Meinungsfreiheit?

HabVerkliqt  26.04.2025, 10:51

Es gibt bereits Meinungsfreiheit, was möchtest du noch daran ändern?

Finja7722 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 10:53

Die Frage bezieht sich darauf ob wir diese ausweiten sollten sie zb in den USA das der Fall ist oder ob wir sie etwas einschränken sollten ?

15 Antworten

Nein. Wenn jemand nicht mit einer Meinung (!) umgehen kann, die ihm nicht passt, sollte man deshalb nicht die Meinungsfreiheit einschränken.


Finja7722 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 10:50

Das war eine entweder oder Frage 😅

Lmorg  26.04.2025, 10:53
@Finja7722

Nein, war es nicht. "Beziehungsweise" ist kein Synonym für "oder".

Inwiefern soll die Meinungsfreiheit ausgeweitet werden? Du darfst in Deutschland alles sagen, solange du das Grundgesetz berücksichtigst


Finja7722 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 10:56

Zb in den USA, da gibt es ja die Freedom of speech. X Ist da ein gutes Beispiel für.

HabVerkliqt  26.04.2025, 10:58
@Finja7722

Auf x ist Hassrede und Volksverhetzung geduldet (bzw. erwünscht). In Deutschland sind diese Punkte illegal, falls du das wissen möchtest. Das ist such gut so

NewMemer69  26.04.2025, 11:01
@Finja7722

Auf X sperrt Elon Musk sämtliche Accounts, die sich kritisch gegenüber ihm or Trump äußern.

Hör mal auf so am Arsch der Trump-Musk Truppe zu kleben.

Finja7722 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 11:01
@HabVerkliqt

Das ist keine Hassrede oder Volksverhetzung was da erlaubt ist.

Solange du Meinungsfreiheit nicht mit Beleidigung und Volksverhetzung verwechselst - Nein! Denke es sollte nicht beschränkt werden. Grüße

Hallo Finja7722,

Ich finde: Meinungsfreiheit ist ein kostbares Gut. Ohne sie verkommt eine Gesellschaft zu einer seelenlosen Maschine, in der echte Entwicklung, echte Veränderung unmöglich werden. Fortschritt beginnt fast immer mit unbequemen Gedanken.

Aber Meinungsfreiheit ist nicht das Gleiche wie Folgenfreiheit.

Man darf alles sagen – aber niemand garantiert dir, dass du dafür Beifall bekommst. Niemand garantiert, dass dein Umfeld stillhalten muss, wenn du andere Menschen diffamierst, ihre Würde angreifst oder gezielt Desinformation streust.

Und ja, ich glaube, dass es Grenzen geben muss – klug gesetzt und so minimal wie möglich.

Denn die Freiheit, anderen Schaden zuzufügen, ist keine echte Freiheit, sondern Anarchie im schlechten Sinne.

Wenn Worte bewusst dazu benutzt werden, systematisch Hass zu säen, Gewalt vorzubereiten oder Menschen die Existenzberechtigung abzusprechen, dann reden wir nicht mehr über eine Meinung. Dann reden wir über Angriffe auf die Grundlagen eines freien, respektvollen Zusammenlebens.

Was ich kritisch sehe:

Dass immer mehr Stimmen gezielt zum Schweigen gebracht werden sollen, nicht weil sie gefährlich sind, sondern weil sie unbequem sind. Dass Diskussionen oft nicht mehr geführt werden, sondern Meinungen in Schubladen gepresst und Menschen etikettiert werden, bevor sie überhaupt ausgesprochen haben, was sie denken.

Das ist die dunkle Kehrseite einer Gesellschaft, die sich Freiheit nur noch auf ihre Fahnen schreibt, aber Angst vor echter Debatte hat.

Also:

Mehr Einschränkungen? Nein. Aber klügere Schutzmechanismen.

Weniger Einschränkungen? Ebenfalls nein, wenn wir dadurch die Axt an unsere eigene Würde legen.

Meinungsfreiheit ist halt keine Einbahnstraße. Sie lebt von Respekt – nicht von Zensur, nicht von Angst, aber auch nicht von der Illusion, dass alles sagbar sein muss, egal, wie viel es zerstört.

Und manchmal, wenn ich auf die heutige Welt schaue, denke ich:

Wir haben Meinungsfreiheit – aber wir haben verlernt, sie klug zu nutzen.

Was denkst du?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Immer für Diskussionen offen, sehr interessiert.

Finja7722 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 11:30

Ich danke dir sehr für diese ausführliche Antwort. Das hat mir echt weitergeholfen 👍

Ich denke das viele Grenzen der Meinungsfreiheit sehr verschwommen sind und das es kein 100% das ist OK und das nicht gibt. Zwischen Aussagen wie dieser hier "ich mag die Farbe rot" und Aussagen wie dieser hier "ich möchte die ns Zeit zurück" liegen Welten. Ersteres ist der Inbegriff einer Meinung und letzteres ist schädlich für die Demokratie.

Was ich nun kritisiere ist das diese Grenzen häufig so ausgelegt werden wir man es selber gerne hätte. Während Leute in der AFD die Klimaforschung als Ideologie auslegen und das dann als ihre "Meinung" betiteln welche schlicht falsch ist weil Klima faktenbasiert ist gibt es auf der Gegenseite aber auch die Aussage das das kritisieren von zb lgbtq Bewegungen in kindergärten oder Schulen Hass und hetze sei was ja auch nicht richtig ist.

Alles in allem habe ich mir durch die Frage mehr Aufschluss gewünscht ob die Meinungsfreiheit in der jetzigen Form mit so viel Interpretationsfreiraum ihren Zweck erfüllt.

Danke und LG

JoneLayBambo  26.04.2025, 11:39
@Finja7722

Ich danke dir ebenfalls für deine ehrlichen Gedanken.

Und ich stimme dir in sehr vielem zu: Die Grenzen der Meinungsfreiheit sind leider nicht so klar, wie viele es gerne darstellen. Sie verlaufen leider nicht als dünne Linie, sondern eher als ein nebeliger Korridor zwischen legitimer Meinungsäußerung und gefährlicher Ideologie.

Natürlich darf und soll man kritisieren können – auch Bewegungen, politische Entwicklungen oder gesellschaftliche Trends. Aber Kritik wird dann problematisch, wenn sie nicht mehr auf Argumenten beruht, sondern auf Entmenschlichung, Verzerrung oder gezielter Verunsicherung.

Wenn jemand zum Beispiel fundiert diskutiert, welche Rolle bestimmte Themen in der schulischen Bildung spielen sollten, ist das vollkommen legitim.

Wenn jemand hingegen pauschal behauptet, bestimmte Menschen seien “gefährlich”, “fehlgeleitet” oder “unerwünscht”, verlassen wir den Boden der respektvollen Debatte und betreten den der gesellschaftlichen Spaltung, welcher einfach sehr gefährlich ist.

Du hast auch einen wichtigen Punkt angesprochen: Faktenbasierte Themen wie die Klimakrise sind keine Frage von “Meinung”. Wer Wissenschaft leugnet, verlässt nicht nur die Diskussionsebene, sondern stellt sich bewusst gegen belegbare Realität.

Das Gefährliche ist, dass viele genau diesen Unterschied verwischen – aus Unwissen, manchmal aus Kalkül.

Ob die Meinungsfreiheit in ihrer aktuellen Form ihren Zweck noch erfüllt, ist eine sehr schwierige Frage.

Mein Eindruck ist: Sie erfüllt ihn dann, wenn Gesellschaften bereit sind, nicht alles zu tolerieren, was sie zerstören will.

Meinungsfreiheit schützt das freie Wort, aber nicht jedes Wort schützt die Freiheit.

Manchmal braucht eine Demokratie halt den Mut, klarer zu sagen: Das ist noch Meinung – und das ist aktive Sabotage unseres Zusammenlebens.

Dass wir darüber diskutieren, zeigt aber vielleicht auch: Der Mechanismus lebt noch.

Und vielleicht ist das ein kleiner Trost. :)

Liebe Grüße zurück.

Finja7722 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 11:47
@JoneLayBambo

"Meinungsfreiheit schützt das freie Wort, aber nicht jedes Wort schützt die Meinungsfreiheit." Ist ein sehr starker Satz den ich mir merken werde. 👍

Auch das Argumente den Austausch zu einer Diskussion und Meinung machen ist ein wichtiger punkt.

Ich wünsche dir/ihnen noch einen schönen Tag.

Das eine ist, dass man sagen kann, was man will. Ja, das darf man in Deutschland. Das andere ist, was das Gesagte für Folgen hat und wie es von der Gesellschaft und seinen Mitmenschen aufgefasst wird und da ist das Problem in Deutschland. Man wird abgewertet von seinen Mitmenschen und es werden einem Dinge unterstellt. So extrem ist das in anderen Ländern nicht.


Finja7722 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 12:44

Danke für deine Antwort 😊