27 % der Österreicher können nicht lesen und schreiben!
27 Prozent der Österreicher:innen begreifen einen einfachen Text nicht, den eigentlich ein zehnjähriges Kind am Ende der Volksschule verstehen sollte. Das sind ein Viertel aller Erwachsenen Österreicher. Herausgestellt hat sich das bei einer internationalen Vergleichsstudie, bei der Österreich in der Lesekompetenz weit hinter den skandinavischen Ländern und Japan und unter dem OECD-Schnitt der Industrieländer gelandet ist.
Was sollte getan werden?5 Antworten
Ich kenne den Text nicht. Es gibt aber durchaus ein Phänomen, dass Kinder an Texte und an Problemstellungen in Texten völlig anders herangehen. Es gibt die seriösen Studien, die beweisen, dass es Dinge gibt, wo Kinder eine sehr hohe Lösungskompetenz haben und Erwachsene regelmäßig baden gehen. Warum? Einfach gesagt, weil Kinder oft deutlich naiver herangehen und dann auf sehr einfache Lösungen kommen, an die Erwachsene einfach nicht mehr kommen. Das hat auch nichts mit Intelligenz u.ä. zu tun, sondern ist einfach ein Phänomen, dass das erwachsene Gehirn mit vielen "Wenns" und "Abers" und anderen Erfahrungen so überladen ist, dass wir den Blick für simple Dinge oft nicht mehr haben.
Normalerweise sind die OECD-Studien aber halbwegs seriös. Dennoch würde eine Detail-Analyse helfen, denn selbst wenn es bei dem konkreten Textverständnis hapert, bedeutet das ja noch lange nicht, dass die weder lesen noch schreiben können. Das scheint mir also erst mal wirrer Populismus zu sein.
Populismus oder reißerische Überschriften, die ganz offenkundig nichts mit dem Problem zu tun haben können, helfen bei der Problemlösung exakt 0.
Die Zahl halte ich für nicht realistisch. Vielleicht würde es helfen, das Buch vorher aufzuschlagen. Gebundene Bücher haben noch keine Knöpfe und USB-Anschlüsse!
Zwischen "Einen Text nicht zu verstehen" und "Nicht lesen und schreiben können" liegen Lichtjahre. Das sollte jedem klar sein. Ich würde also dem Autoren dieses Videos mal unterstellen, dass er exakt einer derjenigen ist, bei denen das Leseverständnis gegen 0 tendiert...
wenn man einen einfachen Text nicht versteht ist man fast Analphabet. Mir ist übrigens aufgefallen, dass Behörden neuerdiings manche Texte extra in "einfacher Sprache" zusâtzlich heraus bringen und dies nicht nur im deutschspachigem Raum.
Du solltest dich mal mit dem Thema beschäftigen. Es gibt nicht ohne Grund schon einmal die Unterscheidung zwischen echten Analphabeten und funktionalen Analphabeten,
Davon abgesehen steht nirgendwo, dass es ein besonders leichter Text war. Es steht lediglich eine Einstufung in Hinblick auf das Alter der Kinder, die das verstehen sollten. Wenn man beispielsweise den Text liest und dann mit Testfragen geprüft wird, was man verstanden hat, könnte ein Ergebnis von 50% richtigen Antworten zwar auf der einen Seite durchaus schlecht sein und im Sinne des Testziels ein "Nicht bestanden" rauskommen. Dennoch wäre das aber auch der klare Beweis, dass die Erwachsenen hierbei keine funktionale Analphabeten sind, sonst wäre ja nicht 50% der Antworten richtig.
Es können auch noch andere Effekte sein, wie die Länge des Textes, damit verbunden vielleicht eine Erinnerungsschwäche und besonders Menschen hohen Alters, die Probleme haben. Dann wären die Ergebnisse auch noch einmal völlig anders zu bewerten. Auch das hätte nichts mit Analphabetismus zu tun.
Das ist bedauerlich aber anderswo in Europa nicht besser. Man sollte passende Kurse für Erwachsene preisgÜnstig oder gratis anbieten. Ich hab an meinen Wohnorten schon beobachtet, dass manche Leute Scheckformulare von Supermarktkassiererinnen ausfüllen lassen weil sie es selber nicht können scheinbar.
Ich kann das gar nicht glauben!
"Was soll man tun?"
Erkennen wo das Problem ist und das bekämpfen.
Außerdem kann nicht jeder was dafür! Leute mit LRS haben halt Probleme, da kann man nichts machen!
selbst in der Schweiz gibt es angeblich 1,7 Millionen Menschen über 16 Jahre die fast Analphabeten sind.