Wie wichtig sind gute allgemeinverbindliche Tarifverträge für Arbeitnehmer? Welche Partei setzt sich am stärksten für Arbeitnehmerrechte ein?


11.11.2024, 17:23
AFD 38%
SPD 23%
Linke 15%
CDU 8%
BSW 8%
andere und zwar: 4%
Meine Meinung dazu: 4%
Grüne 0%
FDP 0%

26 Stimmen

4 Antworten

andere und zwar:

Dafür sind die Gewerkschaften da. Nur wenn keiner mehr eintritt, dann wir das auch nichts.

Die Regierung macht keine Arbeitsgesetze oder Tarifverträge. .


PandaMii123 
Beitragsersteller
 11.11.2024, 18:10

Die Regierung kann aber Tarifvertrage als allgemeinverbindlich erklären.

Skywalker17  12.11.2024, 00:10
@PandaMii123

Jetzt weiss ich was du meinst, danke.

Das machen die Firmen aber schon von ganz alleine so, weil sie damit vermeiden wollen, dass noch mehr Arbeitnehmer Mitglied bei der Gewerkschaft werden.

Ich war selbst Betriebsrat und Gewerkschaftsmitglied. Mit sagte nur gerade de Begriff nichts.

Das ist aber keine grosse Sache.

Die Ampel hat zwar einen Mindestlohn festgelegt, obwohl das der Regierung eigentlich nicht zusteht, in Zusammenarbeit mit den Arbeitgeber Verbänden, unter der Bedingung, dass es einmalig bleibt.

PandaMii123 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 08:06
@Skywalker17

Nein, das machen die Firmen eben nicht ganz von allein. Früher mal ( vor über ca. 30 Jahren) war z.B. der Tischtarifvertrag und der Arzthelferinnen-Tarifvertrag allgemeinverbindlich. Das hieß , dass jede Zahnarzthelferin mindestens nach Tarifvertrag bezahlt werden musste, auch wenn er Chef überhaupt nicht mit der Gewerkschaft am Hut hatte. Einfach, weil der Staat einen Tarifvertrag für allgemeinverbindlich erklärt hatte...... Damals haben Arzthelferinnen noch sehr gut verdient. Dann wurde die Allgemeinverbindlichkeit aufgehoben und einen Hungerlohn erhielten. Mit der Einführung des Mindestlohns haben sie in meiner Gegen dann eine saftige Gehaltserhöhung erhalten. Bei meinem Schwager ( Tischler ) war es genau so, dass sein Gehalt in den Keller ging, als die Allgemeinverbindlichkeit aufgehoben wurde. Eine kleine Tischlerei mit 3 Angestellten hat keinen Tarifvertrag, wenn es diesen Zwang nicht gibt. Und die AFD will eben diese übergreifende Tarifverträge verhindern... Und das ist ein Grund für mich, diese Partei nicht zu mögen.... Unsere Familie steht eben auf der Arbeitnehmerseite und nicht beim Großkapital :-)

Skywalker17  12.11.2024, 09:37
@PandaMii123

Da hast du recht, wenn es um die Firmen geht, die garnicht im Verband sind.

Das ist übel. Da hilft dann ja nur eines, solche Firmen meiden. Aber das geht eben auch nicht immer.

Meine Firma war im Verband aber nicht alle Mitarbeiter in Gewerkschaft. Die bekamen dann auch die Tariferhöhung, obwohl sie nich tin der Gewerkschaft waren.

Ich verstehe nur eines nicht, Pflegekräfte sind doch so gesucht, warum wechselt man nicht in eine andere Firma? Da hat man doch als Arbeitnehmer alle Trümpfe in der Hand.

PandaMii123 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 10:18
@Skywalker17

Pflegekräfte wurden früher unterirdisch schlecht bezahlt.... Inzwischen werden sie gut bezahlt. Das Altenheim in meiner Gegend zahlt jetzt 3800,- + 800,-€ Springerzulage und Nachtarbeitszuschlag und Feiertagszuschlag. In meiner ländlichen geldlich ist es geldlich ein Topverdienst..... Und dazu dann oft auch noch 3000,- Wechselbonus ......Aber wer kann es nervlich schon ertragen, das Elend und das Sterben täglich zu sehen?.... Hausgemacht ist es aber auch. Sie bilden kaum aus und wollen dafür aber fertige Arbeitskräfte von der Arbeitsagentur vermittelt oder subventioniert bekommen

Skywalker17  12.11.2024, 10:21
@PandaMii123

Furchtbar. Ich bewundere Menschen, die dazu in der Lage sind.

Und hoffe, ich selber komme nie in diese Situation.

PandaMii123 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 10:27
@Skywalker17

Leider, wird man am Ende selten gefragt und muss sich fügen. Die wenigsten fallen einfach um und sind tot. Mein Vater hatte es allerdings geschafft. Herzinfarkt und weg

Meine Meinung dazu:

Der Mindestlohn hat schon viele Betriebe kaputt gemacht und Deutschland ist auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig, weil die meisten anderen Länder billiger produzieren können.


PandaMii123 
Beitragsersteller
 11.11.2024, 21:09

In meiner Wohngegend kann man, ohne den Mindestlohn zu erhalten, sich auch keine Wohnung mehr leisten. Hier gibt es so gut wie keine freien Wohnungen mehr auf dem Markt und eine kleine 2-Zimmerwohnung kostet schon 900,-€ warm. Außerdem fährt hier kaum öffentlicher Verkehrsmittel, sodass man auf jeden Fall ein Auto braucht. Mit dem Mindestlohn auszukommen ist hier schon extrem schwer.... Von daher sehe ich den Mindestlohn als gute Tat für die Arbeitnehmer.

Aegroti  11.11.2024, 23:37
@PandaMii123

Meine Mutter zahlt in Berlin für eine 3-Raum-Wohnung (DDR-Neubau) 700 Euro Miete

PandaMii123 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 08:12
@Aegroti

Wir sind eben Urlaubsregion. Hier haben sich die Hamburger Ferienwohnungen zugelegt und auch viele Wochenendhäuser gekauft (Homeoffice) und dazu die ganzen Flüchtlinge, die Wohnungen suchen. Es gibt hier einfach keinen Wohnungen, und wenn doch, sind sie sehr teuer Jemand ,der von Bürgergeld leben muss, hat Null Chance eine Wohnung zu erhalten. Vor 10 Jahren habe es bei und im Ort noch viele leerstehenden Wohnungen. Inzwischen ist das allerletzte schäbige Loch vermietet.

Aegroti  12.11.2024, 09:41
@PandaMii123

Dann müssen die Bürgergeldempfänger dorthin gehen, wo es noch bezahlbare Wohnungen gibt, mir fallen da Dörfer beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern oder in Brandenburg ein. Arbeit finden sie dort auch.

PandaMii123 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 10:11
@Aegroti

Soweit ich es in den Nachrichten lesen kann, flüchten die jungen Menschen von den Dörfern aus Meck-Pomm und Brandenburg, weil es dort kaum Industrie gibt und die Löhne dort viel zu niedrig sind..... Aber wer sowieso nicht arbeiten will, wäre dort sicherlich geldlich richtig......Allerdings schreckt es doch etwas ab in der EX-DDR wohnen zu wollen .... Ich habe das Gefühl, dass die Leute dort doch teilweise immer noch sehr anders sind.... So schnell wird sich das wohl nicht angleichen. Z.B. Nirgendwo ist die Ausländerfeindlichkeit größer als dort. :-)

Aegroti  12.11.2024, 10:17
@PandaMii123

Natürlich sind die Löhne niedrig, meist kaum mehr als Mindestlohn, manchmal sogar weniger. Die osteuropäische Konkurrenz macht beispielsweise den Handwerksfirmen das Leben schwer. Nicht nur wegen der Ausländerfeindlichkeit, auch wegen des niedrigen Lohns, kommen selbst kaum Ausländer, von Polen abgesehen, in die Region. Außerdem ist die Bevölkerung überaltert und die Versorgung bricht fast zusammen, weil überall Arbeitskräfte und Fachkräfte fehlen. Ich habe als Fachkraft und Rentner alleine in der letzten Woche 65 Stunden arbeiten müssen und in dieser Woche werden es auch mindestens 48. Also, Arbeit gibt es hier genug, wenn man mit dem Mindestlohn auskommt.

PandaMii123 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 10:25
@Aegroti

Die meisten Menschen hängen aber auch an ihrem sozialen Umfeld..... Familie, Freunde usw.. Falls es nicht besonders positive Gründe gibt ( wie Mega-Gehalt) wird niemand freiwillig aus dem Westen in den tiefen Osten ziehen. Ich kenne zwar welche, die dort freiwillig hingezogen sind, aber dir konnte sich dort dann für wenig Geld ein Luxus-Anwesen leisten, was hier im Westen niemals für sie möglich gewesen wäre.

PandaMii123 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 10:39
@Aegroti

Dein Zitat= "die Bevölkerung überaltert und die Versorgung bricht fast zusammen" Ich habe eine Idee. Die ukrainischen Kriegsflüchtlinge sollten direkt dorthin umgeleitet werden, wo sie gebraucht werden :-) In meiner Gegend suchen nur die Altenheime gerade Personal. Die Gemeinde hatte zwar auch gerne mehr Personal, aber die haben kein Geld mehr. :-)

Aegroti  12.11.2024, 11:29
@PandaMii123

Die Ukraine ist aber noch nicht EU, da werden alle Abschlüsse nicht anerkannt. Außerdem müssen sie erst deutsch lernen. Fahren hier mit großen SUV rum und leben wie die Made im Speck

PandaMii123 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 13:21
@Aegroti

Immerhin dürfen die Ukrainer aber gleich in Deutschland arbeiten. Z.B. in einem Altenheim müssten sie sofort Einsatz bereit sein und das meiste auch erledigen können. Dass sie wie eine Made im Speck leben, hat aber vielleicht auch damit zu tun, dass sie auch schon in ihrer Heimat ein dickes Bankkonto hatten. Mit reinem Bürgergeld kann man eigentlich nicht wie die Made im Speck leben.

Eifel2024  11.11.2024, 20:22

Deutsche Lebenshaltungskosten und Indonesische Löhne passen nicht zusammen.

Darf sie mit der FDP regieren, hatten wir die längste Zeit einen gesetzlichen Mindestlohn. Die würden Lohndumping legalisieren.


PandaMii123 
Beitragsersteller
 11.11.2024, 21:34

Damit wirst du zu 100%iger Sicherheit recht haben.

Wenn man selbst denken kann, heißt unabhängig von Propaganda und nur teilweisen Erklärungen, biete ich dazu folgende Gedankengänge, um sich ein Urteil zu bilden:

Eine Partei, die sehr laut plärrt und scharf kritisiert, dass eine Regierung zu viele Regeln, Vorschriften und Verbindlichkeiten erstellt, (Diktatur, Entmündigung, Regelungswahn, Rechte auf Kosten anderer etc.) sollte sich hüten, allgemeinverbindliche Tarifverträge zu fordern, die nicht anders sind, als die jetzigen; denn das geht nur mit "Diktatur, Entmündigung (der Marktwirtschaft) Regelungswahn (man sollte da nicht ableugnen, dass verbindliche Verträge eine Art Entrechtung der Arbeitgeber darstellt, selbst über ihre Lohnentrichtung zu entscheiden).

Es wäre hilfreich, von AFD Befürwortern eine Gegenstatement lesen zu können! ;-)


PandaMii123 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 08:20

Ein Gegenstatement wird nicht kommen. Es wird dann nur als Hetze gegen die AFD abgetan :-)))

Goldlaub  12.11.2024, 09:02
@PandaMii123

Ich meinte, dass die AFD - Sympathisanten ein Gegenstatement abgeben, und das, was ich darlege gegebenfalls entkräftigen. Dann müssten sie das, was ich schreibe, widerlegen. Aber kann man das, um dann nicht auch den Widersinn der AFD Philosophie in Frage zu stellen? ;-)