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Warum realisiere ich Tote erst so viel später?

Vor knapp zwei Jahren starb meine Oma an Krebs, sie lebte nicht in meiner Stadt, aber ich mochte sie sehr gerne und habe mich sehr wohl gefühlt bei ihr. Als mein Vater mir und meinen Schwestern mitteilte, dass sie gestorben sei, habe ich nichts gefühlt, keine Trauer, keine Angst, keine Reue, einfach nichts. Erst als mein Vater begann zu weinen war ich traurig ihn in so einem Zustand zu sehen, aber realisiert, dass meine Oma tot war, habe ich nicht. Selbst, als wir in ihr Haus gefahren sind und einige Möbel mitgenommen haben, habe ich nicht verstanden, dass meine Oma nicht mehr da sein würde, dass ich sie nie wieder sehen oder hören würde. Bei der Beerdigung kam mir alles unwirklich vor, aber traurig war ich noch immer nicht, ich war eher irritiert, warum mein Opa weinte und hatte Mittleid mit ihm. Erst vor zwei Monaten, habe ich beim Einschlafen an sie denken müssen und musste weinen, aus heiterem Himmel, hatte ich verstanden, dass ich sie nie mehr sehen würde.

Auch als mein Kaninchen Fee starb, war ich nur bekümmert, weil ich erst einen Monat zuvor ein drittes Kaninchen zu dem Paar dazu gesetzt hatte und die drei sich erst seid einigen Tagen geputzt und gekuschelt hatten, erst als ich vor einer Woche traurige Musik hörte und mir Fotos von ihr ansah, musste ich weinen und habe eine Lehre und Verzweiflung, wie nie da gewesen gespürt.

Ich wirke so kalt und emotionslos was den Tod angeht, das macht mir Angst, ich möchte nicht, wenn meine liebsten sterben, normal weiter leben und nur eine Heulattacke haben, ich möchte wie alle anderen auch den Toten mit meiner Trauer ehren und ihn so gebührend verabschieden, was ist falsch mit mir? Ich weine generell fast nie, aber so herzlos bin ich doch auch nicht?

PS: Bin 14 Jahre alt und weiblich

Angst, traurig, Trauer, Tod

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