Warum gibt es den Junggesellenabschied?
Mein Freund und ich (19/17) können überhaupt nicht nachvollziehen, warum es sowas gibt.
Für uns ist die Ehe nicht etwas, wonach der Spaß aufhört, sondern etwas, worauf man sich freut, endlich mit dem partner, den man ausschließlich sehr liebt, verheiratet zu sein.
Deshalb sollte man auch keine Nacht davor brauchen, getrennt nochmal zu feiern, als wäre danach der Spaß zu Ende oder nicht mehr so schön. Und erst gar nicht fremdgehen oder Str*pper einladen.
Wie steht ihr dazu? Gerne mit Begründung (:
10 Stimmen
5 Antworten
Ich habe das auch nie gebraucht und es nie vermisst.
Allerdings hat mir unlängst ein alter Kumpel einen Grund für solche "Veranstaltungen" erklärt: Wenn beide werdenden Eheleute unabhängig voneinander Kumpels, Freunde oder Vereinskameraden haben, die man nicht zur Hochzeit einladen möchte und auch nicht beim Polterabend sehen will (zum Beispiel weil es einfach zu viele sind), dann kann man mit denen einen Abend um die Häuser ziehen, um das Thema abzuhaken.
Das musste ich gelten lassen. Es hätte mich aber auch nicht umgestimmt!
Keiner muss ienen haben, wenn ihr das nicht wollt, ist das ok.
Ich habe auch schon genug gesittete Jungegesellinnenabschiede erlebt, bei denen man einfach mit Freundinnen und naher weiblicher Familie einen schönen Tag hat. Beispieslweise im Escaperoom, nett Brunchen, einen Tanzkurs (z.B. mit Tanz für die Hochzeit oder einfach so), Kochkurs, Keramikkurs,...
Ebenso habe ich schon erlebt, bei einem wo hinterher gefeiert wurde, dass beide am selben Tag waren und man sich dann bei einem Club getroffen hat mit der Gruppe vom Bräutigam. Wer nicht mehr in den Club wollte z.B. die mit kleinen Kindern, ist dann nach Hause und der Rest hat den restlichen Abend gemeinsam verbracht. Nicht, weil sich die beiden nicht vertraut haben, sondern weil sie gerne zusammen feiern und das in deren Interesse und eine große Überraschung für sie war.
Es muss nicht im Stripper, Prostituierte, blöde Sachen im Bauchladen verkaufen usw. gehen, wenn das Brautpaar sowas nicht mag. Manche hingegen finden es lustig und sogar ok.
Ebenso habe ich mal erlebt, dass der Bräutigam sich den Stripper für seine Verlobte gewünscht hat und zu uns bei der Planung meinte wir sollen einen buchen, wissend dass sie sowas gut fände und schon mehrfach Interresse geäußert hatte mal zu wissen wie das sei und sowas zu sehen, das uns aber nie selbst sagen würde, da zu schüchtern. Für ihn war das vollkommen ok, solange es keine sexuellen Handlungen gibt, sie gehen eh in die Sauna und wissen, wie nackte Menschen aussehen.
Jedes Paar muss da selber seine Frenzen können und auch Freunde haben, die im Interesse der Personen handeln. Ich habe daher mal einen JGA organisiert, obwohl ich nicht die beste Freundin war, weil die Braut meinte sie würde alles nur machen wie sie selbst will, nicht was ihr als Braut gefällt und da hätte sie keine Lust drauf, dass sei ihr Abend, nicht der der besten Freundin. Und die zweite hätte zu viel Geld, wäre da sehr verwöhnt und würde am Ende zu viele zu teure Dinge planen, die sich manche nicht leisten können und sie wolle niemanden dadurch in finanzielle Sorgen bringen, noch dass sie aus finanziellen Gründen nicht teilnehmen. Deren erster Vorschlag dazu war eine Woche Urlaub Malidiven im 5 Sterne Resort für über 6.000€ pro Person ohne Ausflüge - das sei doch ein normaler Urlaub und sogar ein Schnäppchen... Daher hatte ich dann da die Planung, damit es im normalen Rahmen bleibt.
Ich kenne auch mehrere Paare, die vom JGA wieder zum alten Polterabend gewechselt haben und lieber sowas wollten oder einfach gar nichts in die Richtung gemacht haben.
Und von denen, die einen JGA hatten, wollen manche vorher wissen was kommt, manche nur den Termin und manche sich ganz überraschen lassen. Manche geben Dinge vor, was sie gerne hätten oder ihre no-gos sind, andere nicht, das kann jeder selbst entscheiden.
Wie gesagt, wenn ihr das nicht wollt, ist das vollkommen ok. Ihr müsst das dann nur euren Freunden kommunizieren, damit sie es wenn ihr mal heiratet wissen.
Wir hatten keinen. Ich war nicht traurig drum.
Ich finde die meisten halt super langweilig oder peinlich.
Im Grunde feiert man den JGA, um mit dem künftigen Ehepaar den Übergang vom Singleleben zur Ehe zu feiern.
Es ist einfach mit den Ängsten Freunden ein letztes Mal unverheiratet zu feiern und sich für die künftige Ehe feiern zu lassen.
Wir haben uns damals für einen Polterabend entschieden, da sich unser Freundeskreis komplett überschneidet. So konnten alle zu einer tollen Feier kommen, die Familien lernten sich vor der eigentlichen Hochzeit besser kennen und auch sämtliche Nachbarn und Arbeitskollegen waren am Start 😁
Ich finde, dass du das Ganze etwas zu "streng" siehst im Sinne von : Man macht das heute weil es traditionell "mit dazu gehört", das heißt nicht dass die Partner hier wirklich davon ausgehen dass sie danach keinen Spaß mehr mit den Freunden hätten. Bleibt natürlich der Einzelperson überlassen ob sie das möchte.
Ich selbst habe mir einen gemütlichen Abend gemacht mit Freundinnen bzw. weiblichen Familienmitgliedern und gut ist. Hab ich mich deswegen weniger auf meine Ehe gefreut? Sicher nicht. Der Abend war dafür da um den Kopf nochmal frei zu kriegen bevor es an den großen Tag geht - der macht nämlich durchaus nervös.
Mein Mann war parallel mit seinen Freunden im Escape Room, sie haben eine Biketour gemacht und danach Abends auch nur essen. Er war froh, dass alle seine Freunde für ihn zusammen gekommen sind (die halt auch nicht dort leben, wo wir leben)
Stripper haben meine männliche Bekanntschaften nie besorgt, habe das Gefühl dass ist auch eher so ein Filmding oder halt etwas für Männerrunden, wo eh nur Idioten rumhocken. Wen ein Kerl am Jungesellenabschied fremd geht, dann wäre er auch jederzeit anders fremdgegangen.