noch ein Paar Schüler oder Studenten schauen einem zu?

Angst vor Verletzungen im Genitalbereich?

Der Damm wird durch den tiefertretenden kindlichen Kopf ausgewalzt und sehr gedehnt und gespannt. Wenn nicht genug Platz da ist, reißt er ein, er stellt quasi eine "Sollbruchstelle" dar.

In Deutschland liegt die Häufigkeit von Dammrissen - je nach Studie - zwischen 20 und 30 Prozent. Meist sind es aber nur kleinere Risse in der Scheidenwand, die auch von allein - also ohne Behandlung - heilen.

Sehr viel seltener sind Dammrisse 3. und 4. Grades.

Gut versorgte Dammschnitte, Risse (auch seltene höhergradige) und andere Weichteilverletzungen (bei Bedarf Naht in örtlicher Betäubung) heilen in der Regel schnell und komplikationslos.

Ein Bauch (Schnitt durch die Haut und das Fettgewebe, dann Zerreißen der Faszien und der Bauchmuskulatur, dann Durchtrennen des Bauchfells und schließlich die Eröffnung der Gebärmutter) ist aber nicht dafür gemacht.

Allerdings ist z.B. bei Gynäkologinnen der Hauptgrund, sich selbst für einen Kaiserschnitt entscheiden, das etwas höhere Risiko von Harninkontinenz nach Spontangeburt (wobei allein die Schwangerschaft schon ihren Teil zu diesem. Problem darstellt).

Vermeintliche Sicherheit des Kindes? Die in den letzten Jahrzehnten stetig steigende Sectiorate in Deutschland geht nicht mit einer Verbesserung des kind­lichen Outcomes einher.

Bessere Planbarkeit und Wunschgeburtsdatum? Als ob sich in den nächsten Jahren mit Kind alles planen ließe. Man lässt sich auf das Abenteuer Mutterschaft ein und nimmt seinem Kind gleich zu Anfang sein Recht, seinen Geburtstag zu bestimmen…

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
Warum haben die meisten Frauen in der heutigen Zeit so viel Angst vor einer natürlichen Geburt und entscheiden sich lieber für einen Kaiserschnitt?

Ich zitiere Mal aus dem Focus Artikel: Fast jedes dritte Kind in Deutschland kommt mittlerweile per Kaiserschnitt auf die Welt

"Fast jedes Dritte" sind nicht die meisten Frauen sondern immer noch eine Minderheit. Nicht Mal ein Drittel der Gebärenden entscheidet sich also für einen Kaiserschnitt.

Alex

qutinDiener614 
Fragesteller
 30.11.2022, 19:02

Omg schon wieder ein Klug****. Das beantwortet aber nicht meine Frage und da du keine Frau bist, kannst du mir wohl auch meine Frage nicht beantworten. Und "fast jedes Dritte Kind" ist schon viel. Tendenz steigend.

0
Alessa7  30.11.2022, 19:08

Ja das frage ich mich auch. Ich finde eine natürliche Geburt um einiges besser. Es ist einfach echter. Nie im Leben würde ich mich freiwillig dafür entscheiden mir den Bauch aufschneiden zu lassen. Aber ich denke die meisten haben Angst davor, dass sie danach untenrum ausgeleiert sind. Ist natürlich völliger Schwachsinn.

1
Einige haben Angst

Ich bin vierfache Mutter, und bin sehr froh drüber, dass ich alle vier normal entbinden konnte, also ohne pda usw. . Aber ich kann auch die Damen verstehen die eine Kaiserschnitt bevorziehen, da die Wehen leider Gottes bei jede Geburt heftiger werden. Aber ich muss auch ganz ehrlich sagen, wenn ich sogar noch zehn Kinder bekommen würde, würde ich mich nicht freiwillig schneiden lassen. Persönlich habe ich davon mehr Angst als von die heftige Wehen😅