Ist Psychosomatik bis hin zu Burnout bei Menschen über 70, also Rentnern, kein Thema mehr?
weil sie nicht mehr im Berufsleben stehen, kriegen sie auch nichts weiter verschrieben, und werden praktisch zu Einzelkämpfern - handeln Kliniken zB nach dem Motto: "zur Aufrechterhaltung der Gesundheit"oder "Wiedereingliederung ins Arbeitsleben" oder wie läuft das ab, denn die Zahl der alten Leute, die scheinbar "neben der Spur" sind, nehmen ja im Alltagsleben eher zu, wenn sie sich nicht Zuhause verstecken können oder wollen?
die Assoziationen sind gerichtet auf Minderung und Heilung in einer Klinik durch Therapie Sittings und Meetings in Gruppen usw .. da wird eben vieles gemeinsam gemacht, aber mit Eintritt der Rente und etwas mehr - daher "70" - ist dann Schluß mit Psychosomatik wegen fehlender Eingliederung in,s Berufsleben zB . sind psychosomatische Anamnesen nur was für Leute, die noch in den Beruf zurückkehren?
6 Antworten
Psychosomatische Erkrankungen gibt es bei Rentnern genauso. Insbesondere bei Leuten, die vielleicht Jahrzehnte sehr viel gearbeitet haben, gibt's quasi das Pendant zum Burnout, was man Boreout nennt. Ebenfalls ein Erschöpfungszustand, der aber eben von zu wenig Arbeit kommt. Das kann tatsächlich ebenso ein Problem sein.
Die Frage ist eher, ob sich die alten Leute die Blöße geben, einem Arzt zu sagen, dass sie psychische Probleme haben!
Ich weiß, dass die Alten in meiner Kindheit abfällig über "geistige Umnachtung" gesprochen haben! Da gab es keine Probleme innerhalb der Familie! Da durfte man sich nicht so anstellen!
Ein Tabu-Thema! Da holt sich keiner Hilfe beim Arzt!
Jene die noch einen Krieg miterlebt haben, haben womöglich eine ptbs die nie behandelt wurde.
Ein Burnout muss nicht zwingend mit einem Berufsleben zu tun haben.
Hallo bachforelle49!
Rentnerinnen und Rentner haben Ehepartner und Kinder, Freunde und ihre eigene Biografie mitsamt Verlusten an Menschen, die Probleme machen, die überfordernd sein können und zu psychosomatischen Erkrankungen führen.
Wie ernsthaft diese untersucht und behandelt werden, hängt von den Betroffenen selbst ab, die sich trauen müssen, ihre Beschwerden kund zu tun, und von den Personen, die um Hilfe und Unterstützung gebeten werden, seien es Ärzte und Ärztinnen oder befreundete Menschen, die die Not erkennen könnten. Häufig erhält man aber auf die ernst gemeinte und aus wahrem Interesse gestellte Frage "Wie geht es dir?" eine Antwort wie "Muss ja!" oder "Ich will nicht klagen, ...". Die Offenheit, über andere Beschwerden jenseits von Bluthochdruck, Höreinschränkung, Gelenkschmerzen etc. zu sprechen, haben viele ältere Menschen nicht gelernt, ist mein Eindruck.
LG
gufrastella
Ich vermute, dass da vieles auch noch an den Erlebnissen im Nationalsozialismus lag. Dort durfte man ja nicht auffallen, schon gar nicht mit psychischen Erkrankungen. Mein Opa hat auch zeitlebens Leute, die zum Psychiater gingen oder allgemein psychische Erkrankungen hatten als "Irre" bezeichnet. Erst nach seinem Tod kam raus, dass er selbst in späteren Jahren in Psychiatrien und bei Psychiatern war. Hätte er wohl nie zugegeben. Gedacht haben es viele vorher schon. Kriegsheimkehrer halt. Dazu kam ja allgemein die frühere Erziehung.