"Schwarzer erschossen, weil er nicht angeschnallt war"?
Ende März wollte eine Sondereinheit ("Tactical Unit") der Chicagoer Polizei eine Verkehrskontrolle bei einem 26-jährigen Autofahrer durchführen, weil dieser nicht angeschnallt gewesen sein soll. Der Fahrer weigerte sich jedoch zu kooperieren und gab schließlich mehrere Schüsse auf die Polizisten ab.
Der Mann traf dabei einen Polizisten an der Hand und einen anderen scheinbar an der Schutzweste. Vier der fünf Polizisten gaben daraufhin eine Vielzahl von Schüssen auf das Fahrzeug des Schützen ab und töteten diesen. Er wurde später als Dexter Reed identifiziert und war bereits wegen illegalem Waffenbesitz sowie Diebstahl polizeibekannt. Auch die Waffe am Tattag führte er illegal mit sich.
Die "Zeit" mach aus dem Ganzen nun, dass Reed erschossen worden sei, weil er nicht angeschnallt gewesen ist. Und suggeriert durch prominente Erwähnung, dass seine Hautfarbe das Motiv für die Gewalt war. In Wirklichkeit bestanden die fünf Polizisten der Einheit aus zwei Schwarzen, zwei Weißen und einem Hispanic.
Findet Ihr die Darstellung manipulativ?
15 Stimmen
Wieso verlinkst du nicht den Artikel der Zeit? Und am besten auch noch die quelle wo du her hast das der schwarze zuerst geschossen hat
Im "Zeit"-Artikel steht es korrekt. In der Ankündigung auf Twitter (inzwischen gelöscht) nicht. Dass der Autofahrer zuerst geschossen hat, ergibt sich aus den Bodycam-Videos.
6 Antworten
Eine Verkehrskontrolle ist in den USA in vielen Großstädten was völlig anderes als hier. Die Gewaltbereitschaft ist wahnsinnig hoch. Ich behaupte das wenn vielleicht ein Weißer am Steuer gesessen hätte, es wo möglich anders abgelaufen wäre. Aber auch wirklich nur vielleicht.
In den USA hat jeder eine Knarre in der Tasche auch gerne "Glock Pocket" genannt. Traurig ist aber das nun einmal vieler Orts die Gewalt zuerst von Schwarzen Personen ausgeht. Da muss man sich nur mal deren Gefängnisse anschauen.
Und wenn ich das nun mal als Cop dort weiß und die Ecke wo das stattfand ohnehin nicht gerade kuschelig ist, hätte ich auch meine Waffe gezogen oder zumindest mal Entsichert. Es ist nämlich auch eine Tatsache das sofort auf Cops geschossen wird.
Dort muss man bei jeder noch so harmlosen Kontrolle damit rechnen beschossen zu werden. Wenn dem Bericht nach der Fahrer nichts getan hätte bzw. wie es in den USA üblich ist, die Hände ans Lenkrad gelegt hätte wie es in den USA gemacht wird und üblich ist, wäre es wohl nicht dazu gekommen Denke ich.
Zumindest dann nicht wenn er "sauber" gewesen wäre. Weshalb zieht der sonst seine Waffe und feuert? Das scheint mir also nicht der Fall gewesen zu sein. Er hat leider zuerst das Feuer eröffnet, da er vermutlich nicht Kontrolliert werden wollte. Vielleicht weil sonst irgendwas anderes ans Licht gekommen wäre wie z.B ein offener Haftbefehl und oder was weiß ich was.
Die Cops haben das Feuer erwiedert. So einfach ist das. Man kann gerne darüber Diskutieren warum es dann gleich um die 100 Schüsse sein mussten. Das ist in der Tat mehr als nötig gewesen wäre. Aber noch mal, hätte ich Erfahrungsschatz der Cops und weiß das nahezu sofort geschossen wird, hätte ich garantiert auch mehr als einen Schuss abgefeuert.
Es ist einfach nur traurig das es in den USA bei jedem noch so kleinen harmlosen Anlass, die Sache kpl. aus dem Ruder laufen kann.
Sofern ich die Berichte richtig verstanden habe geht es ja genau darum ob er zuerst geschossen hat oder nicht.
Die Zeit selber verfasst ihren Bericht sehr neutral:
Die darstellung im tweet ist halt clickbate nichts neues.
Dass der Autofahrer zuerst geschossen hat, ergibt sich aus den Bodycam-Videos.
Wo genau sehe ich das denn im Video?
Wo sehe ich das denn in den Bodycam videos? In keinem der Bodycams sehe ich den schwarzen eine Pistole ziehen oder "lichtblitze" aus dem Auto die auf Schüsse hindeuten.
Ich höre schüsse aber es ist mir unmöglich zu sagen woher sie kommen. Villeicht habe ich die stelle aber auch übersehen kannst du mir eventuell sagen in welcher Sekunde man sieht das der schwarze zuerst schießt?
Ne, das steht außer Frage. Gibt Bodycam-Videos.
What?
Da ist nichts zu sehen, nur dass die Beamten bei der ersten Untersuchung des Opfers keine Waffe bei ihm finden.
Woher die ersten Schüsse kamen, weiß bis jetzt niemand. Die können genauso gut von einem der Polizisten gekommen sein.
Okey wenn es darum geht verschiedene Pistolen ihren Geräuschen zuzuordnen bin ich raus dafür kenn ich mich damit nicht gut genug aus. Ich denke ja mal es wird eine Untersuchung geben und da sehen wir was dabei rauskommt.
Ja. Nachdem was man aus dem Video interpretiert hat er zuerst geschossen und die Cops haben das Feuer erwiedert. Er wurde möglicherweise kontrolliert, weil er nicht angeschnallt war, aber die Schießerei geht wohl auf sein Konto.
Ich habe den ZEIT Artikel und andere gelesen und das steht eindeutig dass er zuerst geschossen hat.
Und das finde ich dann völlig richtig: Jeder der einen Polizisten mit einer Waffe bedroht, sollte nicht damit rechnen dass er Gelegenheit bekommt die Waffe einzusetzen.
Also weder Rassismus, noch Polizeiwillkür.
Und wenn die ihn unter irgend einem Vorwand konktrolliert haben, und er hatte die Waffen griffbereit und hat sie gleich eingesetzt ... dann war er kein harmloser Autofahrer.
Dies wäre in den meisten Ländern mit funktionierender Demokratie, wohl anders abgelaufen - nicht nur die Situation selbst, sondern wie (und auch das) es zu dieser Situation kommen konnte.
Dieser Fall ist zwar ein schlechtes Beispiel, aber er zeigt trotzdem, das es bei einer Kontrolle immer noch einen Unterschied macht, welche Hautfarbe man hat.
Und mit dieser Einstellung gehen beide Parteien in die Situation - PoCs müssen immer damit rechnen, daß die Situation eskaliert und dieser psychische Stress kann dann auch zu eskalierenden Verhalten ihrerseits führen. Was aber nicht die Regel ist, da sie aus eigenem Interesse sich lieber deeskalierend verhalten.
Deswegen führen PoC-Eltern mit ihrem Nachwuchs irgendwann ab 10 auch den sogenannten "the Talk", um sie darauf vorzubereiten, dass sie auch bei respektlosen und gar rassistischen verhalten der Cops die Nerven behalten müssen und sich bestenfalls unterwürfig verhalten.
Ein großes Problem (und einer der Hauptgründe) ist die Ausbildung der US-Polizisten: Sie werden darauf trainiert, dass jede Sekunde ihres Dienstes lebensgefährlich ist. Ihnen wird abtrainiert, ihrem eigenem Gefühl zu trauen und die Gefährlichkeit einer Situation intuitiv einschätzen zu können. Stattdessen trainiert man sie darauf, unabhängig von Situation und Anlass, ihr Gegenüber ausschalten zu können.
In Counties, in denen man das erkannt und gegengesteuert hat, ist -oh, Wunder- die Rate, der von Cops erschossenen, deutlich nach unten gegangen, ohne, daß es mehr erschossenene Cops gegeben hat.
Vielleicht liegt es an den Waffengesetzen, wenn jeder potentiell eine Waffe hat, eskaliert die Gewalt eben.
Bei uns zögert man dagegen zu oft, wenn jemand mit einer Waffe Polizisten angreift, versucht man die Situation zu deeskalieren, und riskiert wie in Mannheim das Leben des Polizisten.
Ne, das steht außer Frage. Gibt Bodycam-Videos.