Haltet ihr das für eine gute Idee?
Wenn man Alkoholiker ist und abtinent wird.
Und jeden zweiten Samstag(also alle 14 Tage) soviel trinkt wie man will(also so das man einen rausch hat) um sich zu belohnen.
Mein Psychologe hatte einen Klienten der das so macht und das auch durchhält.(das gibt einen Hoffnung als Alkoholiker...)
23 Stimmen
9 Antworten
Zum Scheitern verurteilt und im Grunde unternehmen alle Alkoholiker in ihrer Suchtkarriere solche Experimente: Mit dem Trinken aufhören, ohne das Trinken aufgeben zu müssen. Ja, klingt supi. Klappt oft auch beachtliche Zeiträume lang.
Aber dann gibt es mal eine Ausnahme, ein Grund findet sich locker. Bis man irgendwann wieder da ist, wo man vorher war, denn das Suchtgedächtnis lässt sich nicht umprogrammieren.
Im Übrigen, Du lebst dann nicht entspannt 14 Tage locker und zufrieden, wie ein Nicht-Alkoholiker. Sondern freust dich permanent nur darauf, dich endlich wieder "belohnen" zu können und lebst auf den großen, befreienden Tag hin, an dem Du endlich "darfst". Kontrolliert trinken zu wollen ist nichts anderes als eine permanente Quälerei die viel, viel schwieriger und anstrengender ist, als es komplett zu lassen.
Natürlich gibt es seltene Fälle, wo die Leute tatsächlich wieder zu einem sozialen Trinken zurück kehren. Aber das sind so wenige, anzunehmen dass man dazu gehört ist ungefähr so realistisch, wie beim Lottospielen fest von einem hohen Gewinn auszugehen.
Aber mach ruhig Deine Erfahrung. Festzustellen so klappt das schon mal nicht, ist ja trotzdem ein Schritt in Richtung des wirklich Trockenwerdens.
Hi
Festzustellen so klappt das schon mal nicht, ist ja trotzdem ein Schritt in Richtung des wirklich Trockenwerdens.
Jahrlanges probieren kann die Gesundheit zerstören. Alkohol ist ein Gift und in geringsten Dosen krebserregend.
Klingt für mich nach „Quartalstrinker“ und die sind auch nur kranke Alkoholiker😏
Eine meiner Ex-Freundinnen war so eine und leider hat sie es nicht geschafft, ihre Sucht zu besiegen!
Es schrieb ja, es klingt für mich so! (subjektives Empfinden)
Das bedeutet nicht, dass es objektiv so ist
Es mag feine Unterschiede geben, aber für mich persönlich sind diese Unterschiede zu gering, um diese Idee gut zu finden!
Nein, ein Quartaltrinker trinkt vielleicht alle 3 Tage(ein klassischer Alkoholiker dagegen täglich) aber nicht alle 14...
Moin, das stimmt so nicht. "Quartalstrinker" (Epsilon-Trinker) können problemlos mehrere Wochen oder Monate abstinent sein, aber meistens nicht nach einem Tag einfach aufhören wenn sie einmal angefangen haben.
https://flexikon.doccheck.com/de/Alkoholikertypologie_nach_Jellinek
In 2 Wochen schafft es der Körper ganz leicht sich zu erholen und man ist überhaupt nicht krank.
Jeden 2. Samstag ein Vollrausch, das kann Organe sehr wohl schädigen.
Alkohol ist in jeder Dosis krebserregend, Du verdrängst die Realität.
Es gibt tatsächlich Alkoholiker, die nie komplett trocken werden. Und das ist auch völlig okay. Denn das primäre Ziel sollte ja nicht eine Mitgliedschaft beim Blauen Kreuz sein, sondern ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Alkoholkonsum.
Wenn ein Alkoholiker z.B. weiterhin 4x pro Woche trinkt, aber dabei halt nur ein Glas Wein konsumiert anstatt 2 Flaschen Vodka, dann sehe ich damit überhaupt kein Problem. Immerhin gibt es auch viele nicht-Alkoholiker, die regelmässig Alkohol trinken.
Was ich bei der von dir geschilderten Idee problematisch finde ist das Rauschtrinken. Denn es beweist zwei Dinge: Erstens zeigt es, dass man sich weiterhin nicht unter Kontrolle hat und zweitens zeigt es, dass einem die Abstinenz nach wie vor extrem schwer fällt. Die Abstinenz sollte einem aber nicht dermassen schwer fallen, denn wenn sie das tut, ist es bloss eine Frage der Zeit, bis man seine eigenen Regeln aufgibt und zurück zum ursprünglichen Konsumverhalten switcht.
Als Analogie könnte man hier die Ernährung und Diäten vorbringen. Wenn jemand zu dick ist und abnehmen möchte, wird von Ärzten, Ernährungscoachs etc. ausdrücklich zu einer langsamen, aber systematischen Gewichtsabnahme geraten. Die Idee ist also, dass man seine Ernährung so umstellt, dass man zwar abnimmt, dass man aber nach wie vor glücklich leben kann. Es sollte eine Ernährung sein, die man auch auf Jahre oder gar Jahrzehnte hinaus fortführen kann. Leute, die einfach 3 Monate lang nur noch 2 Äpfel pro Tag essen, werden irgendwann unter dem Gewicht dieser Restriktivität zusammenklappen. Da hilft es auch nichts, wenn man alle 14 Tage 20 Burger und 3kg Eis in sich reinstopft. Letztendlich zeigt es halt, dass man seine Sucht nicht ernsthaft angehen will. Die Abstinenz ist dann eher eine Art Selbstkasteiung, nicht ein neuer Lebensabschnitt, der darauf beruht, dass man sein toxisches Konsumverhalten ernsthaft überdacht hat.
Kann in seltenen Einzelfällen vielleicht so funktionieren (kommt auf die Art des Alkoholismus an), wenn die betreffende Person dann tatsächlich wieder aufhören kann (und im Rausch keinen Unfug anstellt).
Schwere "Quartalstrinker" können meistens aber nicht einfach nach einem Tag wieder aufhören wenn sie einmal angefangen haben.
"Du trinkst, und es bringt dich um. Warum? Weil du mit Alkohol nicht umgehen kannst, er hat dich im Griff. Warum? Weil du den Punkt erreicht hast, an dem ein Drink zu viel ist und Hunderte nicht genügen."
Charles Jackson - Das verlorene Wochenende
Wenn man Alkoholiker ist und abtinent wird.
abstinent....
Und jeden zweiten Samstag(also alle 14 Tage) soviel trinkt wie man will
ist das ein Widerspruch zum ersten Satz. Man belügt sich damit letztlich doch nur selbst.
(das gibt einen Hoffnung als Alkoholiker...)
Es täuscht dir etwas vor, was nicht der Fall ist. Du verzichtest 13 Tage lang auf Alkohol und lässt dich dann zulaufen. Da ist im Grunde keine Verbesserung feststellbar, denn am Verhalten ändert sich gerade mal, dass sich der übermäßige Konsum auf einen Tag konzentriert, aber nicht die Tatsache, dass man übermäßig konsumiert.
Nein, ein Quartaltrinker trinkt vielleicht alle 3 Tage(ein klassischer Alkoholiker dagegen täglich) aber nicht alle 14...
In 2 Wochen schafft es der Körper ganz leicht sich zu erholen und man ist überhaupt nicht krank.