Meinung des Tages: "Kiss-Cam"-Skandal bei Coldplay-Konzert - ist es gerechtfertigt, dass Astronomer-CEO Andy Byron und Kristin Cabot gekündigt wurden?
(Bild mit KI generiert)
„Kiss-Cam“ bringt Affäre ans Licht – Karrieren am Ende
Ein harmloser Konzertmoment bei Coldplay in Boston hatte weitreichende Konsequenzen: Die Kiss-Cam filmte CEO Andy Byron in inniger Umarmung mit Kristin Cabot, Personalchefin seiner Firma Astronomer – beide verheiratet, jedoch nicht miteinander. Ihr peinlich berührtes Verhalten auf der Leinwand sowie das darauffolgende virale Video sorgten für weltweite Aufmerksamkeit. Eine interne Untersuchung bei Astronomer folgte, in deren Ergebnis Byron seinen Posten als CEO verlor, Cabot trat ebenfalls zurück. Die öffentliche Enttarnung traf nicht nur ihre Karrieren, sondern auch ihr Privatleben – inklusive medialer Bloßstellung ihrer Familien. Chris Martin kommentierte den Vorfall erst scherzhaft, später mit einer augenzwinkernden Warnung an das Publikum.
Zwischen Datenschutz und öffentlichem Interesse – Eine rechtliche Einordnung
Nach deutschem Recht wäre die Veröffentlichung solcher Bilder ohne Einwilligung rechtswidrig – auch auf Konzerten gilt das „Recht am eigenen Bild“. Da Byron und Cabot sich deutlich abwendeten, liegt keine konkludente Zustimmung zur Aufnahme vor, und auch die Ausnahme für Großveranstaltungen greift nicht, da sie gezielt gezeigt wurden. Zwar finden sich häufig Einwilligungsklauseln in den AGB von Konzertveranstaltern, doch diese müssen transparent und zumutbar sein. Kritisch wird es, wenn Privatpersonen heimlich aufzeichnen und Inhalte ohne Zustimmung auf Plattformen wie TikTok hochladen – so geschehen in diesem Fall. Laut Jurist Dr. Lucas Brost handelt es sich dabei um einen rechtswidrigen Eingriff in die Privatsphäre, der in Deutschland juristisch verfolgt werden könnte.
Wenn Bilder eskalieren – Vom Meme zum Reputationsverlust
Die Affärenbilder verbreiteten sich rasant – nicht nur in sozialen Medien, sondern auch in Memes und kommerziellen Kampagnen, etwa von Sixt. Trotz Verpixelung bleiben die Personen durch Kontextinformationen identifizierbar, was ihre Rechte verletzt. Der Fall zeigt exemplarisch, wie schwer es ist, sich gegen virale Inhalte zu wehren – besonders wenn Persönlichkeitsrechte in den USA weniger stark geschützt sind. Auch die Familie des CEO blieb nicht verschont: Namen, Bilder und private Details der betrogenen Ehefrau wurden veröffentlicht. Der Fall verdeutlicht die Dringlichkeit sensibler Medienberichterstattung und verantwortungsvoller Social-Media-Nutzung – was einmal viral ist, lässt sich nicht mehr zurückholen.
- Wie konsequent sollen Unternehmen auf interne Affären reagieren?
- Wo verläuft die Grenze zwischen öffentlichem Interesse und Schutz der Privatsphäre?
- Ist eine Entlassung gerechtfertigt, wenn persönliche Verfehlungen berufliche Richtlinien brechen?
- Verstärken soziale Netzwerke das Bedürfnis nach öffentlicher Bloßstellung?
- Was verrät der Fall über unser Verhältnis zu Skandalen im Internetzeitalter?
Wir freuen uns auf Eure Beiträge
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
78 Stimmen
27 Antworten
Was hier passiert ist, war einfach selbstverschuldete Dummheit – und zwar auf einem Level, das fast schon wieder beeindruckend ist. Wenn du deine Affäre mit aufs Coldplay-Konzert schleppst, dich in der Öffentlichkeit wie ein verliebter Teenie aufführst und dann noch bei der Kiss-Cam so reagierst, als hätte dich jemand bei einem Banküberfall erwischt – ja, dann brauchst du dich nicht wundern, wenn das Internet über dich herfällt.
Das war kein tragischer Zufall, das war einfach nur Schachmatt in 4K. Der Typ ist CEO, sie ist seine Personalchefin – beide sind in Machtpositionen, beide verheiratet, beide komplett kopflos. Es war nicht nur ein riesengroßer moralischer Verrat an der Familie, sondern auch ein krasses Versagen in Sachen Selbstbeherrschung und Professionalität. Dass sie danach zurückgetreten sind, war mehr als gerechtfertigt. Wer so dermaßen öffentlich die Kontrolle verliert, hat in einer Führungsrolle nichts mehr zu suchen!!!
Aber (und das ist das Bittere), so falsch das Verhalten auch war, das Netz hat sich mal wieder benommen wie eine Meute hungriger Hyänen. Es geht längst nicht mehr um den Vorfall, sondern nur noch um Entertainment. Die ganze Familie wurde wegen des Vorfalls da reingezogen. Memes, Kampagnen, Bloßstellung – alles ist Content, selbst das private Leid der Ehefrau. Ihr Name, ihre Fotos, alles wurde rausgezogen und ausgeschlachtet. Und das ist der eigentlich tragische Teil. Nicht die Jobs der beiden, sondern das menschliche Trümmerfeld, das dieser Kerl hinterlassen hat, weil er dachte, er könne sich auf einem Konzert mit seiner Geliebten rumschmusen wie ein verliebter Teenie – und niemand würde’s merken.
Was mich aber am meisten nervt: Der ganze Skandal hätte nicht mal so groß werden müssen. Nicht das Filmen war der Untergang – es war ihre völlig panische Körpersprache. Hätten sie einfach gelächelt, kurz gewunken, so getan, als wäre alles in Ordnung, dann wär das Ding in den Weiten der Konzerthallen-Kameras verpufft. Stattdessen wirken sie, als würde gleich ein Drohnenangriff starten, und das hat alle Alarmglocken im Publikum und online zum Klingeln gebracht.
Und das große Gejammer wegen Privatsphäre und Einwilligung, wie hier auch genannt, kann ich in diesem Fall überhaupt nicht nachvollziehen. Beispiel:
...so geschehen in diesem Fall. Laut Jurist Dr. Lucas Brost handelt es sich dabei um einen rechtswidrigen Eingriff in die Privatsphäre, der in Deutschland juristisch verfolgt werden könnte.
Also bitte... Du kannst nicht deine eigene Angestellte antatschen, während du verheiratet bist, und dann so tun, als wärst du das Opfer, weil’s jemand gefilmt hat. Du warst auf einem öffentlichen Konzert. Wenn du deine Affäre nicht riskieren willst – geh halt nicht auf ein Event mit 20.000 Leuten und ner Kamera auf der Bühne. Bisschen Resthirn hätte schon gereicht.
Trotzdem bleibt’s am Ende eine traurige Nummer. Nicht wegen der Karrieren – sondern wegen der Familie, die alles ausbaden muss. Und wegen dem Internet, das jede menschliche Schwäche sofort in Klicks verwandelt.
Oder weil die Menschen im Internet ihre Menschlichkeit verloren haben.
Diese elende Doppelmoral, speziell in den USA, kotzt mich an, wenn ich das mal so offen sagen darf. Die größte Pornoindustrie der Welt. Gewalt im Land ohne Ende, aber fast jeder darf Waffen haben. Obdachlose Kinder die mit ihren Eltern auf der Straße oder im Auto leben, kein Problem. Ein Präsident der moralisch nun wirklich völlig bankrott ist, aber wehe zwei Erwachsene haben selbstbestimmten Sex, da dreht die Volksseele durch, weil sie anderweitig verheiratet sind. Ich kapier das nicht. Das geht doch nur die Beiden und ihre Partner etwas an.
Was hat das damit zu tun? Der Skandal ist das der CEO mit der Kollegin eine Affäre hat. Er hätte auch eine Affäre mit der Putzfrau haben können. Der Skandal ist nicht das die im selben Unternehmen arbeiten sondern die Affäre. Und diese Affäre geht niemanden was an. Außer die beiden und deren Partner. Die Amis sind so ekelhaft prüde und diese Heuchelei ist noch ekelhafter.
Ne, der Skandal ist schon dass es CEO und Head of HR (glaube ich) sind.
Das ist kein Skandal. Das ist nur ein Skandal weil die Usa so prüde sind. Auch CEOs und HRs haben Affären. Das sagt nichts darüber aus wie gut sie in ihrem Job sind.
Das ist generell kein Skandal. Es ist in den Usa ein Skandal weil dieses Land eine Prüde Sexualmoral hat.
Die Us Medien machen es zum Skandal weil es ein prüdes Land ist. Gut, wenn man darauf Wert legt dann mach halt
Das Thema berührt uns gar nicht. Amis kennen weder Datenschutz noch Persönlichkeitsrechte im öffentlichen Raum. Auch das Filmen am Arbeitsplatz ist im Amiland völlig normal.🤷🏿
Waren zur falschen Zeit am falschen Ort und wurden ertappt. Könnte man jetzt als Karma auslegen.
Dann hast du keinen blassen Schimmer was Karma ist und wie es funktioniert.
Nach deutschem Recht wäre die Veröffentlichung solcher Bilder ohne Einwilligung rechtswidrig.
Stimmt! Bosten liegt aber nun mal in Massachusetts an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Die gilt anderes Recht.
... ist es gerechtfertigt, dass Astronomer-CEO Andy Byron und Kristin Cabot gekündigt wurden?
Ich gehe davon aus, dass es bei Astronomer, wie bei den meisten US-Firmen, sogenannte Compliance Regeln und einen Code-of-Ethics gibt. Wer als CEO dagegen verstößt, fliegt, so wie jeder andere Mitarbeiter.
Das ist ein schwieriges Thema. Aber in einer Führungsposition trägt man Verantwortung für sein Verhalten, auch öffentlich. Wenn Grenzen überschritten werden ist Konsequenz entscheidend. Wir stehen zu dieser Entscheidung.
Naja, würden sie nicht im gleichen Unternehmen arbeiten bzw. wäre der Mann nicht ihr Vorgesetzter würde ich das auch so sehen.