Werden wir ausgenutzt?
Hallo zusammen,
meine 13 jährige Tochter hat eine beste Freundin und die beiden unternehmen in der Freizeit viel zusammen, am Wochenende häufig auch mit Übernachtung. Das Problem, das mir übel aufstößt: die Treffen bzw. Übernachtungen finden ausschließlich bei uns statt. Es ist an sich kein großes Problem, da wir ein Einfamilienhaus besitzen, dennoch empfinde ich es als unfair.
Die Mutter des Mädchens ist alleinerziehend mit wenig Geld, hat wohl auch psychische Probleme, scheint sich davon abgesehen aber gut um die eigenen Kinder zu kümmern und zu sorgen.
Ich finde, dass man sich seines Kindes zuliebe dennoch zusammenreißen kann, selbst wenn man nicht viel Lust auf Besuch hat. Ich bin am überlegen, die Mutter daraufhin anzusprechen, bin mir aber unsicher ob das sinnvoll ist oder ob sie auf stur schaltet.
17 Antworten
Okay, ich fasse mal zusammen; ihr habt ein Einfamilienhaus, lebt (wahrscheinlich) als klassische Familie zusammen und seid somit privilegiert.
Du schreibst, sie ist eine gute Mutter, die sich um ihre Kinder sorgt. Das ist schon einmal die Hauptsache, da keine Vernachlässigung vorzuliegen scheint. Ich gehe einfach davon aus, dass sie sich aufgrund ihrer bescheideneren Wohnverhältnisse schämt und ein Besuch sie psychisch überfordern würde. Dafür muss man nicht einmal einen schweren psychischen Schaden haben, manchen Menschen fällt dies einfach schwer.
Ich persönlich würde sie nicht darauf ansprechen, um sie in keine unangenehme Situation zu bringen, scheinbar hat sie es sowieso nicht einfach.
Wird es euch mit den Übernachtungen zu viel, setzt einfach mal aus.
Ansprechen finde ich immer sehr gut! Nur wer redet, kann gehört werden.
Es kann jedoch nicht jeder alles. Will sagen: Wenn die Mutter es sich nicht zutraut, Besuch über Nacht zu haben, dann solltest Du das respektieren! Nein, da kann nicht jeder einfach über seinen Schatten springen. Akzeptanz Deinerseits ist besser.
Stell Dir vor, Deine Tochter übernachtet nicht nur bei einer Freundin, sondern wird sogar für eine Nacht auf die Yacht eingeladen, fliegt am nächsten Tag im Hubschrauber ne Runde über die Stadt und ist am Abend zu einer Poolparty eingeladen. - Kannst Du mithalten? 😉
Ich verstehe nicht was genau dein Problem ist. Du hast sie gerne bei dir, du kannst es dir leisten, deine Tochter ist glücklich, die Freundin ist glücklich, du entlastest eine anstrengende Situation. Warum ist das für dich unfair? Woher der innere Drang Öl aufs Feuer zu gießen anstatt dich zu freuen, dass die Situation so gut funktioniert?
Nebenbei bemerkt. Dir wäre es wirklich lieber, deine Tochter zu einer psychisch herausgeforderten und finanziell belasteten Frau zu schicken, weil... ja warum überhaupt? 🤔
Hi,
Du sagst, dass sie wenig Geld und eventuell psychische Probleme hat und jetzt denk mal kurz darüber nach, warum es möglicherweise so sein könnte, dass sie ihre Tochter lieber zu euch schickt oder gar das Mädchen von sich aus lieber zu euch möchte, als umgekehrt.
Ich glaube, es würde sich ganz schnell beantworten lassen, wenn man sich einen Moment in die Lage dieser Mutter oder des Mädchens versetzt.
Weniger Geld heißt, da ist nicht viel und sie können Deiner Tochter möglicherweise nicht viel anbieten und Scham, weil es eben kein Haus gibt und aufgrund der psychischen Probleme möglicherweise nicht unbedingt ideale Voraussetzungen herrschen.
Deine Tochter wird nicht ausgenutzt. Das eigentliche Problem ist ganz woanders.
Statt sie in die Situation zu bringen, dass sie das jetzt unbedingt machen muss, sollte man vielleicht herausfinden was der tatsächliche Grund ist und gegebenenfalls da Hilfe anbieten.
LG
Ich denke mal, dass die Freundin sich bei euch wohl fühlt und es ihr unangenehm ist, ihr eigenes Zuhause vorzuführen (kein Geld, sagt alles). Deine Überlegungen dazu kann ich gar nicht nachvollziehn. Wenn die Freundin keinen Ärger bei euch macht, dann sei doch froh dass deine Tochter so eine Freundin hat. Du solltest der Freundin durch deine Haltung wirklich nicht signalisieren, dass du sie nicht gerne bei euch hast.