Rhetorik – die besten Beiträge

Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

Es fällt vielen Menschen schwer, in einer Diskussion zuzugeben, dass sie falsch liegen oder dass das Gegenüber das stärkere Argument hat. Oft hängt das damit zusammen, dass wir unser eigenes Weltbild oder unsere Identität an bestimmte Meinungen koppeln. Wenn jemand dann diese Meinung widerlegt, fühlt es sich nicht nur wie ein logisches Gegenargument an, sondern fast wie ein persönlicher Angriff. Das macht es schwer, objektiv zu bleiben.

Ein weiteres Problem ist, dass viele stark an ihren Überzeugungen festhalten, selbst wenn sie objektiv betrachtet nicht stichhaltig sind. Manchmal liegt das an Gewohnheit, manchmal an Stolz, manchmal auch daran, dass wir Angst davor haben, die Kontrolle zu verlieren oder unsicher zu wirken.

Spannend finde ich die Frage: Wo ist eigentlich die Grenze zwischen „Der andere hat mich falsch verstanden“ und „Ich liege wirklich falsch“? Oft ist das nämlich gar nicht so leicht zu unterscheiden. Manchmal entsteht ein Missverständnis einfach durch unklare Ausdrucksweise oder unterschiedliche Definitionen von Begriffen. In anderen Fällen merkt man aber, dass die Argumente des Gegenübers stärker, logischer oder besser belegt sind – und dann ist es wohl eher ein Eingeständnis, dass man verloren hat.

Oft sagt man: Der Gewinner einer Diskussion ist nicht unbedingt der, der „Recht hat“, sondern derjenige, der argumentativ überzeugt. Das wirft eine spannende Frage auf: Woran erkenne ich, ob ich wirklich im Unrecht bin – oder ob ich es einfach nicht geschafft habe, meine Position klar genug auszudrücken? Und genauso: Woher weiß ich, ob mein Gegenüber die Argumente nicht versteht oder ob ich mich schlicht nicht verständlich ausdrücken konnte?

Vielleicht hängt es auch mit unserer Diskussionskultur zusammen: Geht es uns um die Wahrheitssuche oder ums Gewinnen? Denn wenn das Ziel ist, gemeinsam etwas zu verstehen, sollte es eigentlich kein „Verlieren“ geben, sondern nur ein „dazulernen“.

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Wie stärkt man sein Sprachvermögen respektive Ausdrucksvermögen?

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ich habe eine Frage bezüglich des o. g. Themas.

Zu meiner Person: Ich bin 25 Jahre alt, gebürtiger Oberpfälzer (Bayer) und möchte meinen Ausdruck verbessern.

Ich war immer der Meinung, dass dieses "Gehobene Gerede" unangemessen ist, bzw. hochgestochen klingt und ich teilweise "leichtere Sprache" benutzt habe.

In den Sozialen Medien findet man leider in den Kommentarsektionen immer wieder Leute, die anscheinend überhaupt keine Rechtschreibung beherrschen, geschweige denn Grammatik - zumindest der überwiegende Teil.

Mich frustriert das, allerdings kann man dagegen ja nichts unternehmen. Ich versuche dann so gut es geht, die Sätze vernünftig umzuwandeln, wie ein "Deutschlehrer".

Die ,,großen Klassiker" à la Goethe, Schiller, et cetera pp. habe ich in meiner Realschulzeit nicht durchgelesen, und ehrlich gesagt kann ich mich auch an keinerlei Autoren mehr erinnern, die wir währenddessen besprochen haben.

Da ich eine adäquate Ausdrucksweise für meinen Beruf (kaufmännischer Sektor) benötige, kam ich zu dem Entschluss, sich irgendwie dahingehend weiterzubilden und/oder "alte Sachen" zu erneuern.

Hat hier jemand wirklich effektive Tipps, etwaige Vorschläge, wie man sich dahingehend verbessern kann?

Schriftlich bin ich ein Ass, wie man hier unschwer entnehmen kann - beim Verbalen schaut's leider ganz anders aus und genau DAS möchte ich ändern.

PS: Bitte keine Sprüche wie:,,Erst Denken, dann Reden!"

Liebe Grüße

Frosteis221

Lernen, Deutschland, Alltägliches, Grammatik, Persönlichkeitsentwicklung, Rhetorik, Sprachentwicklung

Ein Element der Rhetorik ist die rhetorische Frage!

Und was ist eigentlich eine rhetorische Frage? Diese nicht! ☺ Zu dieser Frage erwarte ich eine möglichst genaue Antwort, die ich nun dazu mit meinen Worten erarbeitet habe.

Demnach kann eine rhetorische Fragestellung als Anregung zum Nachdenken geeignet sein.

Wenn die rhetorische Frage sich eignet als Impuls, dann kann sich daraus ein gutes Gespräch ergeben.

Eine einfache Aussage ohne Fragestellung funktioniert oft ebenfalls als Impuls zum Darüberreden - falls jemand an dem jeweiligen Thema interessiert ist.

Sich Gedanken machen über Themen, ist nicht ausschließlich ein gutes Training fürs Gehirn. Vor allem auch fördert dies das Miteinander. Im etwas steifen Pädagogendeutsch sagt man:

Es fördert die >soziale Interaktion<.

Es gibt aber auch rhetorische Fragen,  die eher als eine Redewendung zu betrachten sind und sich nicht unbedingt als Impuls für ein Gespräch eignen.

Man könnte sie als

>allgemein bekannte Scheinfragen< benennen.

Beispiele:

•Wer ist schon perfekt?!!

•Ist das dein Ernst?!!

•Sind wir nicht alle etwas gaga?!!

•Geht es nicht noch langsamer?!!

Wer kennt noch ein ähnliches Beispiel?

Vorhin hatte ich ein schönes "Exemplar" im Kopf. Aber nach einer Schreib-Unterbrechung ist es völlig futsch. Schade.

Auch das gedankliche Suchen nach solchen Beispielen ist eine Art Denksport-Disziplin. Oder?

Nebenbei:

Manche werden es wohl nie begreifen, dass das Mitteilen einer anderen Meinung in einem disziplinierten Tonfall erfolgen sollte. Ein Miteinander kann sonst nicht erfolgen.

Manche sind sehr unfreundlich oder sogar beleidigend, wenn sie eine andere Meinung haben.

Ein solches Verhalten zeigt deutlich, dass kein Interesse an einer echten Überzeugungsarbeit besteht. Es zeigt leider nur, dass jemand völlig ungehobelt ist.

Auch dieses Bild zu diesem Text macht Sinn - auch wenn es sich nicht jedem erschließt!

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Psychologie, Interaktion, Rhetorik

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