Es war ein Ukrainer, der 1945 die Flagge über dem Reichstag hisste
Es war ein Ukrainer, der im Mai 1945 die Flagge über dem Reichstag hisste, nämlich Oleksiy Berest. Statt Ruhm, gab es 10 Jahre Gefängnis und völliges Schweigen über seine Nationalität. Die Sowjetunion hat seinen Namen verborgen und vor der ganzen Welt die Wahrheit versteckt.
Es war symbolischer Akt für den Sieg über Nazi-Deutschland. Dieses Bild ging um die Welt und wurde zu einem der bekanntesten Symbole des Zweiten Weltkriegs.
Seine Rolle wurde absichtlich verschwiegen, seine ukrainische Herkunft totgeschwiegen. Die Sowjetunion stellte ausschließlich russische Soldaten ins Rampenlicht.
Es war ein Teil der sowjetisch-russischen Praxis: unbequeme Wahrheiten, vor allem über die Beteiligung anderer Nationalitäten am Sieg, wurden unterdrückt.
Das Schicksal von Berest steht beispielhaft für viele Ukrainer und andere Völker der Sowjetunion, deren Beiträge ignoriert, ihre Identitäten gelöscht und ihre Geschichten verdreht wurden – alles im Dienste der russischen Propaganda und der Vorherrschaft Russlands innerhalb des Vielvölkerreichs.
Letztlich errinert ein kleines Museum in seiner Heimatregion Sumy an den Herren und seine Rolle.
Hattet ihr gewusst, dass es ein Ukrainer war?14 Stimmen
4 Antworten
Meine russischen und ukrainischen Kollegen bei der Arbeit würden jetzt sagen, es war ein Sowjetbürger, die halten nämlich überhaupt nichts von dieser gegenseitigen Hetzerei, die einige betreiben, denn hier bei der Arbeit findet kein Krieg statt!
Es ist lange bekannt, dass Berest bei einer der zahlreichen Hissungen (nicht der ersten) einer der zahlreichen roten Flaggen (nicht der ersten) auf dem Reichstag anwesend gewesen sein soll. In welcher Funktion unklar, Bildmaterial wurde davon nicht angefertigt.
Die bekannten, später inszenierten Fotos von Jewgeni Chaldei zeigen den Weissrussen Goritschew, den Kumyken Ismailow und den Kasachen Kowaljow am Flaggenstab, der seit einigen Jahren von heutigen Propagandisten auch gerne zum Ukrainer erklärt wird. Die Flagge selbst ist nach der Erstveröffentlichung am 13.5.45 noch neu ins Foto eingesetzt worden, auch ansonsten gab es noch Retuschierungen nach dem 13. 5., damit es besser zur Vorstellung der damaligen Propaganda passte.
Aha und wenn das so wäre, wieso hat die sowjetische Propaganda dann jahrzehntlang auf Stalins Befehl hin behauptet, dass die abgebildete Person am Flaggensstab auf den Chaldei Fotos der Georgier Kataria sei?
Genau das ist doch der Punkt. Die sowjetische Propaganda hat gezielt entschieden, wen sie zeigen und wen sie verschweigen wollte – im Sinne der imperialen Erzählung, nicht der historischen Wahrheit.
Die Wahl fiel auf Kantaria (Georgier) und Jegorow (Russe), nicht weil sie die einzigen waren oder weil es klare Beweise gab, sondern weil Stalin persönlich Symbolik steuerte: Ein Russe und ein Georgier – passend zum Bild der „brüderlichen Völker“ unter russischer Führung. Berest passte nicht ins Bild.
Dass Berest trotz seiner entscheidenden Beteiligung nicht ausgezeichnet wurde – im Gegensatz zu den beiden anderen – ist ein Indiz für bewusste politische Ausgrenzung.
Schlechter Versuch dich immer weiter zu winden, während du nach und nach jede deiner aufgestellten Kernbehauptungen revidieren musstest.
Berest wurde übrigens auch ausgezeichnet, nur nicht so hoch.
Stepan Bandera, ein ukrainischer Ultranationalist und Hitler-Kollaborateur war es auch. Dafür bekam er in Kiew eine eigene Allee (Stepan-Bandera-Allee) und zahlreiche Denkmäler in der ganzen Ukraine. Das alles für einen Anführer einer nationalistischen Organisation (OUN), welche im Sommer 1941 im Rahmen Lemberger Pogromen aktiv an Massenmorden an Juden mitbeteiligt war.
Oder der Roman Schuchewytsch, ebenfalls ein Nazi-Kollaborateur. Als Nazi-Deutschland im Juni 1941 die Sowjetunion angriff, war Schuchewytsch Mitglied des Bataillons Nachtigall, einer Unterabteilung der Abwehr (des militärischen Geheimdiensts der Wehrmacht), die aus ukrainischen Nazi-Kollaborateuren bestand.
Auch zu seinen Ehren gibt es in Kiew eine Roman-Schuchewytsch-Allee.
Was genau willst du uns also mit deiner Geschichte über einen Mann, der eine Fahne am Dach des Reichstags angebracht hat vermitteln?
Bitte nicht falsch verstehen! Ich habe großen Respekt vor diesem Mann und bin der Meinung, dass er ein Held bzw. ein Befreier ist. Nur war er ein Sowjetbürger und seine russischen usw. Frontkameraden waren seine Brüder.
Sie alle haben gegen Hitlers Abschaum, welchem heute in der Ukraine Denkmäler errichtet und nach welchen Straßen benannt werden gekämpft.
Finde den Fehler.
Wer ist nun ein Held?
Der Verweis auf Bandera & Co. darf nicht als Vorwand dienen, die ukrainische Geschichte zu diffamieren. Kein Volk ist ohne dunkle Kapitel, auch Russland nicht. Die Ukraine hat jedes Recht, sich von imperialer Geschichtsverzerrung zu befreien und ihre wahren Helden sichtbar zu machen. Genau das passiert heute.
Dass man die Geschichte eines Volkes bzw . Landes diffamieren kann, das wäre mir neu. Wohl eher das Volk wegen seiner Geschichte.
Aber nein, in dem Fall diffamiert sich die Ukraine diesbezüglich selbst. Öffentlich!
Die bereits erwähnte Roman-Schuchewytsch-Allee trug davor den Namen "Prospekt Schukow".
Fällt dir da was auf?
Man nahm also dem Marschall Schukow die Ehre und übergab diese einem Ultra-Nazi, der für Hitler kämpfte. Und dabei reden wir nicht von der Vergangenheit sondern von der Gegenwart!!!
Ein Volk, welches in seinen Städten Ultranationalisten und Massenmörder ehrt, das diffamiert sich definitiv selbst. Zumindest der Teil des Volkes, der seinen Platz in der Geschichte verleumdet und aus Überzeugung den Nazi-Abschaum von Bandera und Co. als Nationalhelden feiert.
Der Ukrainer, welcher die Fahne auf dem Reichstag befestigte würde sich heute im Grabe umdrehen, würde er von der Stepan-Bandera-Allee etwas mitbekommen.
Früher gab es die Sowjetunion und alle waren dort einfach Sowjetbürger. Unabhängig von der kulturellen Abstammung oder der Konfession.
Es gab auch Rassismus in der Sowjetunion. Das streitet niemand ab, jedoch galt diese Tatsache für alle Sowjetvölker. Im Krieg waren jedoch alle vereint gegen das Nazi-Deutschland. Bis auf einige Verräter, die heute in der Ukraine als Helden gefeiert werden.
Ich wußte das der betreffende Soldat aus der ukrainischen Provinenz kam, aber er war deswegen kein ukrainischer Staatsbürger, weil es die Ukraine als staat damals noch gar nicht gab. Er war Bürger der Sowjetunion. Ich hoffe Du hast jetzt was gelernt, nämlich das du hier nicht nur auf Dummies triffst, mit denen Du deine Spielchen treiben kannst.
Natürlich war er Staatsbürger der Sowjetunion, so wie viele Millionen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Aber das ändert nichts an seiner ethnischen Zugehörigkeit oder daran, dass seine ukrainische Identität bewusst verschwiegen wurde. Gerade weil es damals keinen unabhängigen ukrainischen Staat gab, ist es umso bemerkenswerter, wie sehr die individuelle Herkunft vieler Helden systematisch ausgelöscht wurde. Wenn wir heute darüber sprechen, dann nicht, um zu spalten, sondern um historische Gerechtigkeit herzustellen. So einfach ist es :)
Gar nichts ist so einfach. Wenn man so argumentiert könnte man auch behaupten Deutschland hätte den 2. Weltkrieg nicht angefangen, sondern Österreich.
Dass die berühmteste Fotografie von Chaldei später retuschiert wurde, ist historisch belegt, ebenso wie die Tatsache, dass es mehrere Hissungen der roten Fahne auf dem Reichstag gab. Doch das ändert nichts an der Rolle von Oleksiy Berest, einem Offizier der Roten Armee ukrainischer Herkunft, der als politischer Beauftragter an einer der ersten tatsächlichen Hissungen beteiligt war, gemeinsam mit Meliton Kantaria (Georgier) und Michail Jegorow (Russe).
Die sowjetische Geschichtsschreibung jedoch stellte ausschließlich russische Namen in den Vordergrund.