Ist das egoistisch oder erwachsen?
Viele wenden sich irgendwann von ihren Eltern ab, sei es darum, dass sie eine eigene Familie dann haben, sie unabhängiger sein wollen oder einfach zu viel zu tun haben.
Auch ich habe den Kontakt zu meiner Mutter reduziert, nicht weil ich sie nicht mag, sondern weil ich gefühlt zu wenig Zeit habe und eine eigene Wohnung habe. Häufig habe ich das Gefühl, dass ich zu gar nichts komme, wenn ich die häufig besuche. Klingt das egoistisch oder eher erwachsen? Ist halt mein Gedanke. Leider habe ich sowieso starke Antriebsstörungen, aufgrund meiner Psychischen Erkrankung und wenn ich sie zu häufig besuche, wird es noch schlimmer.
14 Stimmen
7 Antworten
Jeder Mensch entscheidet selbst, ob und wie oft er/sie die Eltern besucht. Wenn Besuche aus differenzierten Gründen nicht möglich sind, kann man die Eltern anrufen.
Ich persönlich wäre froh, wenn ich meine Eltern noch besuchen könnte, da diese schon sehr lange verstorben sind. Meine Eltern haben mir vor allem die richtigen Werte für mein Leben mitgegeben.
Du schreibst nicht, an welcher psychischen Erkrankung Du leidest. In der Regel kann man diese gut therapieren.
Wenn man die Diagnose kennt, kann man sich logischerweise ein besseres Bild machen.
In solchen Fällen ist es sinnvoll, ältere Fragen des FS zu lesen. Diese weisen auf Phobien hin. Eine Phobie ist mittels einer kognitiven Verhaltenstherapie gut zu therapieren.
Wenn es nicht um ein etwas krankhaftes Verhalten (fehlende Antriebsstörung) geht,
finde ich das Abwenden zum Elternhaus oft egoistisch!
Man hat klar weniger Zeit, arbeitet ja und baut evtl. ein eigene Familie auf.
Dann sollte man gleichwohl - hängt ja auch von der Entfernung der Wohnorte ab -
mehr oder minder regelmäßig zu den Eltern sich aufmachen und schaun, wie sie
noch zurecht kommen.
Und auch überlegen, wie man sich der veränderndeten Situation bei Krankheiten der Eltern (von Bettlägerigkeit bi shin zu Demenz und körperlchen Beschwerden) anpasst!
Dies ist alles kein einfaches Unterfangen!
Und bevor man nur aufs Altersheim kommt auch überlegen, ob der allein stehende Vater oder Mutter nicht zu einem hinzuziehen kann!
Hier wird oft vom unbefriedigenden Verhältnis zu den Eltern diskutiert. Die offensichtlichen Gründe werden genannt, nicht aber eine zu beobachtende Entfremdung zwischen den Generationen. Sie ist der Individualisierung geschuldet. Die Psychotherapeuten bemühen sich in der Regel, dass ihre Klienten in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden und sich von unangenehmen Einflüssen auch der Eltern abgrenzen müssen. Wenn die Kommunikation zu den Eltern sogar beendet werden soll, so ist das sehr unbefriedigend für alle. Die Familie als kleinste demokratische Einheit im Staat kann dann zugrunde gehen.
Selbstfürsorge ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Grade bei psychischen Erkrankungen etc. Du machst alles richtig. Wichtig ist nur, die Kommunikation!!! Es kann niemand hellsehen, aber Kommunikation und wie man kommuniziert ist wichtig. Das hat nix mit erwachsen oder egoistisch zu tun, du musst auf dich achten. Und wenn deine Mutter kein Problem mit der Reduzierung des Kontakts hat, ist das doch gut.
LG aus einer Klinik. (Zum Glück nur noch bis dienstag)
wenn deine Mutter weiß das du sehr antriebslos bist aufgrund einer Psychischen Erkrankung weniger machen kannst und durch ihren besuch etc es schlimmer wird dann ist es eher etwas egoistischer von deiner mutter seits wenn sie es trotzdem sehr oft tut bzw das du sie besuchen sollst...
man muss die perfekte mitte finden nett sein und grenzen akzeptieren.
ich verstehe dich aber.
Muss die Person ja auch nicht. Also was sie für eine Erkrankung hat.