Nerven Euch Begriffe wie "Lehrkraft" auch so?
Seit linke Ideologen meinen die Sprache egalitaristisch umbauen zu müssen, werden von Medien und Behörden vermehrt Begriffe wie "Lehrkraft", "Einsatzkraft", "Feuerwehrkäfte" usw. gebraucht. Diese sollen eine geschlechtsneutrale Bezeichnung darstellen, verdinglichen Menschen jedoch und wirken völlig seelenlos. Ein Beispiel:
Während Lehrkräfte und Sanitäter unterwegs waren, blieb die Schülerin bei dem Verletzten. „Ich habe ihm gesagt, dass alles gut wird“, berichtete sie. Die Minuten bis zum Eintreffen der Hilfe seien „die längsten fünf Minuten der Welt“ gewesen. Eine Lehrkraft habe sie zunächst mit Fragen zum Täter aufgehalten, sagte sie. „Ich hab ihr gesagt, dass das doch komplett egal ist, weil er gerade blutet.“
Vor ein paar Jahren hätte niemand einen völlig künstlichen Begriff wie "Lehrkraft" verwendet. Ich finde diese ideologische Sprache unglaublich nervtötend. Man merkt sofort, dass man ideologisch erzogen werden soll.
Nervt Euch diese sterile Sprache auch so sehr?
28 Stimmen
11 Antworten
Lehrkraft wird mindestens seit Mitte der 1990er immer frequenter; Einsatzkraft und Feuerwehrkräfte sind weiterhin sehr infrequent. In Anbetracht der objektiven Frequenzen frage ich mich, ob hier nicht jemand ein bisschen Snowflake-like jammert.
Nachtrag: Ich habe mal Einsatzkräfte ergänzt, da das Wort i.d.R. im Plural verwendet wird:
Aber auch hier ist mindestens seit den 1990ern ein Anstieg feststellen. Wirklich neu sind die Wörter alle nicht.


Dann zeig doch mal, dass die Frequenzentwicklung da sichtbar anders verläuft.
Wie soll ich das zeigen? Ich kann mich nur auf meine persönliche Wahrnehmung als Medienkonsument berufen.
Vor ein paar Jahren hätte niemand einen völlig künstlichen Begriff wie "Lehrkraft" verwendet.lehrkraft, f.
lehrkraft, f.
kraft für die lehre, den unterricht, und inhaber solcher: diese schule hat tüchtige lehrkräfte.
Fundstelle: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1879), Bd. VI (1885), Sp. 575, Z. 53.
Bekannt ist es bei anderen
https://www.welt.de/kultur/plus256007600/VolksgenossInnen-Gendern-wie-Hitlers-NSDAP.html
Über den Beitrag haben wir letztens erst unter Kolleg*innen gelacht.
Nein, von "...-kräften" spricht man schon seit langer Zeit, nicht erst seit neulich. Das ist ganz normaler Bestandteil von Fachdeutsch.
In vielen behördlichen und sonstigen öffentlichen oder akademischen Einrichtungen ist das Vorschrift. Man sollte sich nicht hineinsteigern, dann kann man sich auch daran gewöhnen.
Es ist völlig egal, ob das Vorschrift ist. Vorschriften kann man ändern.
Ich kann mich an keine Situation in keiner Zeit erinnern in der jemand mit dem Wort „Lehrkraft“ ein Problem hatte. Das ist hier seit Jahren bis Jahrzehnten Gang und Gebe. Aber wenn dir Sprachtraditionen so wichtig sind: Sprich doch bitte nicht mehr von Mädchen und Frau sondern von Maid und Weib. Oder sind dir Mädchen und Frau nicht schon genug?
Es ging mir nicht um Bücher, sondern um die Verwendung durch Medien und Behörden.