Haben wir zu wenige Ärzte oder zu viele Patienten?

Ärztemangel 91%
Patientenüberschuss 9%

35 Stimmen

10 Antworten

Ärztemangel
  1. Wir haben einen zu niedrigen numerus clausus . Der liegt bei 1.0
  2. Wer Arzt werden will, darf gar nicht Arzt werden
  3. Es gibt zu wenig Studienplätze
  4. Die Kassenärztliche Vereinigung erteilt viel zu wenigen Ärzten eine kassenärztliche Zulassung.
  5. Es darf kein Orthopäde einfach eine Praxis für Kassenpatienten eröffnen, ohne diese Zulassung
  6. Es ist ein hausgemachtes Problem, dass man schleunigst ändern sollte.

Beides. Der demographische Wandel, der auch die Mediziner betrifft, trifft auf eine massive Zuwanderung. Die sinkende Geburtenrate unter Deutschen kann jedenfalls nicht für die vielen Patienten verantwortlich sein.


HappyMe1984  20.03.2025, 20:40

Zuwanderung ist der zentrale Lösungsansatz für die Probleme des demografischen Wandels. Und nein, geflüchtete Menschen sind es keineswegs, die viel beim Arzt im Wartezimmer sitzen und für lange Wartezeiten auf Termine sorgen. Je älter man wird, desto mehr medizinische Versorgung braucht man. Geflüchtete sind hingegen überwiegend junge und noch sehr gesunde, fitte Menschen...

EugeneHKrabs  20.03.2025, 20:48
@HappyMe1984

Das entspricht nicht unbedingt den Berichten, die ich von den Ärzten in meinem Freundeskreis bekomme. Was ich immer wieder höre, ist der Umstand, dass unsere Zugezogenen für eine Person einen Termin vereinbaren, dann mit der ganzen Sippe auftauchen und erwarten, das in diesem einen Termin alle Personen behandelt werden.

Gegen den demographischen Wandel hilft keine Zuwanderung sondern eine familienfreundliche Politik, die Deutsche animiert, Kinder der zu bekommen.

Ärztemangel

Die Zahl der Behandlungen ist aber auch gestiegen. Früher ging man z.B. zum Zahnarzt, wenn man Probleme hatte, heute ist alle 6-12 Monate eine Routineuntersuchung nötig....

Patientenüberschuss

Und zwar deshalb weil heutzutage jeder wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennt.

Wir haben beides und es hat die gleiche Ursache - der demografische Wandel! Die Babyboomer-Jahrgänge gehen Rente, wodurch immer mehr Arbeits- und Fachkräfte und somit auch Ärzte und Ärztinnen wegfallen, für die der Ersatz schlichtweg deswegen fehlt, weil er nie geboren wurde. Auf der anderen Seite bedeutet das aber eben auch, dass gerade diese geburtenreichen Jahrgänge in einem Alter sind, wo die medizinische Versorgung für sie immer umfangreicher nötig wird.


Silo123  30.04.2025, 05:29

Der Ersatz ist durchaus geboren, bekommt aber keinen Studienplatz. Der Mangel ist gewollt und beabsichtigt..

HappyMe1984  30.04.2025, 10:29
@Silo123

Ja, der fehlende Ausbau von Medizinstudienplätzen spielt ebenfalls mit dort rein. Allerdings, mal ganz fies gesagt: diejenigen, die aktuell keinen Studienplatz für Medizin bekommen und deshalb andere Berufe wählen, würden dann eben in genau diesen Berufen auch wieder fehlen. Und meist sind das durchaus Berufe, die wir auch unbedingt brauchen, weil jemand, der keinen Platz für Medizin bekommen hat, dann ja doch eher nicht auf, keine Ahnung, Kunstgeschichte des Mittelalters oder so umschwenkt, sondern andere mit der Medizin verwandte Berufe wählt. Und da ist Mangel letztendlich ebenso ein Problem wie bei Medizin direkt...

Silo123  30.04.2025, 14:22
@HappyMe1984

Ich kann es nur für die Fälle sagen, die mir bekannt sind. Die sind in nichts medizinrelevantes eingeschwenkt. Teils auch Sachen, wo eigentlich kein Bedarf bestand. Und arbeiten heute eher in Bereichen, wo kein Fachkräftemangel besteht, sind aber froh , sich wenigstens nicht totzuarbeiten.