Carolabrücke in Dresden in der Nacht teilweise eingestürzt: Spart uns die Schuldenbremse herunter auf lebensgefährliches Dritte-Welt-Niveau?

verreisterNutzer  11.09.2024, 08:36

Die armen Menschen die auf Fernwärme angewiesen sind im Winter werden jetzt erstmal im Kalten sitzen über Wochen oh mein Gott also ich glaube wir brauchen entwicklungshilfe

vanOoijen 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 08:43

Wie passend in der ersten kalten Nacht in diesem Spätsommer.

31 Antworten

Denke ein wenig Zurückhaltung wäre angebracht ok!

Die Einsturzursache steht noch nicht fest und die Experten sind noch vor Ort und bei der Arbeit.

Also abwarten was sie herausfinden ok, alles andere ist nur Panikmache und unseriös. Grüße


Crack  11.09.2024, 08:36

Grundsätzlich ist es doch aber so, dass zu wenig investiert wurde.

Gerechtigkeit2  11.09.2024, 13:59

Die Einsturz-Ursache steht so sicher fest, wie das Amen in der Kirche.

Man hat es besserwissend vernachläßigt, weil man das Geld für die Migranten braucht.

Wozu noch Zurückhaltung üben, wenn die Städte- und Kommunen schon vor zwei Jahren mitteilten, dass wegen der Migration kein Geld mehr in den Kassen ist.

"angebracht" wäre hier wohl eine ganz andere Gangart...

"angebracht" - ich lach mich tot.... "es wäre Zurückhaltung angebracht"...

:-)

vanOoijen 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 08:53

Nein. Zurückhaltung ist eben nicht angebracht wenn in Deutschland Brücken einstürzen ohne Erdbeben.

Das ist undeutsch. Wir sind das Land der perfekten Ingenieure. Sowas ist nicht hinnehmbar und erinnert an Mexiko, USA, Türkei oder sonst ein kapitalistisches Shithole mit Pfuschwerk.

auf lebensgefährliches Dritte-Welt-Niveau?

Nur weil irgendwo eine Brücke einstürzt eine derartige Gefahr für die westliche Wohlstandsgesellschaft in Erwägung zu ziehen, ist nicht nur hysterisch, sondern im Grunde schon Verhöhnung der Situation in den Entwicklungsländern.

lg up


Gerechtigkeit2  11.09.2024, 14:10

Abwarten - auch in anderen dt. Großstädten fault einiges vor sich hin. Man denke nur mal an München und die verkorksten U- und S-Bahn-Tunnel, Brücken, ... die dort leerstehenden Gebäude, weil die Konjunktur am Absacken ist... und das im Bereich von Bestlage-Geschäfts-Immonbilien.

Die Politik muss schon absolut Bumsblöd sein... um das alles derart verkommen zu lassen.

vanOoijen 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 09:17

Ach ja, wann ist seit Ende des zweiten Weltkrieges (und da war es aufgrund Bombardierung) denn in einer deutschen Großstadt eine Brücke eingestürzt?

Ich kann mich nicht erinnern.

Sowas kenne ich nur aus den News aus Hömmele-Gömmele-Land.

Bricoleur  11.09.2024, 09:36
@vanOoijen

Die Köhlbrandbrücke in Hamburg ist so marode, daß sie nur noch reduziert befahren werden kann.Google mal außerdem "Spannbeton"...

vanOoijen 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 09:47
@Bricoleur

Tja, mangelhafte Wartung bzw. nicht Neubau in time.

Hier sollte man einfach mal abwarten aus welchem Grund es zu diesem Unglück kam. Die Carolabrücke ist in den letzten Jahren saniert worden. Wenn die Untersuchung durch ist, können wir darüber reden, vorher ist alles Polemik.

Was ich jetzt eigentlich (auch uneigentlich) wichtig finde, es gab keine Tote und Verletzte.

Wie gesagt, wenn die Ursache bekannt ist, können wir wahlweise der AfD, der Ampel oder den Linken und der CDU und der verfehlten Politik alles in die Schuhe schieben , aber bis dahin sollten wir warten.


vanOoijen 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 08:49

Natürlich.

Eher mehr an die Nachfrage die oben ist:

Michael941vor 3 Stunden
Die armen Menschen die auf Fernwärme angewiesen sind im Winter werden jetzt erstmal im Kalten sitzen über Wochen oh mein Gott also ich glaube wir brauchen entwicklungshilfe

Wir haben hier in Dresden einen sehr engagierten Energieversorger. Innerhalb der Nacht war die Fernwäre ausgefallen. Aber ist, Stand jetzt, fast vollständig wieder hergestellt und gegen Abend werden alle wieder an das Netz, laut SachsenEnergie, angeschlossen sein.

Demnach werden die Dresdener im Winter nicht im kalten sitzen müssen, das Fernwärmenetz was hierzulande ca. 45% der Bevölkerung versorgt ist wieder stabil.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fantho  11.09.2024, 23:43

Dein Optimismus in Ehren...

Gruß Fantho

treppensteiger  14.09.2024, 17:38
@Fantho

"vermaschtes Ringnetz", falls dich interessiert, wie die schnelle Wiederherstellung der F-Wärmeversorgung möglich war.

Ich denke ja, durch die Jahre mit Schäuble und jetzt Lindner sind viele Reparaturen und Investitionen verschleppt worden. Wie es bei Olaf Scholz dazwischen aussah mit Investitionen ist mir grade nicht bekannt, meine aber dass es bei den Staatsausgaben eher Richtung Coronahilfen ging.


vanOoijen 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 12:49

Und 60 Milliarden der Coronahilfen durften nicht zweckentfremdet werden. Dafür hat Merz und das Bundesverfassungsgericht gesorgt und damit die Pläne der Ampel ordentlich kaputtgemacht.

zetra  13.09.2024, 09:24
@vanOoijen

Die weitere Inflation, Schuldenmacherei ist damit ausgebremst worden, vollkommen richtig.

Internetghost  13.09.2024, 14:54
@zetra

Es geht darum genug schulden zu machen um die infrastrukur in stand zu halten und wirtschaft am laufen zu halten. Das haben wir nicht gemacht. Zudem müssen jetzt gefühlt alle Brücken und straßen auf einmal saniert werden (statt kontiniurlich nacheinader) das treibt die inflation im bausektor

Internetghost  13.09.2024, 18:39
@zetra

Dann würde ich dir den moralischen sehr hochstehenden vorschlag machen dass wir solange wir unter 100% staatsschuldenquote liegen einfach unseren wirtschaftsstandort zumachen und damit unsere schulden tilgen. den überschuss kriegt jeder bar auf die hand ca 25000 € mit denen kauft er bis zum ende des lebens in frankreich ein. damit ist deine frage beantwortet bzw das problem findest selbst.

zetra  13.09.2024, 18:51
@Internetghost

Habeck würde das Problem pragmatischer sehen, die fliehenden Firmen aus DE sind doch noch da, sie sind nur woanders.

Einmal abweichend das die Schulden sich zwar nicht verringern, aber das CO2 fällt dabei niedriger an, ist das nicht herrlich.

Internetghost  13.09.2024, 19:11
@zetra

das lustigste ist dass du glaubst ich bin ein habeck fan und anfängst auf anderen beiträgen von mir rumzukommentieren xD

zetra  13.09.2024, 20:20
@Internetghost

Der ist mir nur eingefallen, weil er solche Dinger draufhat, wenn er es schon nicht ohnehin nicht weiß. Somit denke ich das nicht.

Interesierter  11.09.2024, 12:57

Für diese Brücke ist aber gar nicht der Bund zuständig, sondern die Stadt Dresden.

Internetghost  11.09.2024, 12:59
@Interesierter

Ja das schon aber irgendwoher muss auch die Stadt dresden das geld nehmen. Wenn alle anderen Kosten auch steigen und der Bund nicht mehr Mittel zur Verfügung stellt weil er spart, dann muss die Stadt Dresden selbst auch sparen

Interesierter  11.09.2024, 13:06
@Internetghost

Die Stadt Dresden hat eigene Finanztöpfe, aus denen die laufende Sanierung ja auch bezahlt wird.

Das Geld ist nicht das Problem.

Vor der Sanierung wurden umfassende Gutachten erstellt, die der Brücke eine gute Substanz attestierten. Sie wurde nirgends als einsturzgefährdet klassifiziert.

Es ist schon jetzt ziemlich offensichtlich, dass der Gesamtzustand der Brücke bei diesen Gutachten völlig falsch eingeschätzt wurde.

Crack  11.09.2024, 13:28
@Interesierter
Die Stadt Dresden hat eigene Finanztöpfe, aus denen die laufende Sanierung ja auch bezahlt wird.
Das Geld ist nicht das Problem.

Das sehe ich aber ganz anders.
Bekannterweise ist es in Ländern und Kommunen nicht besser als im Bund, sondern eher schlechter. Dresden macht da keine Ausnahme.

https://www.sueddeutsche.de/panorama/finanzen-haushaltslage-in-dresden-weiter-aeusserst-angespannt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240828-930-215589

Klamme Kassen können schon ein Grund sein, nötige Wartungen und Reparaturen zu reduzieren und aufzuschieben. Geld ist also durchaus ein Grund, es ist sogar das Hauptproblem.

Interesierter  11.09.2024, 15:00
@Crack

Naja, du unterstellst gefälschte Gutachten. Das ist etwas ganz anderes als eine klamme Stadtkasse.

Zudem lässt die Verwendung von Carbonbeton bei der Sanierung der ersten beiden Züge nicht unbedingt auf Geldknappheit schließen, denn dieses Verfahren, das hier in Zusammenarbeit mit der TU Dresden zum Einsatz kam, ist alles andere als billig.

Ich bin selbst Bauingenieur. Und du könntest mir bieten was du willst. Ein gefälschtes Gutachten zur Standfestigkeit einer Brücke würde ich dir in 100 kalten Wintern nicht unterschreiben.

Ich weiß aber, dass gerade diese Spannbeton-Hohlkörperkonstruktionen schwierig zu beurteilen sind, weil tragende Elemente, speziell die Vorspannungen direkt unter der Fahrbahndecke oft nur schwer oder gar nicht sicher überprüft werden können.

Crack  11.09.2024, 18:10
@Interesierter
du unterstellst gefälschte Gutachten.

Mache ich nicht.
Wenn Du das so auffasst, wodurch denn?

Gutachten kann man auch verzögert in die Praxis übernehmen oder sogar ganz ignorieren. Damit sind dann nachfolgende Stellen gemeint.

Interesierter  11.09.2024, 19:29
@Crack
Es wäre nicht das erste Gutachten, welches man schöngeschrieben hat.

Das waren deine exakten Worte. Hier geht es um Gutachten, anhand derer die notwendigen Sanierungsschritte festgelegt werden.

Ein Gutachten, das die Standfestigkeit einer Brücke infrage stellt, wird mit Sicherheit nicht wissentlich ignoriert.

Den Schuh zieht sich ein unabhängiger Ingenieur ganz bestimmt nicht an.

Crack  11.09.2024, 20:26
@Interesierter

Nochmal: Der Gutachter kann ja gut gearbeitet haben, die zuständigen Stellen danach aber nicht.

Aktuell sieht es so aus, dass Korrosion durch Salz innerhalb der Brücke als mögliche Ursache infrage kommt. Dies soll schon zu DDR-Zeiten geschehen sein.
Wenn das so sein sollte, haben Gutachter wohl über viele Jahre schlampig gearbeitet.

Interesierter  11.09.2024, 21:59
@Crack

Eingestürzt ist der westliche Zug C.

Der Autoverkehr, bei dem Tausalz eingesetzt wird, läuft aber über die östlichen Züge A und B.

Zug C ist die Eisenbahnbrücke. Und da wird kein Salz gestreut. Korrosion durch Salz halte ich persönlich deswegen für unwahrscheinlich.

Mein Augenmerk liegt vielmehr auf den Befestigungen der Gleise und deren Abstände zu den Spanngliedern. Speziell die obere Spannstahllage der Gerberträger über den Pfeilern ist da in Bezug auf Korrosion problematisch. Ich halte diese für die wahrscheinlichste Ursache.

Allerdings ist auch das nur Spekulation. Wir müssen die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten.

Crack  11.09.2024, 22:40
@Interesierter
Eingestürzt ist der westliche Zug C.

Und über diesen liest man in der Presse, dass es zu DDR-Zeiten einen "massiven Chlorid Eintritt" gab. Dies soll auch über einen dort stehenden Mast geschehen sein. Selbst wenn da keine Autos fuhren, Streusalz fliegt weit, Salzwasser verteilt sich noch weiter. Dass auf diesem Brückenteilstück kein Salz gestreut wurde, ist also kein Argument.

Interesierter  11.09.2024, 23:44
@Crack

Das sind lediglich Vermutungen.

Das Schadensbild zeigt mir über dem Pfeiler einen klaffenden Spalt mit ausgezogener Spannbewehrung. Das nährt in der Tat die Vermutung von unerkannter Korrosion der Spannkabel. Wie es zu dieser kam und warum sie bei den Prüfungen der Vergangenheit nicht bemerkt wurde, ist nun zu klären.

Problematisch an dieser Konstruktion ist die Ausführung als Gerberträger, da dieser nicht redundant ist und damit ein drohendes Versagen nicht durch Verformung anzeigt. Dieses Konstruktionsproblem besteht auch bei den bereits sanierten Zügen A und B.

Diese Brücke war eine der ersten Spannbeton Hohlkastenbrücken der DDR. Sowohl bei der Planung, als auch bei der Ausführung gab es wenig Erfahrungswerte.

Die hier vorliegende Konstruktion würde man heute aufgrund der fehlenden Redundanz nicht mehr wählen.

Der erwähnte Mast, sowie die Befestigung der Schienenkörper sind Schwachstellen, über die Feuchtigkeit zu den Spanngliedern vorgedrungen sein könnte.

Aber wie gesagt. Wir müssen die Ergebnisse der Prüfung jetzt abwarten.

Wie auch immer, ich sehe hier nicht fehlendes Geld als das Problem, sondern vielmehr unzureichende Prüfung der kritischen Tragwerkskomponenten.