Immer die falschen Entscheidungen getroffen?

11 Antworten

Von Experte fidelia535 bestätigt

Du bist offenbar geradewegs dabei aus Deiner Unzufriedenheit heraus eine depressive Verstimmung zu entwickeln. Das zeigt sich an Deiner vermeintlich negativen Bilanz Deiner Rückschau.

Wir glauben auch immer, dass wir unser Leben immer selbst bestimmt hätten. Dem ist gar nicht so. Zufälle bestimmen unser Leben viel mehr, als wir selbst. Entscheidend ist nur, was wir daraus machen!

Wenn Du glaubst, alles bisherige falsch gemacht zu haben, ist noch nichts verloren. Such nach Wegen, Dein Leben zu verändern, so wie es Dir gefällt. Dann bekommst Du auch wieder eine andere Sicht auf die Dinge und auch auf Dein bisheriges Leben.

marly110 
Fragesteller
 30.12.2020, 16:53

Zu diesen Wegen gehören leider auch einige Finanzen, die ich mittlerweile - eben durch falsche Entscheidungen - nicht mehr habe. Das Leben verzeiht keine Fehler!

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verreisterNutzer  30.12.2020, 17:17
@marly110

Das ist nicht selten so, letztendlich ist es aber eher ein vorgeschobener Grund und sollte kein wirkliches Hindernis sein, zumindest so lange, wie Ihr Euch den Luxus von 2 Wohnungen leistet. Du scheust eher Entscheidungen, wenn ich das mal so sagen darf.

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marly110 
Fragesteller
 30.12.2020, 21:12
@verreisterNutzer

Die beiden Wohnungen können wir uns nur leisten, weil ich noch einige Ersparnisse habe. Aber die schrumpfen immer mehr.

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verreisterNutzer  30.12.2020, 22:19
@marly110

Das zeigt doch deutlich, dass ihr ohne Veränderungen sehenden Augen weiter ins Unglück rennt.

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marly110 
Fragesteller
 31.12.2020, 07:10
@verreisterNutzer

Was sollen wir dann deiner Meinung nach tun? Hier habe ich wieder einen Job. An meinem Hauptwohnsitz habe ich gar nichts. Da können wir NUR von den Ersparnissen leben. Wir wollen nicht zum Jobcenter. Abgesehen mal davon - wir würden dort eh nichts kriegen, solange noch anderweitig Geld vorhanden ist.

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verreisterNutzer  31.12.2020, 08:37
@marly110

Die Arbeit bestimmt den Wohnort. D.h. an Deinem Arbeitsort solltet ihr Euch eine größere, bezahlbare Wohnung nehmen und beide anderen Wohnungen auflösen. Das wäre ein Anfang und ihr wärt damit schon ein ganzes Stück weiter. Belasst ihr den Zustand so, kommt irgendwann das Ende der Ersparnisse und das zwingt Euch dann möglicherweise zu Dingen, die Ihr gar nicht wollt.

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marly110 
Fragesteller
 31.12.2020, 10:43
@verreisterNutzer

Glaub mir, das haben wir bereits alles ausgiebig diskutiert. Wir können keine andere Wohnung suchen. Ich habe nur einen Zeitarbeitsvertrag und mein Mann steht in der Schufa. Außerdem: Was nutzt es, jetzt eine Wohnung von 900-1000 EUR anzumieten, die wir dann auch wieder verlassen müssen, weil sie vom Amt nicht bezahlt wird? Auch Umzüge und Wohnungsauflösungen kosten Geld.

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verreisterNutzer  31.12.2020, 11:18
@marly110

Dann sage ich es mal so: Es tun sich nach und nach immer mehr Abgründe nach Deiner Ursprungsfrage auf. Da wäre vielleicht doch mal eine Schuldnerberatung notwendig. Irgendwo läuft bei Euch auf mehreren Ebenen etwas ganz gewaltig schief, dass man hier nicht mit ein paar einfachen Antworten abhandeln kann. Nur irgendwo solltest ihr mal Stück für Stück eine Problemlösung angehen und ich denke, ihr seid nicht allein in einer solchen engen Situation. Versucht Euch mal Hilfe vor Ort zu suchen bei einer Schuldnerberatung. Das wäre mal der erste Schritt. Ich wünsche Euch zumindest viel Glück dabei.

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marly110 
Fragesteller
 31.12.2020, 13:28
@verreisterNutzer

Danke dir echt für deine Mühe und deine Ratschläge. Mein Mann war schon auf einer Schuldnerberatung. Er hat Privatinsolvenz angemeldet. Deshalb ja auch der Schufaeintrag. Ich selbst habe keine Schulden. Was soll ich also dort? Wenn es nur auf mich ankäme, hätte ich keine großen Probleme. Aber wenn ich mich nach über 10 Jahren scheiden ließe, würde ich auch garantiert welche haben. Dann müsste ich nämlich meine Rentenansprüche teilen und Unterhalt bezahlen. Du kannst es also drehen+wenden, wie du willst - es kommt nichts Positives dabei heraus.

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verreisterNutzer  31.12.2020, 15:00
@marly110

Mit einer möglichen Trennung kommt natürlich wieder ein neuer Gesichtspunkt ins Spiel, der möglicherweise neue Perspektiven eröffnet, die nicht zwingend schlecht sein müssen. Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber da winkt Dir ggf. die Grundrente, wenn Du Rentenansprüche an Deinen Mann abtreten musst. Das würde wenigstens ein sicheres und geregeltes Leben bedeuten, wenn auch auf niedrigem Niveau, aber das vermute ist jetzt auch schon der Fall. Du würdest aber nicht mehr von einer Bredouille in die andere fallen. Hol Dir mal überall vor Ort Rat ein. Da geht noch was.

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marly110 
Fragesteller
 31.12.2020, 15:39
@verreisterNutzer

Ich werde im Mai 21 63. Viel Rente habe ich nicht zu erwarten. Ich war 15 Jahre Zuhause und habe 3 Kinder groß gezogen.

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marly110 
Fragesteller
 31.12.2020, 16:35
@verreisterNutzer

Ich weiß, was mir höchstwahrscheinlich als Rente einmal zusteht. Vorzeitig in Rente gehen ist bei mir nicht. Ich muss noch bis Anfang Juni 2024 durchhalten. Das wird noch schwer genug. Meine Schulfreundinnen sind teilweise schon pensioniert. Da legt sich fast keine mehr krumm.

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verreisterNutzer  31.12.2020, 16:40
@marly110

Konkrete Zahlen müssen her. Auch zu den Fragen, was wäre wenn Du mit 63 aufhörst oder Deinen Familienstand änderst. Du weißt einfach zu wenig und aus der Ferne möchte ich keine Beratung machen. Immer nur sagen, es geht nichts, ist einfach als Lösungsansatz zu wenig. Irgendwo geht immer was.

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Bin von '63 und muß zum Glück sagen, dass ich das nicht so sehe.

Du mußtest dich ja immer zu irgendeinem Zeitpunkt entscheiden. Als dieser Zeitpunkt anstand, hast du nach den vorhandenen Parametern deine Entscheidung gefällt. Dass es sich später als nicht die beste Entscheidung herausstellt, war für dich nicht vorhersehbar.

Das beste Beispiel ist sicherlich ein Ehepartner. Da mußt du irgendwann zu Lotte kommen und das Risiko einer Scheidung ist da natürlich immer mit verbunden.

Andererseits gibt es den schönen Begriff der "Daueroptimierer", die vor lauter Denken zu überhaupt keiner Entscheidung kommen.

Nun, wenn man vorher wüßte, daß eine Entscheidung falsch ist, würde man sie ja nicht treffen. Ich habe, wie wohl jeder, im Leben richtige und falsche Wege eingeschlagen. Aber wenn ich so manche Entscheidung nicht getroffen hätte, würde ich es heute vermutlich bedauern, diesen Weg - auch wenn er sich nachträglich als der falsche herausgestellt hat - nicht gegangen zu sein.

Das ist bei mir wie mit dem Fahrradfahren. Ich verfahre mich gern im Wald, fahre dann aber weiter, um zu sehen, wo es hingeht. Und wenn es eine Sackgasse ist, drehe ich wieder um. Und wenn der Weg ans falsche Ziel führt, fahre ich mit einem Umweg eben ans richtige Ziel. Und ich weiß, wohin der falsche Weg führt und habe gelernt, diesen nicht nochmal zu fahren.

marly110 
Fragesteller
 30.12.2020, 16:44

Es gibt aber dennoch Menschen, die öfter oder immer wieder die gleichen Fehler machen. Ich glaube trotzdem nicht, dass das mit Absicht geschieht. Woran liegt das?

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Die Eule der Minerva fliegt immer erst am Abend heißt es doch... aber andererseits, man soll nicht hadern, über Dinge, die nicht mehr zu ändern sind.

Nee, die meisten Entscheidungen waren richtig so wie ich sie getroffen habe. Lediglich in den Zeiten < 25 war ein wenig Mist dabei. Und bei manchen kann man halt nur zwischen zwei "Übeln" wählen.

Außerdem: Hinterher ist man ohnehin schlauer. Es macht also wenig Sinn die vergangenen Entscheidungen mit den heute bekannten Parametern zu vergleichen. Da kommt man meist auf eine andere Entscheidung.