Gehen die Forderungen der Mainstreamlinken ins Leere?


19.04.2025, 00:25

PS: Ein Unternehmen in unserem jetzigen System muss ausbeuterisch sein um zu funktionieren.

Ein Unternehmen welches nicht ausbeuterisch ist würde eh sofort pleite gehen.

Somit ist unserem System die Ausbeutung inhärent.

Und am allererfolgreichsten sind die allerausbeuterischten Unternehmen.

15 Antworten

was mich an deinen ganzen text stört.

  • die Leute wollen keinen Mindestlohn oder weniger Arbeitszeit

ob jemand für 1500€ arbeitet und das für 40 stunden- ist doch jedem seine entscheidung.


DieSara2004 
Beitragsersteller
 19.04.2025, 00:14

Nein ist es nicht, man braucht Geld zum Leben.

matrix791  19.04.2025, 00:18
@DieSara2004

da sehen die meisten Leute in Deutschland anders !

und doch ist es so- wer für 1500€ /40 arbeiten geht ist nun mal sellten Doof- Wer nur ein bisschen Grips im Hirn hätte- würde einfach so ein angebot ausschlagen und wenn es ihm um Geld geht, lieber bei Aldi an die Kasse setzen- da verdient man mehr.

und ausserdem- wieso sind dann Gewerkschafften so verhasst in Deutschland? Wieso sind die Leute dann nicht in einer Gewerkschafft- wenn es ihnen um besseren Lohn geht und weniger Arbeitszeit?

DieSara2004 
Beitragsersteller
 19.04.2025, 00:21
@matrix791

Ich lebe aktuell davon neben dem Studium Nachhilfe zu geben.

Aber unter allen Arbeitgebern die ich bereits hatte wird man nur ausgebeutet, egal ob Handel, Fließbandarbeit, Gastronomie oder Tourismus.

Es liegt in der Natur unseres Systems, dass man ausgebeutet wird.

Unternehmer die keine Ausbeuter sind würden eh sofort pleite gehen.

matrix791  19.04.2025, 00:28
@DieSara2004

hey cool- mein Kollege ist auch Student- macht bei uns laut vertrag 25 wochen stunden- wir haben uns aber dadrauf geeinigt- das er in seiner " Schulphase" nur 15 arbeitet und wenn er seine Semesterferien hat oder am Tag keine Vorlesungen- kann er jederzeit mehr arbeiten und seine Minusstunden wieder leeren oder Überstunden aufbauen- wir richtune uns nach seinen Schulplan.

Er bekommt 18,90 die Stunde- er ist da ebend etwa schlauer- er hat sich abriet gesucht- bei unternehmen, die Gewerkschafftsverträge haben. Da braucht man dann nicht drüber Meckern, das der lohn zu niedrig ist und man ausgebeutet wird- wenn man selber nach solchen Arbeiten sucht und diese Annimmt.

Unholdi  19.04.2025, 08:13
@DieSara2004

Mag sein, aber in erster Linie braucht es Mittel und einem/ einer Linken wäre das bewusst.

Photon123  19.04.2025, 08:37
ob jemand für 1500€ arbeitet und das für 40 stunden- ist doch jedem seine entscheidung.

Oft machen die Leute das, die vom Jobcenter kommen. Dem JC ist das völlig egal, die schicken dem Klienten das zu und der hat sich zu bewerben und es auch nicht zu vereiteln wie man so sagt. Natürlich kann der Klient trotzdem ablehnen, aber dann gibts Kürzung von 30%. Die Kosten laufen trotzdem weiter.

Also so ganz ist es nicht seine komplett freie Entscheidung. Geht nicht darum zu entscheiden arbeite ich für 1500 oder warte ich auf eine bessere Stelle, sondern nimm die Stelle, du hast nichts zu melden oder du bekommst mal eben 30% weniger Kohle.

matrix791  19.04.2025, 13:21
@Photon123

doch, es ist nach seinem Text- seine eigene Entscheidung.

schau mal- er meckert über mindestlohn und über die Wochenarbeitsstunden.

aber wie sieht denn die Realität aus- bestes beispiel lettes Jahr- als es die ganzen Tarifverandlungen gab der Gewerkschafften- Schau dir doch mal die Realität an in der Bevölkerung= fast 70% wollen keine Gewerkschafft- die für einen besseren Lohn ist( weit über mindestlohn) und weniger Arbeitszeit. Gewerkschafften sind total verhasst.

Und mit dem Jobcenter- ich bleibe bei meiner einstellung- Wer für diese 1500€ arbeitet ist selber schuld. Bevor ich solche Job annehmen würde- setze ich mich lieber bei Aldi,lidl, edeka, penny kaufland an die Kasse - da findet man immer einen Job und die zahlen nach Tarif oder drüber- weil diese Firmen immer mit Verdi verhandeln. Da ist wenigsten auch Urlaubsgeld und weihnachtsgeld drin- ohne das ich mit irgendeinem Chef verhandeln muss.

Fazit: ich bin auch gegen hungerlöhne-- aber dann bleibe ich in Berufen oder Berufszweigen- wo auch eine Gewerkschafft inter dem Beruf sitzt.

Karacho158  19.04.2025, 07:29

das musst du uns mal erklären. Freilich ist es ein Spiel von Angebot und Nachfrage. Aber kann sich jeder Bewerber wirklich aussuchen ob er Vollzeit eine Stelle bekommt? Kann er sich seinen Stundenlohn aussuchen oder richtig er sich nach dem Wohlwollen des AG?

Nun dann wird es Zeit für eine echte Linke.

Wen meinst du mit Mainstreamlinke? Die Grünen und die SPD vertreten politisch keine Linken Inhalte mehr. Obwohl sie gern so tun. Meinst du das mit Mainstreamlinke? Die einzigen, die noch linke Inhalte vertreten sind die Linken, die Piraten und die Partei. Die beissen sich momentan an den Interessen der Unternehmen die Zähne aus. In den 1970er Jahren gab es noch eine lebendige Demokratie. Wir haben es leider der CDU mehrheitlich erlaubt die positiven Ansätze, wie Mietengemeinnützigkeit zu zerstören. Jetzt nach Jahrzehnten spüren wir die Folgen falscher Politik. Anstatt das zu verbessern, wenden wir uns noch schlimmeren Parteien, wie der AFD, zu.


Apostata630  19.04.2025, 12:05

Damit liegst du völlig richtig

kami1a, UserMod Light  19.04.2025, 12:02

Richtig, sie macht die falsche Seite verantwortlich. Warum wohl

DieSara2004 
Beitragsersteller
 19.04.2025, 13:04
@kami1a, UserMod Light

Offensichtlich fehlt dir die Fähigkeit sinnerfassend zu lesen.

Wenn ich schreibe, dass die linken Parteien nicht kommunistisch genug sind, dann brauche ich nicht zu erwähnen, wie stark ich dann erst die rechten Parteien ablehne. Wer 1 und 1 zusammen zählen kann, sollte erkennen, welche Meinung ich über diese dann wohl habe.

Du hast das alles richtig erkannt.

Ich glaube nicht, dass die Forderungen per se ins leere gehen. Das „Problem“ ist, dass revolutionäre Ziele und Ideen für die bürgerliche „Mitte“ unattraktiv sind und eher auf Ablehnung stoßen.

Da revolutionäre Ideen in diesem System aber durchweg zu unterrepräsentiert und bedeutungslos erscheinen, gibt es wiederum liberale Ideen und diese bestehen in reformistischen Ansätzen. Diese ändern zwar das System nicht, sind aber nicht selten erfolgreich und schaffen somit kleine Mini-Schritte in eine etwas „freiere“ Gesellschaft. Zwar systemkonform, jedoch mit etwas besseren Bedingungen. Ideen wie ein höherer Mindestlohn oder die Einführung der Vermögenssteuer sind durchaus wichtige Forderungen, um die finanzielle Lage der Arbeiter zu verbessern und bessere Steuereinnahmen zu erzielen.

Verstehe mich nicht falsch: Ich sehe es genauso wie du kritisch, dass wir zum denken innerhalb des Systems verdammt sind und Philosophien außerhalb des Kapitalismus eher als Gefahr wahrgenommen werden - warum auch immer.

Trotzdem betreibt man nur Spaltung, wenn man liberale Linke allesamt herabwürdigt und ihnen Scheinheiligkeit vorwirft. Das mag hier und da stimmen, jedoch gibt es eben nicht Revolution oder Diktatur. Vor allem du müsstest wissen, dass viele Rechte und Freiheiten erkämpft werden mussten - und das nicht immer zwangsläufig durch Gewalt und Revolution. Nicht selten waren es gesellschaftliche Bewegungen, Proteste und Gewerkschaften, die bürgerliche Verhältnisse durch öffentlichen Druck verbessern konnten. Genau diese Rolle nehmen zu großen Teilen auch die Linksliberalen ein. Sie ermöglichen durch Druck eine schrittweise Veränderung - auch wenn das nicht ausreicht. Was wäre, gäb es sie nicht?

Woher ich das weiß:Hobby – Antifaschismus, Nihilismus, Sarkasmus, Apfelmus

DieSara2004 
Beitragsersteller
 19.04.2025, 22:35

Ja dass einige von denen sinnvolle Ideen haben mag schon sein. Dennoch ändern sie nichts am Status quo wo ein paar Leute mehr Vermögen erben als andere mit Vollzeitarbeit in ihrem Leben aufbauen können.

Ich sage ja nicht, dass diese Errungenschaften komplett sinnlos sind. Natürlich ist die Lage eines Fließbandarbeiters heute geringfügig weniger schlimm als vor 100 Jahren.

Aber die grundlegenden Missstände sind halt komplett unverändert.

erikbhrdt  20.04.2025, 00:12
@DieSara2004

Und das stelle ich auch nicht infrage. Klar bleiben die bestehenden Verhältnisse. Und klar ist, dass das nicht alles sein kann.

Trotzdem sollten wir in diesem Fall keine Spaltung sähen. Ich denke da immer an eine Zeile von K.I.Z:

Linke diskutier'n auf Twitter, wer darf links sein, wer darf's nicht
Und die Rechten, sie trainieren auf dem Schießstand für Tag X