An BSW-Sympathisanten: Wie steht ihr dazu, dass eure Partei populistisch ist?
Beispiel: Das Wahlplakat "Krieg oder Frieden? Sie haben die Wahl" verdeutlicht zwar Wagenknechts außenpolitische Position, aber die Aufmachung ist purer Populismus, da der Rezipient vor eine stark vereinfachte Entscheidung gestellt wird, die ein sehr komplexes Problem auf eine einfache Frage herunterbricht
24 Stimmen
5 Antworten
Mir ist Populismus eher egal, mir geht es um die Message dahinter und das Plakat schafft es die Forderung des BSW prägnant, kurz und knackig auf den Punkt zu bringen und zu verdeutlichen.
Einerseits gefällt mir eine weitere große und durchmischte "Anti-System-Partei" in Deutschland, die verschiedene Probleme offen anspricht welche sonst als Tabu gemarkt würden. Andererseits könnte man den Kampfbegriff "Populismus" genauso auf diejenigen anwenden, die mit diesem umher werfen und Andersdenkende subtil als ungebildet und naiv diffamieren. Beispielsweise: "Mach NAZIS (=starke AfD) ein Kreuz durch die Rechnung". Wähle die Verteidiger der Demokratie oder faschistische und abgrundtief böse Nazis.
Dann dürfen genauso die anderen ihre Geschütze hochfahren.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist halt eine Partei, die ziemlich nah am Bürger sein will. Das merkt man ja dadurch, dass sie besonders Themen hervorheben, mit denen sich die Menschen täglich herumschlagen müssen. Ungeregelte Migration, Ausbeutung am Arbeitsplatz, soziale Ungerechtigkeit, Angst vor Krieg, politische Spaltung und so weiter. All das sind Themen, mit denen sich das "einfache Volk" beschäftigen muss. Die abgehobenen woken Parteien (SPD, Grüne, Linke) beschäftigen sich stattdessen lieber mit sinnlosen Themen wie Gendern, Diversität, Weltrettung durch Klimaschutz und so weiter. Dass das mit dem Alltag der meisten Menschen wenig zu tun hat, scheinen Linksliberale immer noch nicht gemerkt zu haben. Das BSW will volksnah sein und die drängenden Probleme ansprechen, ohne Polemik anzuwenden oder die Realität allzu drastisch zu vereinfachen.
Sie versuchen, möglichst präzise die Probleme Deutschlands zu identifizieren und Lösungen anzubieten. Der Part mit dem Anbieten von Lösungen ist halt ein grundlegender Unterschied zwischen dem BSW und der AfD. Die AfD benennt zwar, was falsch läuft hier im Land, aber sagt nicht, wie man es besser machen könnte. Und wenn doch, dann bestehen diese Vorschläge meistens aus Parolen ("Ausländer raus!") oder aus Hetze ("Kopftuchmädchen, Messermänner und sonstige Taugenichtse!").
Ich nehme das BSW als ziemlich differenzierte und vernünftige Partei wahr, die keine Angst hat, die Probleme anzusprechen und zu ihren Überzeugungen zu stehen. Allgemein sind die verhältnismäßig ziemlich mittig orientiert ("transversal"). Klar, sie positionieren sich in einigen Aspekten definitiv links oder rechts. Aber am Ende stehen die immer auf der nicht-radikalen Seite und befürworten stattdessen eine demokratische und rationale Lösung. Und gut ist auch, dass sie immer auf der Seite des eigenen Volkes stehen. CDU, FDP und AfD vertreten die Interessen von Konzernen, Unternehmen und Reichen. Das BSW ist die einzige seriöse Partei, die nicht nur für soziale Gerechtigkeit, sondern AUCH für wirtschaftliche Stärke und Wohlstand steht. Rotrotgrün (SPD; Linke; Grüne) kann man sowieso vergessen, die bedeuten den Abstieg für Deutschland.
Populismus ist nicht zwangsweise was Negatives, möchte ich damit gerne ausdrücken.
Es ist mir insofern egal als dass das ein Politisches Mittel ist auf einfache Art und Weise viele Menschen anzusprechen. Alle Parteien machen das. Die Boulevard Presse macht es. Warum sollte man das beim BSW so hervorheben?
Die einen machen es mehr, andere weniger, aber alle machen es - darum geht es.
Nein, auch das Ausmaß spielt eine Rolle. So verdient bspw. jemand, der ständig stiehlt, eine andere Strafe als jemand, der in seinem Leben einmal gestohlen hat
Du hast gefragt, und ich persönlich finde den Populismus des BSW nicht wirklich schlimm. Meiner Meinung nach machen das alle. Für dich mag es wichtig sein in welchem Maße das andere machen. Für mich ist das nicht wichtig.
Weil Populismus ein Stilmittel der Politik ist. Alle machen es.
Nein, ich meinte: Warum ist das Ausmaß des Populismus für dich nicht wichtig?
Weil es eben ein Stilmittel der Politik ist, und ich denke nicht wie Du. Entweder mich würde Populismus insgesamt stören oder nicht. Aber Ich denke nicht "ein wenig Populismus ist okay aber nicht zuviel". So denke Ich nicht. Entweder es stört mich insgesamt oder nicht.
mich stört es insgesamt, aber da jede Partei Populismus nutzt, könnte ich deiner Einstellung nach gar keine Partei mehr wählen. Deshalb schaue ich immer auf das Ausmaß, um das kleinste Übel zu identifizieren
Der Populismus ist ja erstmal ein Mittel um Wähler anzulocken. Wenn man diese angelockt hat ist es aber Aufgabe des Wählers sich mit dem Parteiprogramm zu befassen und zu schauen was jenseits des Populismus das Programm einer Partei ist. Ich wähle also nicht nur weil ein Spruch mich mehr oder weniger anspricht. Auf den wirklichen Inhalt kommt es an.
Jede Partei ist populistisch. Z.b. Messerverbot ist reiner Populismus
Mich hat schon immer gestört das Linke keinen Populismus können. Ich habe mir auch immer ein linkes Pendant zur BILD gewünscht und nein, die taz ist es nicht.
Insofern freue ich mich, dass einige Linke im BSW die Samthandschuhe jetzt endlich ausgezogen haben.
Mit einfachen und griffigen Zuspitzungen wie: "Krieg oder Frieden" erreicht man die Leute für die man wirklich Politik machen will. Die Unterschicht bis zur Mittelschicht und nicht das akademische Klientel der Grünen.
Die Wahlergebnisse geben dem BSW übrigens recht mit dieser Taktik fortzufahren.
weil es das bsw mehr macht als zb die grünen