Grob runtergebrochen:

  • kein Alleinstellungsmerkmal (wofür steht die Partei eigentlich ihrer Meinung nach?)
  • Führerkult und hierarchische Struktur (erinnert doch recht stark ans leninistische Vorbild)
  • verbreitet pro-russische Propaganda
  • betreibt politisches Cherrypicking je nachdem, was in der politischen Debatte gerade am meisten polarisiert
  • ist kompromisslos populistisch und treibt die Entpolitisierung der Debattenkultur voran (durch plumpe Sprüche, Beleidigungen und Selbstüberhöhnung)
  • hat mit den Faschos der AfD gar nicht so ein Problem solange es um menschenfeindliche Positionen geht
  • Politiker der Partei - allen voran Wagenknecht - sind bereits vor der Gründung quasi nie im Parlament anwesend gewesen und hacken trotzdem auf „die da oben“ ein
  • Wagenknecht selbst verkauft sich als Sozialistin, die im gleichen Atemzug absurde Gelder durch Nebentätigkeiten macht - klassische Heuchlerei. Den Leuten was von sozialer Gerechtigkeit erzählen, aber sich nebenbei die Taschen vollstopfen
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Sisyphos Aufgabe besteht darin bis in alle Ewigkeit einen Stein den Berg hinaufzurollen, bis dieser kurz vor dem Gipfel wieder abstürzt. Einfache Sache.

Warum er das tut? Es ist eine Bestrafung der Götter dafür, dass er die Götter hinterging und sich dem Tod widersetzte.

Worin besteht der Sinn?

Es ist eine Bestrafung auf Ewigkeit für seine Überheblichkeit und List. Und dafür muss er sich ein Leben lang damit abfinden quasi-sinnlose Arbeit zu verrichten. Einige sehen darin Ernüchterung und Sinnlosigkeit, andere sehen darin den Grundstein des Absurdismus und Existenzialismus.

Der Philosoph Albert Camus nutzte die Geschichte des Sisyphos als Metapher für die Menschheit, die in einer absurden und von Widersprüchen geprägten Welt lebt und stetig nach einem Sinn sucht, der unerreichbar und nichtexistent erscheint. Und Sisyphos war für ihn die Verkörperung/Verbildlichung von Akzeptanz und Revolte. Sisyphos erkennt seine sinnlose Arbeit an, aber findet darin gleichzeitig eine Aufgabe, die identitätsstiftend ist. Er hat sich mit seiner Aufgabe abgefunden ohne dabei nach einem tieferen Sinn zu fragen. Stattdessen nimmt er seine Aufgabe an und sieht darin seine Bestimmung - er tut es, nicht weil es einen tieferen Sinn hat, sondern weil er es kann und es als seine Aufgabe akzeptiert hat.

Und in dieser Hinsicht ist er der Überzeugung, dass sich der moderne Mensch im Kontext der Sinnfrage Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen müsse statt als sinnlosen Schatten seiner Selbst.

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Das Philosophie Buch kann ich empfehlen. Es ist eine dicke Sammlung besonders wichtiger Philosophen. Zusätzlich gibt es einen kleinen Einblick in die Grundsätze der Philosophie, die verschiedenen philosophischen Themen/Gebiete und die grobe Geschichte der Philosophie.

Von der Antike bis in die Moderne.

Zwar geht das Buch nicht in die Tiefe der Philosophie, aber es bietet einen groben historischen Überblick und zeigt einem große Namen der Philosophie. Ich sehe das Buch als eine Art Lexikon für Philosophen, über die man dann selbstständig durch eigene Recherche mehr erfahren kann. Das Buch selbst dient erstmal nur der groben Einführung in die Theorien der Philosophen.

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Ob du es glaubst oder nicht - Regierungschefs haben mit die stressigsten Jobs, die es gibt.

Da bleibt nicht mal mehr Zeit um eigene Reden vorzubereiten. Als Kanzler/in hat man in aller Regel Helfer und Autoren, die einen unterstützen. Ebenso wie das Kanzleramt. Als Kanzler hat man meist einen engen und vollgepackten Stundenplan.

Viele Parlamentarier können nebenbei Vorträge halten, protestieren gehen und in aller Ruhe Beiträge vorbereiten und Abstimmungen nachgehen. Als Kanzler wird die Zeit für diese Dinge immer knapper, da internationale Termine und dergleichen ein viel höheres Gewicht bekommen.

Man kann Merz viel vorwerfen und das zurecht. Wenn er etwas aber nicht ist, dann faul.

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Wart ihr mal alleine auf einem Konzert 

Ja, mehrfach sogar.

macht das Spaß?

Wenn du der Musik wegen da bist, auf jeden Fall.

Ich kann verstehen wenn man sich erstmal unwohl damit fühlt, weil es nicht so üblich ist allein ein Konzert zu besuchen. Und bei den ersten Malen war das für mich selbst auch ganz schön nervenaufreibend und unangenehm. Man fühlt sich irgendwie etwas verloren und allein.

Allerdings ändert sich das sobald man entweder zufällig in einem Gespräch landet oder das Konzert dann los geht.

Allein zu sein kann auch helfen Liveshows authentischer und ehrlicher zu erleben. Ich kann Musik zum Beispiel am besten allein genießen, weil ich das vor anderen Leuten die ich kenne irgendwie nicht kann.

Und am Ende stellt sich die Frage: Konzerte erleben oder nie die Chance nutzen und irgendwann enttäuscht drüber zu sein?

Vor allem im Rock und Metal Bereich sind viele Menschen allein unterwegs.

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Ich hab da noch nicht gelebt.

Aus heutiger Perspektive hätte ich zwar große Sympathien für Rudi Dutschke und andere Aktivisten der 68er Bewegung, allerdings halte ich die Strategie der RAF für nicht zielführend, naiv und unnötig gewalttätig - vor allem bei der Nachfolgegeneration, die vollkommen den Verstand verloren hatte.

Ich hätte/habe Sympathie für die Außerparlamentarische Opposition der Studentenbewegung und auch für radikalere Personen wie eben Dutschke, aber die gewalttätige Entwicklung bis zur Übernahme eines Flugzeugs ist natürlich völliger Wahnsinn gewesen.

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Die nettesten Aktivisten, die ich kenne, sind in der Regel queere und progressive Menschen.

Gewalt aus der queeren Bubble hab ich bisher noch nicht erlebt und am linken Rand wird sich wenn überhaupt mit Polizisten und Rechtsextremisten geprügelt. Da sehe ich keine Gefahr für die Öffentlichkeit.

Faschisten und Rechtsextremisten zünden Flüchtlingsheime an, terrorisieren unschuldige Migranten und verherrlichen Gewalt gegen Minderheiten und die Geschichte des rechten Terrors. Islamisten sind religiös fanatisch und stellen eine Gefahr dar für Minderheiten und Ungläubige.

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Ja

Das ist sozialwissenschaftlich fundiert und Forschungsgegenstand.

Bedeutet nicht, dass das biologische Geschlecht deshalb keine Daseinsberechtigung hat oder unwissenschaftlich ist.

Es heißt lediglich, dass das soziale Geschlecht auf die Identität und das gesellschaftliche Bild von Geschlechtern einen viel größeren Einfluss hat und die Identität der Geschlechter erst erschafft.

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Das wird nicht passieren. Das ist bereits beim Campact Magazin gescheitert.

Unsere Regeln darüber, ab wann etwas noch als freie Meinungsäußerung gilt, sind dafür viel zu liberal. Das Rechtssystem ist dafür viel zu blind auf dem rechten Auge.

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Ich schütze dich nicht vor auch nur einer Kugel.

Männlichkeit hat mal so gar nichts mit dem Freitod auf dem Schlachtfeld zu tun. Zu viel Wikingerfilme gesehen?

Zu einem Scheiß ist der Mann verpflichtet. Wenn die Hölle über uns einbricht, dann fliehe ich genauso wie die meisten vernünftigen Menschen.

Jeder Soldat ist dem „feindlichen“ Soldat näher als auch nur einem Politiker zweier Kriegsparteien. Die Zeiten sind vorbei, in denen man sein Leben für ein paar korrupte Politiker gibt (ausgenommen jene, die das tatsächlich toll finden).

Ich schulde weder dir was, noch dem Land.

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Die Frage ist nicht, ob man die Namen, bzw. die Herkunft veröffentlicht oder nicht, sondern für welche politische Narrative diese genutzt werden.

Das Problem besteht darin, dass vor allem populistische und extreme Parteien sowie Medienhäuser so schnell wie möglich nach Vornamen und der Herkunft suchen, damit sich daraus politischer Profit schlagen lässt. Extreme Parteien wie die AfD nutzen diese Kleinigkeit gerne dafür aus, um ihre Massendeportationsfantasien zu rechtfertigen und weiter Stimmung gegen Ausländer jeglicher Herkunft zu machen und die Meinungsbildung der Gesellschaft zu verzerren.

Es spricht nichts dagegen nach der Herkunft zu fragen - es spricht aber viel dagegen, wenn diese Sache an sich bereits zur Hexenjagd wird und Name sowie Herkunft DAS Thema werden, über das man sich die Köpfe einhackt. Und leider sind wir an einem Punkt angekommen, an dem dieser differenzierte Umgang nicht mehr möglich ist. Dafür haben Parteien von CDU bis AfD und Medienhäuser von Welt und BILD bis zu Nius über die letzten Jahre viel zu stark polarisiert und radikalisiert.

Hieß der Messerstecher nun Mohammed oder Peter?
Die Opfer sind egal, ihr wollt die Vornamen der Täter

~ Tarek Ebéné

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Nietzsche

Aber auch nur, weil er so unglaublich verwirrende und absurde Geschichten geschrieben hat.

Grundsätzlich halte ich Nietzsche aber gar nicht für so extrem radikal und nihilistisch wie er oft dargestellt wird. Ich finde viele seiner Beobachtungen und Theorien viel mehr positiv als negativ.

Ich verstehe aber grundsätzlich woher die Kritik des extremen Pessimismus und Opportunismus kommt. Und gleichzeitig ist er ein hoch anspruchsvoller Philosoph, der teilweise unerträglich lesbare Werke verfasst hat (Bsp. Also Sprach Zarathustra).

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Lest ihr manchmal philosophische Texte oder hört Podcasts dazu?

Ja. Ich lese aber vor allem philosophische Romane. Podcasts höre ich selten, aber ich habe es hier und da schon getan. Ich erinnere mich daran mal ein paar Folgen von Philosophie To Go gehört zu haben. Zu Arthur Schopenhauer, Albert Camus und zum Thema Tod. Und sicher auch mal was zu Karl Marx.

Am meisten macht es mir aber Spaß politische und nihilistische/existenzialistische Lektüre zu lesen. Vor allem interessiere ich mich für Albert Camus, Franz Kafka, Dostojevski und Karl Marx. Ich habe im Regal aber auch Friedrich Nietzsche zu stehen.

Von Camus habe ich Der Fremde, von Sartre Der Ekel, von Kafka ein Sammelband mit Klassikern wie Der Prozess und Die Verwandlung, von Nietzsche habe ich Also Sprach Zarathustra, von Dostojevski Schuld & Sühne und von Marx den historischen und dialektischen Materialismus sowie die Grundsätze des Kommunismus von Friedrich Engels. Und natürlich noch andere Bücher, die keine direkten philosophischen Werke sind, sich aber so lesen lassen (Bsp. Bioshock Rapture oder Batman: Der Tod der Familie und Arkham Asylum).

Denkt ihr, dass Philosophie helfen kann, mit den Herausforderungen des Alltags besser umzugehen?

Es kommt drauf an, was man liest und wofür. Ich persönlich beschäftige mich mit Philosophie nicht, um Fragen des Alltags zu klären oder besser zu leben, sondern weil ich bereits ein eigenes Weltbild geschaffen habe und gerne tiefer dort eindringe und aus reinem Interesse gern mehr erfahre. Und klar hat mich auch das Lesen von philosophischen Texten im Denken beeinflusst.

Ich glaube aber dass es meist so ist, dass bereits eine philosophische Weltsicht vorhanden ist und man erst dann auf Philosophen trifft, die der eigenen Philosophie erst einen Namen gegeben haben. Für mich war es eher verblüffend herauszufinden, dass es bekannte Philosophen gab, die genau über das sprachen, was ich selbst denke und fühle. Und viel interessanter war es, dass ich endlich einen Namen dafür hatte. Und ich glaube dass es vielen so geht.

Grundsätzlich ist Philosophie aber wichtig für den Alltag, weil sie uns gedanklich fordert und dafür sorgt, dass wir uns bewusst mit etwas tieferem beschäftigen. Ich meine bereits einfache alltägliche Fragen sind irgendwo Philosophie. Und ich glaube, dass jeder Mensch dazu in der Lage ist. Es muss nicht super fachlich und theoretisch sein. Es reicht völlig auf, wenn man mal ein paar Minuten über einfache Dinge nachdenkt und sie reflektiert. Bereits Fragen wie „Wer will ich sein?“ oder „bin ich ein guter Freund?“ sind philosophisch. Und diese Fragen sorgen oft auch dafür, dass wir einen Tatendrang entwickeln und Fragen auf den Grund gehen.

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