An die Christen, die an Gott glauben: Meinung zur Evolutionstheorie?

Ich glaube an Gott, aber auch an die Evolutionstheorie. 41%
Ich glaube an Gott und lehne die Evolutionstheorie ab. 27%
Ich glaube nicht an Gott, sondern an die Evolutionstheorie. 15%
Andere Antwort… 15%
Ich bin mir unsicher… 2%

41 Stimmen

13 Antworten

Ich glaube an Gott, aber auch an die Evolutionstheorie.

Ist beides miteinander vereinbar:

In der Schöpfungsgeschichte wird es so dargestellt, dass Gott nur exakt eine Woche gebraucht hat, um das ganze Universum zu erschaffen. Das kann er auch - wenn er will! An einer anderen Stelle in der Bibel wird erwähnt, dass für Gott Tage wie Jahre und Jahre wie Tage sind, also muss man sich nicht an diesen sieben Tagen der Schöpfung aufhängen, sondern kann auch sagen. Gott hat das Leben erschaffen und es erst vor sich hin evolutionieren lassen, bevor er den Menschen geschaffen hat.

Sea you!

Anouk

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Meine Eltern sind beide Theologen

BCR23  05.07.2025, 17:30

So ist es, schön erklärt😊.

Habe aber ein Bibel Vers gezeigt, dass die Theorie stimmt, weil es von Gott kommt.

Ich glaube an Gott, aber auch an die Evolutionstheorie.

Insbesondere glaube ich, dass "Mikroevolution" stattfindet.

Mikroevolution bezieht sich auf Veränderungen der genetischen Zusammensetzung einer Population über kurze Zeiträume, oft innerhalb einer Art. Diese Veränderungen können durch natürliche Selektion, genetische Drift, Genfluss und Mutationen verursacht werden. 

Definition und Prozess:

Mikroevolution ist ein evolutionärer Prozess, der auf der Ebene von Populationen stattfindet und durch Veränderungen in der Häufigkeit von Genen oder Allelen (verschiedene Varianten eines Gens) gekennzeichnet ist. Diese Veränderungen können im Laufe der Zeit zu neuen Merkmalen oder Anpassungen innerhalb einer Population führen. 

Ich glaube an Gott, aber auch an die Evolutionstheorie.

Beides ist miteinander vereinbar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ela Nazareth 💆‍♀️🐴😸🏳️‍🌈
Ich glaube an Gott und lehne die Evolutionstheorie ab.

Hallo Ramona,

obwohl die Evolutionstheorie weithin als wissenschaftlich etabliert gilt, gibt es einige Aspekte, die Anlass zur kritischen Betrachtung geben – nicht unbedingt aus religiösen, sondern aus erkenntnistheoretischen und empirischen Gründen.

Dabei geht es nicht um die Leugnung von Veränderungen im Tier- und Pflanzenreich, sondern um Zweifel an einigen zentralen Annahmen der Theorie, die nach Ansicht mancher Kritiker eher als Hypothesen denn als bewiesene Tatsachen gelten.

Ein erster grundlegender Punkt betrifft den Ursprung des Lebens selbst. Es stimmt: Die Evolutionstheorie setzt bereits lebende Organismen voraus und beschäftigt sich vor allem mit deren Veränderung über Zeit. Doch wie kam es überhaupt zum ersten Leben?

Die gängigen Modelle wie die „Ursuppe“ oder die sogenannte RNA-Welt bleiben spekulativ – kein Experiment hat bisher gezeigt, wie sich aus toter Materie ein sich selbst replizierendes System entwickeln konnte. Die Entstehung komplexer, funktioneller Moleküle durch zufällige chemische Prozesse ist bisher ein unbelegter Ausgangspunkt der Theorie.

Ein weiterer zentraler Kritikpunkt betrifft die Unterscheidung zwischen Mikroevolution und Makroevolution. Kleinere Veränderungen innerhalb von Arten – etwa veränderte Schnabelformen bei Vögeln – sind gut dokumentiert. Doch ob diese kleinen Anpassungen sich tatsächlich zu völlig neuen Bauplänen summieren können, etwa zur Entstehung völlig neuer Tierklassen, bleibt umstritten.

Viele Übergangsformen, die man in Fossilien erwarten würde, sind entweder nicht vorhanden oder werden stark diskutiert. Kritiker fragen sich, ob das, was als „Beweis“ für Makroevolution gilt, nicht oft eine Interpretation im Sinne der Theorie ist.

Besonders schwierig erscheint die Erklärung für sogenannte „irreduzibel komplexe“ Systeme. Organe wie das Auge oder Strukturen wie das Bakteriengeißel-System bestehen aus zahlreichen perfekt aufeinander abgestimmten Teilen. Ihre Funktionsweise ergibt sich nur aus dem Zusammenspiel aller Komponenten – das Weglassen eines einzigen Teils würde das System unbrauchbar machen. Wie kann ein solches System durch viele kleine, zufällige Veränderungen entstehen, wenn Zwischenstufen keinen erkennbaren Vorteil bieten?

Auch die Frage nach der Informationszunahme in der DNA wirft Probleme auf. Mutationen – das zentrale Mittel der Evolution – sind in der Regel neutral oder schädlich. Kritiker bezweifeln, dass durch eine Abfolge zufälliger Fehler im Genom tatsächlich völlig neue, funktionelle genetische Informationen entstehen können, wie sie für die Entwicklung neuer Organe oder Lebensformen notwendig wären. Die genaue Mechanik dieses Prozesses bleibt weitgehend hypothetisch.

Ein weiterer Aspekt betrifft die wissenschaftliche Methodik selbst. Die Evolutionstheorie beschreibt vergangene Prozesse, die sich nicht direkt beobachten oder reproduzieren lassen. In der experimentellen Wissenschaft gilt Reproduzierbarkeit jedoch als Grundprinzip.

Wenn man historische Abläufe nur rekonstruieren kann, aber nicht experimentell überprüfen, stellt sich die Frage: Handelt es sich noch um eine überprüfbare Theorie oder eher um ein erklärendes Modell, das man mangels Alternativen akzeptiert?

Schließlich bleibt das Bewusstsein des Menschen ein großes Rätsel. Während die Evolution körperliche Strukturen erklären mag, gibt es bislang keine überzeugende Antwort darauf, wie subjektives Erleben, Denken, Selbstbewusstsein und freier Wille aus rein materiellen Prozessen hervorgehen sollen. Die bloße Behauptung, auch diese Phänomene seien das Produkt biologischer Selektion, wird oft als philosophische Voreingenommenheit gewertet.

Insgesamt sehen Kritiker der Evolutionstheorie weniger eine durch und durch bewiesene Erklärung des Lebens, sondern eher ein konsistentes Modell mit vielen plausiblen Elementen – das jedoch an entscheidenden Stellen auf Annahmen beruht, die mangels direkter Beweise nicht zwingend sind.

Es wäre zu fragen: Wird die Theorie vielleicht auch deshalb aufrechterhalten, weil sie gut in ein materialistisches Weltbild passt – und nicht, weil alle ihre Grundannahmen empirisch gesichert sind?

LG Philipp


Genuatief  10.07.2025, 12:16

Finde deine Antwort gut. Diese Fragen gibt es tatsächlich. Die Lösung in einem schwurbeligen "Gottesbegriff" oder gar der "Bibel" zu suchen, lehne ich aber ab.

Ich glaube an Gott, aber auch an die Evolutionstheorie.

Paulus schreibt in Röm 1,20: "Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut"

Wenn wir jetzt in dem Gemachten beobachten dass Evolution stattgefunden hat, dann können wir darin die Göttlichkeit Gottes schauen.


BCR23  05.07.2025, 17:24

Das ist, wie wir es betrachten. Da muss ich zustimmen! Das beweist einfach, dass Gott unsere Gedanken kennt. Wir nehmen alles wahr und schauen.