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Will ich wie sie sein, oder mit ihnen?

Hallo zusammen.

Ich bin fast 21 Jahre alt und habe in meinem Leben bisher in keiner Hinsicht romantische oder körperliche Erfahrungen wie beispielsweise Kennenlernphasen, Händchenhalten, Beziehungen gemacht. In meiner Jugend hatte ich nie wirkliche "Crushes", sondern eher intensive, fast schon obsessive Phasen, die auch nur zwischen meinem 17. und 19. Lebensjahr hervorgekommen sind. Interessanterweise wiederholte sich dabei immer ein bestimmter Typ Mensch insbesondere bei Frauen.

Bei Männern hatte ich bisher nur zwei "Faszinationen", beide waren Anfang bis Mitte 30, standen fest im Berufsleben. Einer z. B. im juristischen Bereich und strahlten eine ruhige, männliche Ernsthaftigkeit aus. Sie waren kompetent, respektiert, unnahbar und wirkten sehr "geordnet" und seriös.

Die Frauen, zu denen ich mich hingezogen gefühlt habe, hatten alle eine ähnliche Ausstrahlung. Sie haben selbstbewusst, kühl, intellektuell oder künstlerisch "edgy" gewirkt und haben oft dunkle Kleidung getragen. Sie hatten einen leicht marginalen, fast unnahbaren Stil und wirkten irgendwie "über" mir stehend, distanziert, kontrolliert und unerreichbar. Es waren meist Gleichaltrige oder Frauen, die ein paar Jahre älter waren.

Das alles bringt mich zu der Frage, ob ich mich eigentlich zu diesen Menschen hingezogen fühle, weil ich mit ihnen zusammen sein möchte oder ob ich vielmehr so sein möchte wie sie. Denn wenn ich ehrlich bin, sehe ich mich selbst eher ganz anders. Ich nehme mich als weichere, feminine Person wahr, mit klassischen Attributen weiblicher Rollenbilder, allerdings nicht traditionell im konservativen Sinn. In mir steckt auch ein moderner, feministischer Anteil. Ich kleide mich eher elegant, bin ruhig, leicht zurückhaltend, sehr sensibel, also das genaue Gegenteil dieses Archetyps, der mich so fasziniert.

Ich finde die Ästhetik dieser Frauen unglaublich anziehend. Dieses kühle, fast rebellische Auftreten mit dunklem Eyeliner, Smokey Eyes, schwarzer Kleidung, lässiger Körperhaltung, manchmal auch einem markanten Nasenpiercing oder einem gefärbten Pony, vielleicht sogar lila oder blaugrau.

Aber gleichzeitig spüre ich da eine große Blockade. Ich traue mich nicht, diese Seite wirklich zu leben und denke mir, dass ich es bereuen werde aus der "Reihe zu tanzen". Es fühlt sich an, als würde ich mich verstellen oder etwas verleugnen, wenn ich mich zu stark von meinem gewohnten, weicheren Selbstbild entferne. Dieser eher femininen, ruhigen, vielleicht etwas klassischen Version von mir, die ich nicht als falsch empfinde, sondern eben als "mein Fundament". Ich kann das nicht ablegen oder verleugnen. Ich bin so wie ich bin, aber irgendwie fühle ich mich, als würde ich zwischen zwei Selbstbildern feststecken. Einerseits bewundere ich diese äußere Stärke, den Stil und die Haltung dieser Frauen, andererseits will ich ehrlich zu mir selbst bleiben und nichts "performen", was nicht wirklich zu mir gehört. Vielleicht ist es ja sogar möglich, dass beides in mir koexistieren kann. Aber momentan weiß ich nicht, wie.

Das wirft für mich psychologische Fragen auf. Bedeutet diese Faszination, dass ich meine eigene Identität noch nicht vollständig gefunden habe? Ist mein Blick auf diese "unerreichbaren" Personen Ausdruck eines unbewussten Wunsches, eine Alternative zu meinem jetzigen Selbst zu sein? Oder ist es doch eine Form romantischer oder sexueller Anziehung?

Ich frage mich, ob es anderen auch so geht. Gibt es Menschen, die ähnliche Unsicherheiten erlebt haben, wenn es darum ging, zwischen Identifikation und Anziehung zu unterscheiden? Wie kann man herausfinden, ob man jemanden begehrt  oder ihn vielleicht einfach nur als Vorbild sieht? Und ist es möglich, dass beides gleichzeitig zutrifft? Kann mich jemand über mich selbst und meine Gedanken aufklären?

Ich wäre sehr dankbar für Gedanken, Erfahrungen oder auch psychologische Perspektiven dazu.

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Bin ich Trans?

Hey,

Vorweg einmal: Bin mir bewusst, dass solche Antworten niemand einfach so geben kann, aber mir wurde bei ähnlichen Themen hier auf dieser Seite schon gut geholfen.

Also, fangen wir mal von vorne an

Als ich (ca. 6-10 Jahre alt war) hatte ich oft das Bedürfnis das andere Geschlecht zu sein und auch so behandelt zu werden, dieses "gehühl/bedürfniss" war danach eigentlich nonexistent, bis dieses so ab dem (ca. 15 Lebensjahr) wieder auftrat.

Bis jetzt (19 Lebensjahr) tritt es wieder, aber sehr unregelmäßig auf. Es ist nicht so, als würde mich das sehr belasten, aber dieses "verlangen" (wenn es denn auftritt) ist so, als wäre man durstig und würde gern etwas trinken (falls das sinn ergibt?)

Für mich persönlich wäre die Vorstellung einer "Transition" nichts, da ich mit den Konsequenzen im Sozialen nicht klarkommen würde und das alles mir auch nicht so sehr den Schlaf raubt, aber wenn ich die Möglichkeit hätte mit einem Fingerschnipsen sofort alles zu ändern, würde ich das sofort machen.

Aber wie schon gesagt, der Gedanke daran "Aussenseiter" und "der Komische" zu sein ist nicht so schön.

Ich frage auch aus dem Grund, da ich mir in letzter Zeit (paar Wochen) mehr Gedanken um meine Sexualität usw. mache und dieses Thema eben wieder häufiger auftritt.

Dazu sollte ich sagen, dass dieses "Gefühl" in letzter Zeit häufiger ist, wenn ich Alkohol getrunken habe, deshalb weiß ich nicht wie ernst man das nehmen kann.

Ich hoffe, dass ich nicht zu viel Zeugs hier reingeschrieben habe und auf ein Paar Antworten.

Danke im Vorraus :)

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