Politik und Gesellschaft: Sitzt Ihr auch zwischen den Stühlen?
Auf der einen Seite reagiere ich ziemlich allergisch, wenn jemand sich fremdenfeindlich äußert und bin gegen Rassismus, Nazis und Faschisten. Ich selbst habe in meinen 29 Lebensjahren auch oft rassistische oder fremdenfeindliche Erlebnisse gehabt. Wenn ich was sage, ist es häufig so, dass ich ein negatives Echo bekomme. Da wird einem dann spüren gelassen, dass man ein nicht integrierter Ausländer ist.
Aber: Wenn jemand, der aus dem Ausland oder aus einer Einwandererfamilie kommt, sich (für mein Empfinden) negativ über Deutschland oder Deutsche äußert, mag ich das auch nicht und da widerspreche ich ebenfalls. Und auch hier: Ich ernte dann ein negatives Echo, nur dieses Mal in die umgekehrte Richtung, dass man sich assimiliert hat und ein "Alman" ist.
Gibt es hier jemanden, der das nachempfinden kann?
Ich selbst bin tamilischer Abstammung und in Deutschland geboren sowie aufgewachsen. Die Bundesrepublik ist meine Heimat, aber ich habe nun mal Wurzeln, die nicht deutsch sind. Deutschland ist spätestens seit den 1960er-Jahren ein Einwanderungsland und hier leben Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern. Aber wir drehen uns leider im Kreis.