Evt. Zwangsstörung? Will’s in Therapie ansprechen, bin unsicher?
Hey Leute,
Ich bin schon wegen 2 psychischen Erkrankungen in Therapie, aber ich habe das Gefühl, dass da noch was sein könnte vielleicht eine Zwangsstörung.
Ich bin mir aber nicht sicher und hab Angsr, es in der Therapie anzusprechen. Ich hab Angst, dass es „nicht schlimm genug“ ist oder dass ich mich damit lächerlich mache.
Aber: Ich habe häufig aufdringliche, wiederkehrende Gedanken, die sich total falsch anfühlen und überhaupt nicht zu mir passen. Sie lösen bei mir Angst, Schuldgefühle und Unsicherheit aus.
Außerdem habe ich bestimmte Rituale, zum Beispiel:
• Ich muss mir oft von dem schlafen/Essendie Hände waschen auch nach dem Berühren ganz normaler Dinge (wie z. B. meiner Zimmerwand), weil ich das Gefühl habe, sie sind „verseucht“.
• Wenn ich Sachen von bestimmten Marken/Firmen anfasse, wenn ich weiß, dass sie in China produziert wurden – denke ich sofort, dass alles kontaminiert ist und ich es reinigen muss.
• Ich brauche bestimmte Sätze von anderen, wie z. B. ein „Bis gleich“ oder einen Gute-Nacht-Kuss sonst werde ich total unruhig und kriege sogar Panik, weil mir dann sofort schlimme Gedanken durch den Kopf gehen (z. B. „Was, wenn sie in der Nacht sterben?“).
• Ich hab halt auch schon sehr lange mit Skin Picking zu kämpfen.
Ich schäme mich für viele dieser Gedanken und Gewohnheiten, aber ich kann sie nicht abstellen. Ich möchte mir z.B. nicht 5 mal die Hände waschen z.B. vorm Essen aber ich muss sonst fühlt sich alles verseucht an.
Ich weiß, das hier ist keine Therapie und ersetzt keinen Profi, aber vielleicht hat jemand hier vielleicht ähnliche Erfahrungen oder kennt sich mit Zwangsstörungen aus?
Ich will es gern in der Therapie ansprechen, aber ich hab Angst davor. Da ich halt nur diese Symptome habe, bin ich mir unsicher, ob das evt. in Richtung Zwangsstörung geht oder nicht.
3 Antworten
Deine Therapeutin würde Dich auf jeden Fall ernst nehmen, wenn Du diese Symptome erzählst und das so schilderst wie hier.
In der Tat kann es gut sein, dass Du Symptome einer Zwangsstörung hast, aber das besprichst Du am besten mit Deiner Therapeutin.
Übrigens: Ganz viele PatientInnen trauen sich erst nicht, bestimmte Probleme zu sagen wegen der gleichen Angst wie bei Dir. Aber genau dafür sind ja Therapeuten da.
Das freut mich, dass Dir meine Antwort geholfen - und vor allem, dass Du das erfolgreich umgesetzt hast! Jetzt hast Du viel bessere Möglichkeiten, an Deinem Problem zu arbeiten. Viel Erfolg dabei!
Du sprichst es genauso in der Therapie an wie hier.
Allerdings sagst du nicht "Ich habe eine Zwangsstörung", sondern du beschreibst einfach deine Symptome exakt so wie hier in der Frage gerade.
Dein Therapeut ist dazu da, dass du mit ihm über so etwas sprichst und er dir dabei hilft.
Hey, danke für deine Antwort.
Du meinst also, sie würde mich ernst nehmen?
Ich habe nämlich ziemlich Angst, dass sie meine Sorgen einfach nur abtut, weil ich habt auch Angst habe zu sagen wie belastend die für mich sind.
Z.b. habe ich auch eine ziemlich starke Krankheitsangst und habe mit ihr darüber noch kein Wort gesprochen, weil ich Angst habe, dass sie mich nicht ernst nimmt und nicht versteht, wie schlimm das für mich manchmal ist.
Deshalb fällt es mir sehr schwer, solche Dinge überhaupt anzusprechen.
Mir stellst sich die Frage: warum sollte sie dich nicht ernst nehmen? Bringt dir ja nichts, wenn du sie anlügst und Sachen erfindest...
Ja, das weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber ich habe halt Angst vor Ablehnung und so.
Und ich habe Angst, dass ihr dann sagt, „Ach, so schlimm kann das doch gar nicht sein.“
Eigentlich gibt es auch keinen Grund, warum ich das sagen sollte, aber ich habe einfach sehr viel Angst in meinem Leben und das macht sowas schwer für mich.
Wenn du rational und logisch nachdenkst, weißt du, dass dein Therapeut das nicht einfach so abtun wird.
Beschreibe einfach deine Symptome genau wie auch hier schon. Hab auch einen Verdacht auf Zwangsstörung gehabt und war mir selber unsicher, aber hab es letztendlich angesprochen und die Therapeutin hat ganz normal reagiert und mehr Fragen gestellt, um eben zu sehen, ob es tatsächlich eine Zwangsstörung ist.
Danke für deine Antwort. Darf ich vielleicht fragen, ob sich der Verdacht bei dir bestätigt hat? Und vielleicht auch wie hast du das angesprochen hast?
Ich musste am Anfang der Therapie einige Fragebogen ausfüllen und da war ein Fragebogen zu meinen Ängsten. Da hab ich etwas in die Richtung angekreuzt und ich glaube, sie hat dann nachgefragt und ich habe ihr meine Symptome erläutert. Mein Verdacht hat sich jedoch nicht bestätigt, sie meint es ist keine Zwangsstörung, ich habe nur Zwangsgedanken und Handlungen aufgrund meiner Ängste. Habe eine soziale Phobie und anderen Ängste sind auch recht hoch ausgeprägt
Hey, danke für deine Antwort. Das hat mir wirklich sehr geholfen.
Ich habe mich tatsächlich getraut, das anzusprechen und sie hat mich total ernst genommen, was richtig gutgetan hat.
Sie meinte auch, dass Menschen mit solchen Zwangsgedanken sowas nicht ausführen. Was mich ziemlich beruhigt hat.