Ein wesentliches Merkmal einer Traumatisierungsfolge bei einer PTBS ist das "Hyperarousal", zu deutsch die Übererregung des Nervensystems aufgrund spezifischer Hirnveränderungen. Das wirkt natürlich auch auf den Kreislauf, der bei entsprechender Disposition Probleme machen kann.

Die schon angesprochene veränderte Atmung kann ein weiterer Faktor sein.

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Als Ergänzung zu einigen Antworten hier: Du kannst auch direkt bei einem Psychotherapeuten einen Termin machen ohne die Überweisung eines Hausarztes. Allerdings solltest Du immer Geduld haben wegen der oft langen Wartezeiten bei Psychotherapeuten.

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Bupropion ist ein Medikament, das sehr problematische Nebenwirkungen haben kann. Ich kenne allein aus meiner Praxis und meinem Bekanntenkreis mindestens fünf Fälle, in denen es z.B. Selbstmordgedanken ausgelöst hat und auch emotionale Kälte, wie Du beschreibst.

Ich rate deswegen meinen Patienten inzwischen von diesem Medikament ab.

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Yoga hat historisch gesehen hinduistische und buddhistische Wurzeln. In der Yoga-Philosophie wird der Mensch anders gesehen als im christlichen Glauben, nämlich mit der Überzeugung, dass das "Heil" letztlich im Menschen selbst, also in mir, liegt und nicht in Gott. "Den einen" Gott gibt es nicht im Hinduismus.

Das ist ein ganz wenig vom komplexen philosophischen Hintergrund des Yoga. In der Praxis der allermeisten Yogakurse spielen diese Dinge jedoch kaum eine Rolle. Wenn ich also z.B. einen von der Krankenkasse anerkannten Hatha-Yogakurs besuche, werden diese Hintergründe kaum erwähnt werden und im Fitness-Studion schon gar nicht.

Mit "okkult" hat Yoga also nichts zu tun, wohl aber mit anderen Religionen, allerdings kaum im normalen Yogakurs und schon gar nicht in der praktischen Ausführung der Übungen.

Du musst nach diesen Infos selbst entscheiden, ob Yoga - das im übrigen in unzähligen Studien erforschte positive gesundheitliche Wirkungen hat - etwas für Dich ist oder nicht. Oder Du probierst es einfach aus und bildest Dir ein eigenes Urteil...

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Nein, solche Träume sind nicht normal, jedenfalls nicht, wenn Du das immer wieder träumst.

Wenn Du wissen willst, was mit Dir los ist, könnte ein Erstgespräch bei einem Psychotherapeuten eine gute Maßnahme sein. Wenn Du unter 18 bist, ist ein Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut für Dich zuständig.

Du brauchst aber ein wenig Geduld wegen oft längerer Wartezeiten.

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Frage zur Dissoziativen Identitätsstörung und möglicher Zwangseinweisung?

Hallo zusammen,

ich wende mich an die Community, da ich eine Frage bezüglich meiner Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) habe und mir durch eine Aussage im Internet große Sorgen gemacht werden.

Kurz zu meiner Situation: Ich bin über 30 Jahre alt und lebe mit meiner diagnostizierten DIS. Diese ist sehr komplex mit vielen verschiedenen weiblichen, männlichen und auch tierischen Persönlichkeitsanteilen in meinem weiblichen Körper. Über die Jahre habe ich gelernt, selbstständig zu leben und bin weder eine Gefahr für mich noch für andere. Ich habe keine Suizidgedanken und wenig bis gar keinen Kontakt zu anderen Menschen, da ich alleine lebe.

Meine aktuelle Herausforderung ist, dass meine Anspannung oft sehr stark ist und ich momentan sehr häufige Wechsel meiner inneren Anteile erlebe – manchmal mehrmals stündlich. Seit ich über 30 bin, sind auch oft mehrere Anteile gleichzeitig präsent, was in meinen 20ern, als die Anteile stärker abgespalten waren und viele Erinnerungen fehlten (die nun zurückkommen), nicht der Fall war.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Ein Mann im Internet, der keinerlei Kenntnisse über meine Erkrankung hat, hat mir gesagt, ich müsse ins Krankenhaus und mich zwangseinweisen lassen.

Kann man mich tatsächlich zwangseinweisen, obwohl ich niemanden etwas tue, nicht selbstmordgefährdet bin und keinerlei Gefährdung für andere darstelle? Ich habe bereits Erfahrungen mit Klinikaufenthalten gemacht, die für mich und meine Anteile sehr anstrengend sind, da die häufigen Wechsel (Switches) dort oft als Stressoren wirken.

Ich frage mich, ob diese Person mir bewusst Angst machen wollte. Ich habe auch viele Begleitsymptome meiner DIS, wie starke Angstzustände. Ist es möglich, dass solche Aussagen im Internet gemacht werden, um Betroffenen Angst einzujagen, auch wenn keine rechtliche Grundlage dafür besteht?

Vielen Dank für eure Einschätzung und Hilfe zu dieser beunruhigenden Situation.

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Lass Dich nicht verunsichern! Eine DIS ist keinerlei Grund für eine Zwangseinweisung! Dafür müsstest Du Dich oder andere massiv gefährden. Solange das nicht so ist, brauchst Du Dir von niemandem, schon gar von jemandem, der Dich nicht kennt, etwas anderes erzählen lassen.

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Bupropion ist ein Medikament, dass offenbar recht häufig sehr problematische Nebenwirkungen hat. Ich kenne alleine aus meiner Praxis und meinem Bekanntenkreis vier oder fünf Fälle, in denen die Einnahme heftige Folgen hatte.

Dazu gehörten: plötzliche massive Suizidgedanken, Gefühllosigkeit, die auch nach Absetzen nicht wieder verschwand und allgemein starke Depressionen.

Ich rate inzwischen von diesem Medikament dringend ab und würde den behandelnden Arzt unbedingt um Alternativen bitten.

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Hier eine konkretere Antwort auf Deine Frage:

Wenn nach den Probesitzungen (etwa 5 insgesamt) eine Therapie beantragt wird, dann werden in dem ersten Schritt 12 Sitzungen a 50 Minuten von der Krankenkasse bewilligt. Bei Bedarf können danach weitere 12 Sitzungen bewilligt werden. Diese Sitzungen werden in der Regel im Abstand von 1-3 Wochen abgehalten.

Damit ist eine Kurzzeittherapie abgeschlossen. In besonderen Fällen kann noch unter Einschaltung eines Gutachters eine Langzeittherapie beantragt werden mit dann insgesamt 60, max. 80 Sitzungen.

Die meisten Therapien sind aber Kurzzeittherapien.

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Darauf gibt es keine verbindliche Antwort. Ich mache das in solchen Fällen so, dass ich die Patient/innen zwei-, dreimal zu einer psychotherapeutischen Sprechstunde einbestelle und Fragebögen ausfüllen lasse. Das wird von der Krankenkasse bezahlt, wenn Du zu einem kassenzugelassenen Psychotherapeuten gehst.

Das Gutachten - meist wird nur ein ausführlicher Bericht gefordert, aber frage lieber bei der Krankenkasse nach - kostet dann nach Zeitaufwand. Ich würde den Therapeuten vorher fragen und mit ungefähr 100 Euro rechnen, aber das ist wirklich Ermessenssache.

Also: Die Stunden werden von der KK bezahlt, das Gutachten nicht, das ist eine Privatleistung. Wenn Du sicher gehen willst, frag einfach bei der KK nach.

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Ja, das kann recht mühsam sein, Therapien über ein Kostenerstattungsverfahren bewilligt und bezahlt zu bekommen.

Frag mal Deine Therapeutin, zu der Du gehen möchtest. Sie kann Dir dabei helfen. Hilfe gibt es auch bei den Therapieverbänden (z.B. DGVT) oder den jeweiligen Psychotherapeutenkammern, die Infomaterial dazu haben.

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Natürlich ist SV ein Grund zu einem Psychotherapeuten zu gehen! Und eine Essstörung ist ein weiterer Grund.

Mit 15 dürftest Du zur Not auch ohne Einwilligung Deiner Eltern einen Termin bei einem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten machen, um das mal abzuklären, was mit Dir los ist und ob eine Therapie notwendig wäre.

Du brauchst dafür nur Geduld wegen der oft langen Wartezeiten für einen Termin und Deine Krankenkassenkarte.

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Der beste Ansprechpartner für Dich (für eine Diagnose und eine Behandlung) wäre ein Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Diese findest Du im Internet. Du kannst ohne Wissen Deiner Eltern dort einen Termin machen (Achtung: oft lange Wartezeiten!), müsstest dann Deine Versichertenkarte mitnehmen.

Prinzipiell kommt auch Dein Kinder- oder Hausarzt in Frage. Diese sind allerdings nicht so kompetent in Sachen Depression wie Psychotherapeuten und eher nicht zuständig für eine eventuell notwendige Behandlung.

Alles klar?

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Nimm Deine Arme überkreuz und klopfe Dir langsam abwechselnd mit dem linken Arm auf die rechte Schulter und umgekehrt. Dabei stellst Du Dir eine gute Erinnerung vor.

Das Ganze machst Du, nachdem diese Videos in Deinem Kopf aufgetaucht sind, mindestens drei bis fünf Minuten lang. Die Videos werden dann langsam undeutlicher werden und schließlich verschwinden.

Wenn Du etwas Geduld hast, werden diese Videos in Deinem Kopf nach einiger Zeit gar nicht mehr auftauchen.

Das ist eine wirksame Technik aus dem EMDR (googel mal "Schmetterlingstechnik")

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Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen grundsätzlich Psychotherapien bei kassenzugelassenen Psychotherapeuten.

Wenn Du unter "Psychotherapeut" (das ist ein geschützter Titel) suchst, wirst Du in der Regel bei Namen landen, die eine Kassenzulassung haben.

Etwas schwieriger ist das mit der Familientherapie. Googel dafür "systemische Psychotherapie", dann bist Du richtig. Davon gibt es allerdings noch nicht so viele.

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Ja, das klingt eindeutig nach Kaufsucht. Dagegen solltest Du etwas unternehmen.

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Es kann schwierig sein, wenn allzu viele Sitzungen per Video stattfinden, vor allem, wenn die therapeutische Beziehung nicht stabil ist. Da können viele Dinge schnell missverstanden werden, weil der Kontakt ja nicht direkt persönlich ist.

So ist es recht wahrscheinlich, dass sie in der Stunde mitschreibt, was Du sagst - ich mache das auch manchmal in Videositzungen.

Aber, gerade wenn Du weit fortgeschritten in Deiner Therapie bist, kannst Du Dich trauen, auf eine mutige Weise Deine Irritationen anzusprechen (z.B.: "Ich sehe gerade, dass Sie etwas schreiben, das irritiert mich ein bisschen, weil ich nicht weiß, ob Sie dann noch bei mir sind ...")

Wenn Du Dich von ihr vor den Kopf gestoßen fühlst, ist es besser, das anzusprechen als das für Dich zu behalten, weil das dann nicht ausgeräumt werden kann.

Übrigens: Wenn Du so mutig bist, solche Dinge anzusprechen, wird das Dein Selbstwertgefühl deutlich pushen!

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