Warum wäre es schlecht gewesen, die Atomkraftwerke bis heute zu betreiben?

8 Antworten

In einer wahren Notsituation wäre das natürlich möglich gewesen, die Werke noch ein paar Jahre weiter zu betreiben. Diese Notsituation gab es aber nicht wirklich oder zumindest war sie nicht so groß, dass es sich gelohnt hätte.

Es gab auch eine offizielle Stresstestprüfung der Bundesregierung. Da wurde auch gesagt, dass im Notfall 3 Reaktoren kurzfristig wieder Strom liefern könnten, zum Beispiel um im Winter Engpässe zu überbrücken. In dem Stressttest wurde auch analysiert, warum eine vollständig Weiterführung nicht mehr gewollt war.

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/09/20220905-stresstest-zum-stromsystem.html

Ich finde es problematisch sich ausschließlich auf wenige Energieträger zu konzentrieren.

Aber Atomkraft war schon länger nicht mehr tragfähig in Deutschland. Spätestens beim nächsten Atomunfall wäre wieder die Frage aufgekommen wieso wir noch Atomkraft haben.

Aber Kohle und Atomkraft in kurzer folge zu verbieten - Öl und Gas zumindest zu beschränken ...

Es gab diesen Winter für eine längere Zeit zu wenig Wind. PV ist im Winter in Deutschland auch nur sehr gering und vor allem Frankreich und Schweden mussten Energie an die Deutschen liefern und der Strompreis in der EU stieg ins uferlose.

Die wenigsten haben es bemerkt aber Schweden hat sich ganz offiziell beschwert und Deutschland die Schuld gegeben.

Dass die Kraftwerke noch in der Krise abgeschaltet wurden war definitiv ein Fehler!

Ich bin auch für Windkraft und PV aber wir müssten sicherstellen dass wir Engpässe besser überbrücken können. Dafür sind Wasserstoffkraftwerke geplant. Viele Gaskraftwerke lassen sich umbauen - aber Wasserstoff ist eben immer noch extrem teuer und nicht in ausreichendem Maße verfügbar.

Mich betrifft das Thema glücklicherweise nicht. Strom bin ich nahezu 100% Selbstversorger und Heizung ist Pellet und solange es noch so viele tote Bäume in Deutschland gibt, hab ich keine Sorge die Wohnung warm zu bekommen. Das Auto meiner Schwester ist ein eAuto dass zu 100% von unserem Dach gespeist wird und in Urlaub fahr ich schon seid 44 Jahren nicht mehr. Selbst fahre ich nur eBike.

Ich lebe schon heute Klima positiv.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich senke seit 1978 meinen Co2 Fußabdruck: Klima Positiv

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 16.01.2025, 12:59
aber Wasserstoff ist eben immer noch extrem teuer und nicht in ausreichendem Maße verfügbar.

Was ich nicht verstehe: Wasserstoff kann doch theoretisch am Fuße jedes Windkraftwerkes aus Grundwasser oder Meereswasser gewonnen werden. Man bräuchte es zur Pufferung nicht weit durch kostspielige Röhren transportieren. Nur in einem Tank speichern und bei Flaute über Brennstoffzellen verbrennen - quasi ein Pumpspeicherwerk der Wasserstoffart.

dompfeifer  16.01.2025, 17:44
@WilliamDeWorde

Der Gedanke ist derart naheliegend, dass ich ausnahmsweise davon ausgehe, dass diese Option längst durchgerechnet ist von den Verantwortlichen. Möglicherweise sind die lokalen energetischen Leistungen zu klein für den rentablen Betrieb von Elektrolyseuren und Wasserstoff-Kraftwerken samt wirtschaftlichem Vertrieb der Prozesswärme von beiden Energiewandlern.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 16.01.2025, 20:38
@dompfeifer

Elektrolyse hab ich zu Hause mit dem Modellbahntrafo gemacht. Das geht überall.
Wenn das mit den Brennstoffzellen zu teuer ist, gibt es auch Alternativen, notfalls die gute alte Dampfmaschine.

dompfeifer  16.01.2025, 21:39
@WilliamDeWorde

Natürlich geht das überall. Ich habe als Kind auch Elektrolyse betrieben. Die Frage ist nur, ob sich das derart dezentral auch rechnet.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 16.01.2025, 21:44
@dompfeifer

Alles ist besser, als die Propeller bei Überproduktion aus dem Wind zu drehen. Von mir aus auch Ammoniak-Herstellung. Nur muss der abgeholt werden.

WAYKOW  16.01.2025, 21:52
@WilliamDeWorde

nicht überall ist Grundwasser verfügbar zumal Windräder hoch oben auf Bergen sehen. Darüber hinaus ist Wasserstoff auch teuer, weil man viel mehr Energie braucht als gespeichert werden kann. Wenn man jedoch sonst ungenutzte Energie lagern kann macht es prinzipiell Sinn.

Bei uns in der Region gibt eine Testanlage der enbw dort wird zentral ungenutzte Energie von mehreren Windkraft Inseln in der Region gebündelt und in Wasserstoff umgewandelt.

Wenn du die Anlage googelst siehst du erst wie aufwendig das ganze ist. Das ist schon fast eine kleine Fabrik mit Millionen kosten

Wasserstoff-Insel Öhringen - Netze BW GmbH

Nein! Es wäre gut gewesen verläßliche Engieträgern zu haben, statt Flatterstrom und Solarfelder bei Flaute und diesigem Wetter.

Eine GRÜNE Lügenbande dürfte jetzt endlich Farbe bekennen:

https://www.youtube.com/watch?v=jEAiJ2YVDz0


Eisenschlumpf  15.01.2025, 18:28

Was ist Flatterstrom?

gonzo1233  26.01.2025, 17:11
@Eisenschlumpf

Die Erneuerbaren aus Wind und Sonne liefern keine gesicherte Energie - eher ab und zu. Die Stabilität von Grundlastkraftwerken wäre hier traumhaft.

schelm1  27.01.2025, 09:49
@Eisenschlumpf

Nein!

Sowas bezeichnet man als über jahrzehnte bewährte zuverlässige Dauerstromversorgung.

Eisenschlumpf  27.01.2025, 09:52
@schelm1

Ah. Man darf also nur Flatterstrom mit abwertenden Begriffen bezeichnen, Faulstrom nicht. Ich meine, über jahrzehnte bewährte zuverlässige Dauerstromversorgung nicht.

gonzo1233  28.01.2025, 10:09
@Eisenschlumpf

Hallo Eisenschlumpf, bei dem Thema Energieversorgung Grundlastkraftwerke, die 24/7 100% ihrer Nennleistung abgeben brauchen wir nicht mit einem lustigen Ettikett versehen.
Das sind die Pfeiler unserer Netzstabilität, um die ebenfalls wichtigen Erneuerbaren zu stützen.

Es hat in diesem Forum keiner was gegen die wichtigen Erneuerbaren - es muß nur die Netzstabilisierung irgendwo her kommen und zwar möglichst vom eigenen Staatsgebiet.

Eisenschlumpf  28.01.2025, 10:15
@gonzo1233
Es hat in diesem Forum keiner was gegen die wichtigen Erneuerbaren

Aber da darf man logischerweise das lustige Etikett verwenden. Warum, konnte mir noch niemand erklären. Und ebenso nicht, warum man das lustige Etikett nicht für Grundlastenergie verwenden sollte.

es muß nur die Netzstabilisierung irgendwo her kommen

Ja. Aber das braucht keine Kernenergie sein. Fossile Energie auch nicht. Es bleibt nicht mehr viel als Reduktion im Verbrauch, was aber auch kaum eine Option ist.

und zwar möglichst vom eigenen Staatsgebiet.

Oder mit einem europäischen Gesamtnetz und ggf. daraus nötigen Verträgen.

Abschaltung geschah schon sehr viel früher. Aber ein AKW braucht lange bis es endgültig heruntergefahren ist.


Der AbschaltPlan war 10 Jahre alt und man hat ALLES darauf eingerichtet!

Die Angestellten, neue Arbeitsstellen, PrüfZeiträume, Nachschub von Brennstäben, usw. Das konnte man nicht 'mal eben' verlängern und um 2 Jahre aufschieben.

Dazu bedeutet jede Verlängerung auch mehr AtomMüll, den man ja auch vermeiden wollte.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 15.01.2025, 18:21

Man konnte also nicht flexibel auf einen Krieg reagieren. Da können wir uns ja noch frisch machen ...

Spikeman197  15.01.2025, 18:26
@WilliamDeWorde

Auch ein KohleKraftwerkt läuft nicht ohne Kohle und Spezialisten und der TÜV nölt auch, wenn die Zulassung abläuft, bzw. eigentlich überfällig ist!

Skywalker17  15.01.2025, 18:42
@WilliamDeWorde

Ganz im Gegenteil. AKW Betreiber brauchen Uran, der ständig (undbesonders in Zeiten des kriegs) teuerer wird.

Manchmal gibt es auch kein Uran, je nach dem wer dann wieder Krieg führt.

Spikeman197  15.01.2025, 18:49
@WilliamDeWorde

Es hat etwas mit Deinem Kommentar auf meinen Beitrag zu tun...

"Da können wir uns ja noch frisch machen ..." wirkt so, als würdest Du die Realitäten nicht anerkennen wollen! Deshalb habe ich sie Dir mit einem Beispiel klar machen wollen!

Nur das KohleKW eben jeden Tag ganze Zugladungen verbrennen, die man wohl theoretisch überall in der Welt bekommen kann, während AKWs jeweils speziell angefertigte Brennstäbe brauchen, die nur wenige herstellen und ein ¾-2 Jahre Vorlauf brauchen!

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 15.01.2025, 18:53
@Spikeman197

Die Zugladungen, die nicht nur CO2 erzeugen, was auch noch bepreist ist, ist natürlich viel besser! Es geht mir nicht um den Atomstrom an sich, wenn du meine Frage mal richtig lesen würdest. Ich fragte, was schlechter gelaufen wäre, wenn man sie gestern abgeschaltet hätte. Da hätte dir Regierung vielleicht weniger wirbeln müssen und Deutschland hätte billige Alternativen bei der Gasabschaltung gehabt - meine Meinung.

Und weiter unten noch mal abzuwerten, weil dir oben schon ein andere Meinung nicht gepasst hat, ist einer Diskussion unwürdig und das Verhalten eines bockigen Kleinkindes.

Ich bleibe dabei: Deutschland würde bei einem Ernstfall versagen.

Spikeman197  15.01.2025, 19:07
@WilliamDeWorde

Es geht auch nicht um KohleStrom, sondern das es NICHT GING, bzw. keinen Vorteil gegeben hätte, AKWs weiter laufen zu lassen! Wenn man noch 1000 t Kohle hat, kann man nur 1000 t verheizen! In einer Woche, einem Monat, oder ½ Jahr! Und so war es mit den AKWs!

Man hat alles für den Ausstieg getimet, auch die Brennstäbe! Sie länger laufen zu lassen, hieß längere Zeit auf Sparflamme zu fahren, weil es keinen Nachschub gab. Bis zu möglichem Nachschub zu warten, hieße Kontrollen durchzuführen, die man sich wg. der Abschaltung gespart hatte, was eine Abschaltung für Monate gehießen hätte. Man hätte Mitarbeiter wieder mit Verträgen überzeugen müssen, die sich längst andere Jobs gesucht haben, ggf. Umzüge geplant hatten.

Zu glauben, man könnte mal eben ein AKW 3 Monate, oder 3 Jahre weiter laufen lassen, hat einfach keine Ahnung! (CXU, FDP, AfD, ...)

Nichtmal die Betreiber wollten das!

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 15.01.2025, 20:41
@Spikeman197

Okay, dann lagen da Sachzwänge vor. Ich weiß nicht, ob man die Brennstäbe hätte zusammenlegen können, um 1 AKW weiterzubetreiben ... Aber davon abgesehen, stelle ich den ganzen Ausstieg als zu vorfristig infrage. Wir haben noch immer nicht genug Windkraft installiert und hinken hinterm Plan her und deshalb war es unverantwortlich, eine Versorgungslücke zu erzeugen. Man kann halt erst abschalten, wenn der Ersatz läuft. Vom Kohledreck habe ich echt genug und auf diese Zwischenlösung hätte ich gern verzichtet.

Na, mal sehen, ob wir noch was von Habecks Anhörung mitkriegen ...