Ist die CDU zur SED des Westens geworden?

8 Antworten

Das ist Unsinn. Der Versuch von Gleichschaltung geht von ganz rechts aus.

Die SED war vom Ursprung her eine Arbeiterpartei, geeint aus Kommunisten und Sozialdemokraten und konnte nicht nach heutigen Demokratieansichten gewählt werden. Die anderen Parteien der DDR wie die dortige CDU, Liberaldemokratische Partei, Bauernpartei und Nationaldemokratische Partei erkannten (bzw. mussten) die Führungsrolle der SED an, waren somit ihre Erfüllungsgehilfen.

Die westdeutsche CDU war vom Ursprung her die Partei des Kapitals, der Unternehmer und gutbezahlten Angestellten, die von allen ihr nahestehenden Leute frei gewählt werden konnte und das bis heute. Frau Merkel in Ihrer Funktion als Parteivorsitzende redete den anderen bürgerlichen Parteien nicht hinein. Die von dir beobachtete Gleichschaltung resultiert aus ihrer Funktion als Bundeskanzlerin, denn da steht sie allen Parteien im Bundestag vor. Ihr Politikstiel war souverän bis diktatorisch und ließ abweichende Ideen anderer Parteien wenig zu. Diktatorisch ohne Debatte im Bundestag entschied sie zum Beispiel, alle Atomkraftwerke abzuschalten, oder in Sachen Migranten sagte sie ohne die Bedenken anderer zu hören : "Wir schaffen das!". Und heute stehen die durch sie eingefädelnden Probleme auf der Tagesordnung. Insofern ist die CDU nicht zur SED geworden, weil sie oder eben andere Parteien frei wählbar sind, wobei die Bürger auch regen Gebrauch davon machen. Die zunehmende Wahlbeteiligung und die letzten Wahlergebnisse zeigen das.


Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 12:17

Da ist einiges dran.

Nein. Und Gleichschaltung passt hier nicht. Viele sagen zwar, dass die Union nicht mehr so konservativ wie früher ist. Dennoch stimmte Merkel gegen die Homoehe und konstatierte unter anderem: Multi-Kulti ist gescheitert:

https://www.youtube.com/watch?v=am1iKqzY9G4


SchopinHauer  06.10.2024, 23:27

Zumal sie nun mindestens so konservativ ist, wie sie es vorher war. Angenommen, sie soll es unter Merkel nicht gewesen sein.

Kaen011  06.10.2024, 23:26

Das war bevor sie Kanzlerin war. Danach hat sie die typische CDU 180° wende gemacht. Bei der Atomkraft hat die CDU 2012 unter merkel sogar eine 360° wende geschafft, solch eine inkompetenz tötet normalerweise eine komplette Partei, sie wurde dafür weiter gewählt...

SchopinHauer  06.10.2024, 23:29
@Kaen011

Was genau möchtest du abstreiten? Dass Merkel oder die Merkel-CDU konservativ war?

Zumal "Mutti" eine große Zustimmung genoß und somit eigentlich in Augen vieler als kompetent wahrgenommen wurde.

Kaen011  06.10.2024, 23:31
@BelfastChild
Nee, das war während ihrer Kanzlerschaft.

Hä? Wie kommst du denn darauf?

Steht doch extra unter dem Video:

"Auszug aus der Rede von Angela Merkel auf dem 17. Parteitag der CDU am 01.12.2003 in Leipzig:"

Da sieht man, dass Du nie die DDR erlebt hast. Und dass Du gar keine Ahnung hast, welche Macht die SED hatte.

Bei Wahlen konnte man nicht zwischen den Parteien wählen. Auf den zetteln waren zwar verschiedene Parteien mit ihren Kandidaten aufgedruckt. Aber das war alles vorher ausgehandelt. Und die bekamen auch sicher die Mandate. Offiziell konnte man streichen, aber wer die Wahlkabine benutzte, bekam hinterher gewaltigen Ärger. Den bekamen auch Nichtwähler. Da gab es die fliegende Urne, die sogar in die Wohnhäuser gebracht wurde.


Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 22.10.2024, 17:17

Hattest du selber wegen diesem Druck immer die SED Liste gewählt?

Katinkacat  22.10.2024, 19:22
@Rotfuchs716

Ich bin erst kurz nach dem Mauerfall 18 geworden. Meine ersten Wahlen waren die zur Volkskammer im März 1990.

Rotfuchs716 
Beitragsersteller
 22.10.2024, 17:16

Hab auch mal gelesen, dass die Stasi Leute notierte die in die Wahlkabine gngen. Aber wenn das viele getan hätten wäre man wohl nicht so vorgegangen. Wahrscheinlich war die Opposition tatsächlich nur eine ziemlich kleine Minderheit.

Katinkacat  22.10.2024, 19:24
@Rotfuchs716

Dazu musste man aber erstmal den Mut haben. Das war im Mai 1989 bei den Kommunalwahlen. Da nutzten viele die Wahlkabine. Das war der erste Schritt zur friedlichen Revolution.

In Gesprächen mit anderen interessierten Leuten, sind wir inzwischen drauf gekommen, dass das Parteiensystem allgemein, wahrscheinlich große Schwächen hat.

Also das die Politiker, die in diesem System "hochkommen" irgendwie immer egoistischer, und nicht mehr wie ihre Parteienbasis agieren.

Eine logische Bestätigung bietet das Buch "Warum die Sache schiefgeht..." von Karen Duve.