Wir Menschen können Dinge nur relativ zueinander wahrnehmen. 20° wirken im Sommer unheimlich kühl, wohingegen diese im Winter als unglaublich warm empfunden würden.
Wenn ich mir jetzt Ziele setze oder Idealvorstellungen in allen möglichen Bereichen habe - wie das Idealgewicht, den idealen Job und Lohn, aber auch wirklich extrem banale Dinge wie einen idealen Morgen, ein ideales "die Bahn bekommen", ein ideales Bild, wie man sich als Mensch richtig in unserer Gesellschaft verhält, gesund zu bleiben und keine schlimme Krankheit zu bekommen, lange zu leben, diszipliniert zu sein, also wirklich jeden noch so kleinen Bereich, in welchem wir eigentlich so und sein sollten statt so und so - entsteht dann allein durch diesen Kontrast von "Ideal" zu "Real" ein unangenehmes Gefühl?
Wenn wir also aufhören ein ideal in die Zukunft zu projizieren, wie das Leben in welchem Bereich auch immer laufen sollte, und stattdessen einfach annehmen, dass es läuft wie es läuft, würde sich dadurch nicht der Großteil unseres Leides auflösen? Also selbst wenn wir uns in scheinbar schlechten Umständen befänden? Da sie ja dann nichtmehr schlecht wären weil der Kontrast zu einem besseren Leben fehlen würde?