Gibt es MINT-Studentinnen/-Absolventinnen unter euch?
Tendenziell ist das ja (leider) nach wie vor ne Männerdomäne.
Gibt es hier auch entsprechende Frauen unter euch? Was genau habt ihr studiert und wieso? War es für euch als Frau schwerer, diesen Weg zu gehen?
5 Antworten
Ich habe in den späten Achtzigern mit dem Chemiestudium begonnen. Zwei Jahrgänge nach mir hatten die Studentinnen erstmals die Mehrheit bei den Studienanfängern, und das blieb dann auch so bis zum Ende der meiner Dissertation.
Studentinnen gibt es also in rauhen Mengen. Aber je länger die Laufbahn dauert, umso mehr Frauen steigen aus. In vielen Fällen ist Familiengründung der Grund dafür: Bei Frauen sind Karriere und Familie immer noch schlechter vereinbar, weil sie wegen der Doppelbelastung weniger Zeit für den Beruf haben und deshalb gewöhnlich auch weniger verdienen als ihre Männer. Da fragen sich viele im Lauf der Zeit immer mehr, ob sie sich den Doppelstress wirklich noch antun sollen, und nur wenige bringen genug Ausdauer und Leidensfähigkeit mit, daß sie es bis zur Professur schaffen.
Leaky Pipeline-Effekt :( und die der Frau aufgezwungene Rolle als hauptsächliche Hauspflege!!! Macht mich alles irgendwie sauer
Aber du schaffst das trotz alledem, OP!
Das kann ich für meine Kinder und Schwiegertöchter nur bestätigen (Informatik, Molekulare Biologie, Neurowissenschaft und Medizin). Insgesamt genausoviel oder sogar mehr Frauen als Männer, meist auch mit besseren Abschlüssen, aber ab der Promotion und dem Postdoc geht's berg-ab. In den letzten 10-15 Jahren scheint mir auch der ganze akademische Forschungsbereich immer mehr zu verelenden und an der Verwaltungsbürokratie zu ersticken; Frauenkarrieren scheinen insgesamt mehr unter der Situation zu leiden. Vermutlich auch wegen der immer noch relevanten Old-Boys-Networks und einer gewissen Unvereinbarkeit von Karriere & Kindern...
Es ist immer noch eine Männerdomäne.
Ich bin zwar ein Mann, habe Elektronik studiert, aber wir haben hier Frauen, die fachlich wirklich sehr gut sind. Also eine Frau sollte sich von dem Klischee, dass Elektronik nichts für Frauen ist, nicht einschüchtern lassen. Wirklich nicht!
Also in Chemie gibt es zwar etwas mehr Männer, aber nicht viel mehr. Sind schon viele Frauen, die das auch studieren
Bin zwar ein Mann, möchte dir aber meine Beobachtungen schildern.
War auf einem techn. Gymnasium. Außergewöhnl. hoher Frauenanteil. Genau eine hat ein MINT-Studium abgeschlossen. Und eine wurde Automobil-Kauffrau. EDIT: Der Rest Wirtschaft und Soziales.
Im Studium hatte ich irgendwann 2 Kommilitoninnen, eine etwas behindert und die andere eine dunkelhäutige Ausländerin. Wir haben uns sehr gut verstanden und uns gegenseitig geholfen. Sie haben mir nie über Frauen-Probleme im E-Technik-Studium berichtet.
Hab mal beim Mittagessen ein Gespräch unter Kolleginnen belauschen dürfen. Eine Gruppenleiterin meinte, dass sie sich in unbekannten Frauenrunden nicht traut ihren Beruf zu nennen, weil sie meist sehr negatives Feedback bekommt. In Männerrunden ist das kein Problem. Sie ist Physikerin... :-(
Außerdem trauen sich Frauen oft nicht z. B. zu einem geeigneten Zeitpunkt wg. Aufstieg zu fragen, sondern warten darauf, dass sie gefragt werden. So funktioniert das aber eben nicht so gut wie wenn man fragt, was Männer eher tun. Oder es sind halt Zicken, die immer den roten Teppich ausgerollt bekommen wollen, was logischerweise überhaupt nicht gut ankommt.
Also IMHO sind heute andere Frauen und die Betroffenen selbst meist das größte Problem, wenn's z. B. mit der MINT-Karriere nicht klappt.
notting
Ist u.a. keine Begründung dafür,
- dass Frauen andere Frauen wg. ihrer Berufswahl schlecht reden, die nicht mal Kinder haben.
- wo da ein nennenswerter Unterschied zwischen MINT- und Wirtschaftsberufen sein soll und was das insb. mit den MINT-Studentinnen mit denen ich zutun hatte zutun haben soll.
- dass gerade wenn man in einer aus Job-Sicht spezielleren Situation ist wie z. B. Kinder daheim zu haben mit Chef/Kollegen reden muss, um einvernehmlich eine bessere Situation zu schaffen statt darauf zu warten, dass die anderen einfach so wissen was der/die Betroffene genau braucht und irgendwann autom. auf denjenigen zukommen.
notting
Ich habe bereits gesagt, dass die Rivalität zwischen Frauen eben schon einen begründbaren Hintergrund hat. Es ist schade aber es ist meist so. Ich kann natürlich nicht über Einzelfälle urteilen wie z.B. deine Kommilitoninnen, da ich diese und ihre Hintergründe nicht kenne. Ich kann aber sagen was grundsätzlich Fakt ist, und als Frau kann ich das alles auch bestätigen (eigene Erfahrung). Bei deinem 3. Stichpunkt weiss ich absolut nicht worauf du hinauswillst, den hast du bisschen komisch formuliert.
Bei deinem 3. Stichpunkt weiss ich absolut nicht worauf du hinauswillst, den hast du bisschen komisch formuliert.
Wenn du mein Posting gelesen hättest, hättest du das mit Sicherheit verstanden. Du bist bzgl. meiner Aussagen völlig OP.
Mal abgesehen davon drücken dafür auch Frauen gerne alles ab, was sie nicht gerne machen, auch wenn sie keine Kinder oder zu pflegende Angehörige haben und der Mann gerne im Haushalt hilft. Div. Probleme mit Technik wie z. B. rechtzeitig zu wissen wann Geräte EOL sind, Wartung vom Auto, div. handwerkl. Sachen, lassen sich wenn's irgendwie geht von Kollegen herumfahren wenn sie im Auto unterwegs sind, etc.
notting
Das ist aber nur so, weil der Frau wie @Katzenpflanze schon sagt eine Rolle seit Kindheitsalter aufgezwungen wird. Ich z.B. kümmere mich um meine Technik selbst genauso wie um mein Auto. Erst wenn ich wirklich nicht weiter weis gehe ich zu einem Spezialisten oder frage Freunde. Du scheerst alle über einen Kamm und das ist eine fehlerhafte Denkweise, welche man aber auch evtl deiner Generation oder solchen Erfahrungen eben zumuten kann. Frauen werden faktisch direkt in Rollen gedrängt und deshalb handeln wir so wie wer es nun eben mal tun. Frauen wird die gegenseitige Rivalität vorgelebt und Frauen wird die Fürsorgerrolle vorgelebt und aufgezwungen. Nicht alle Menschen sind gleich, sowohl Männlein als auch Weiblein. Vllt solltest du hierzu mal deinen Horizont einfach erweitern :D
LG Atiny
Weil es eben unterschiedliche Interessensgruppen sind, was soll daran jetzt schade sein? Es gibt dort defacto Gleichberechtigung und jede/r darf das studieren was er/sie will.
Und? Was spielt dabei das Geschlecht für eine Rolle? Das kann beide betreffen und liegt wohl eher an der Besteuerung durch den Staat.
Neiiin das stimmt so nicht ganz. Wenn du willst kannst du dich ja per google schlau machen ^^ GaLiGrü
Was Männer oft nicht sehen können ist was von Frauen erwartet wird. Das verinnerlichen sich viele Frauen leider auch, eben weil diese Pfleger-Rolle oft schon von klein auf und von allen Seiten vorgezeigt wird (z.B. Pflege von Babypuppen). Es mag sein, dass du dir jetzt denkst, es sei weit ausgeholt. Ist es aber tatsächlich nicht. Von Karrierefrauen wird vlt erwartet dass sie der primäre Caretaker ihrer Kinder sind, obwohl der Partner gleich viel Zeit hat, eventuell auch der Haushalt fällt auf die Frau zurück etc. Vielleicht erwarten sie das auch von sich selbst: Und dieses Verinnerlichen kann auch den Zusammenhalt von Frauen untereinander schädigen. Zusätzlich wird oft schon im Grundschulalter zwischen den Geschlechtern stereotypisiert, was auch dazu führen kann, dass sich Mädels in Mathe weniger zutrauen, und Jungs sich in Kunst weniger zutrauen. Das alles ist so verankert und akzeptiert, das dauert noch ein Weilchen bis sich das strukturell ändert. Also es sind definitiv Hürden da. Aber viele Frauen schaffen es, und wenn nicht, liegt es meist nicht an einem Mangel an Skill!!!