0 Punkte wegen angeblichem Einsatz von ChatGPT – ist das erlaubt?
Hallo,
ich habe eine Frage zur rechtlichen Lage in Schulen (in Hamburg):
Ich habe in einer Religionsklausur 0 Punkte bekommen, weil der Abteilungsleiter der Oberstufe (Herr L…) den Verdacht hatte, ich hätte mit ChatGPT geschrieben. Nicht nur ich, sondern auch andere Schüler*innen aus dem Kurs wurden mit 0 Punkten bewertet – allein auf Grundlage eines Verdachts, ohne konkreten Beweis.
Mir wurde nicht genau erklärt, woran der angebliche KI-Einsatz erkennbar war. Ich wurde auch nicht angehört oder befragt. Das Ganze wirkt sehr pauschal und hat meinen Notenschnitt massiv ruiniert – und das im Abiturjahrgang.
Meine Frage:
Darf eine Schule einfach auf Verdacht hin eine Arbeit mit 0 Punkten bewerten, ohne Beweis oder Gespräch?
Welche rechtlichen Grundlagen gelten da (insbesondere in Hamburg)?
Und: Muss ich ein Nachschreiben akzeptieren, obwohl mir nichts bewiesen wurde?
Ich würde mich freuen, wenn jemand hier Erfahrung oder rechtliches Wissen dazu hat. Danke im Voraus!
Hast Du denn getan, was Dir vorgeworfen wird?
Nein, dass ist es ja
Zur Einordnung. Wenn Du eine Klausur schreibst machst Du das doch unter Aufsicht im Klassenraum? Oder was eher eine Hausarbeit, die Du zu Hause angefertigt hast?
Ja war eine Klausur im Klassenraum
3 Antworten
Ich habe in einer Religionsklausur 0 Punkte bekommen, weil der Abteilungsleiter der Oberstufe (Herr L…)
Nur vorweg: Nennt man derlei nicht Lehrer oder Professor? Was die Klausur angeht, wie soll den laut Lehrer in der Zeit eine KI wie ChatGPT genutzt worden sein? Der Verdacht alleine nicht genügt und euch gemeinsam darüber beschweren solltet.
Ich finde es jedenfalls suspekt, wenn eine Klausur unter Aufsicht geschrieben wurde und dann im Nachgang unterstellt wird, man hätte wie auch immer geschummelt. Sei den mehrere Schüler haben am Ende einen nahezu identischen Text geschrieben.
Unabhängig der Situation auch die Frage, warum man Unterricht noch beiwohnt? Ich weiß jetzt nicht genau wie es in Hamburg geregelt wird, normalerweise sollte eine Abwahl vom Religionsunterricht möglich sein. So war es schon zu meiner Schulzeit.
Setzt euch als Gruppe bzw. Klasse zusammen und geht gemeinsam zu euren Klassenvorstand und erzählt diese Sache. Sollte das nicht klappen, dann redet mit euren Eltern darüber und geht gemeinsam zum Direktor. Meistens haben die Schulen mehr Respekt vor den Eltern, als vor den eigenen Schülern. Wenn das auch nichts hilft, dann Anwalt und Medien. ;)
Ps.: Benotung im Fach Reli, gehört meiner Meinung nach sowieso abgeschafft. Bei uns in Österreich, bekommt man zu 99 % im Fach Religion eine Note 1, egal welche Schule, egal welche Klasse, egal welcher Schultyp, egal was man macht oder nicht macht. Das ist bei uns sozusagen Tradition. :)
Benotung im Fach Reli, gehört meiner Meinung nach sowieso abgeschafft.
Wozu etwas abschaffen, was man ohnehin selber abwählen kann? Ich habe Religion damals auch abgewählt und die Zeit sinnvoller genutzt oder eher nach Hause kam. Aber ja, schon richtig, man könnte das Fach auch komplett vom Lehrplan streichen.
Statt Religion würde ich auch eher auf Ethik umschwenken oder die Stunde für etwas Soziales wie Kommunikation und Medienkompetenz verwenden. 🤷♂️
Es muss ja Indizien geben. Beispielsweise, dass eine Person sich plötzlich völlig anders ausdrückt, Sätze anders bildet, andere Wörter verwendet als man von ihr gewohnt ist.
Gerade den Stil von ChatGPT erkennt man außerdem ziemlich leicht.