Hallo liebe Forengemeinde. Folgender Fall. Einer Person sollten unter örtlicher Betäubung 2 Stents in die Baucharterien gesetzt werden. Der Eingriff erfolgte unter starken Schmerzen, der erste Stent wird eingeschoben und der 2. Stent kann aufgrund der Schmerzen und durch eine Blockade am Ende gar nicht gesetzt werden. Die Patientin äußert bei der Abschlussvisite ihre Schmerzen während des Eingriffes gegenüber des Profs und seinem Staat und wird am nächsten Tag entlassen.
Es wird ein neuer Termin, der dann unter Vollnarkose durchgeführt werden soll, gesetzt. Nach und nach wird das Ausmaß deutlich. Der junge Assistenzarzt hat offenbar ohne Narkose den ersten Stent über die Leiste der Patientin gelegt. Auf die Schmerzensschreie der Patientin wurde keine Rücksicht genommen. Beim zweiten Stent ist er dann endgültig gescheitert und musste den Eingriff abbrechen. Der eine Arm der Patientin wurde lt ihrer Aussage zuvor dazu genutzt, Blut abzunehmen, der andere wurde mit einer Kanüle, die aber verschlossen war, versehen (wie es üblich sein dürfte bei Patienten, die über Nacht stationär bleiben). Ein Narkosemittel wurde aber weder vor dem Eingriff gespritzt, noch über die Kanüle eingeführt.
Ein paar Tage später, bei der telefonischen Terminvergabe für den nächsten Eingriffes, diesmal unter Vollnarkose, entschuldigt sich eine Person aus dem Mitarbeiterstab des Oberarztes telefonisch in diesem Gespräch bei der Patientin, dass der behandelnde Arzt die Narkose wohl schlichtweg vergessen hatte und dafür, dass die Patientin so leiden musste. Zudem wurde von einer Angehörigen im Befund die Formulierung, es hätte eine "Untersuchung" statt gefunden (statt eines Eingriffes), gefunden und der Hinweis, dass diese Untersuchung abgebrochen wurde. Es war aber keine Untersuchung, sondern ein Eingriff! Die Patientin hat, mit Datum, zudem je ein Foto der Schnitte in den Leisten gemacht.
Wie wäre jetzt der richtige und weitere Ablauf? Den Prof persönlich zur Rede stellen, eine Stellungnahme erfragen? Die Krankenkasse informieren? Zur Ärztekammer gehen? Eine sofortige Nachuntersuchung durch die Hausärztin, um den Befund, dass es lediglich eine Untersuchung war, zu widerlegen?
Ich möchte dazu sagen, dass ich aus dem engen Familienkreis bin und der Patientin hier gerne helfen möchte, das Ganze zu klären. Leider bin ich keine medizinische Fachkraft, denke aber, dass hier was gewaltig schief gelaufen ist und dies im Befund dann "geschönt" wurde. Danke für eure Antworten.