Bildung – die besten Beiträge

18 und vor einer Lehrerin geweint?

Ich fühle mich gerade sehr dumm und kindisch. Ich hab das Glück, dass ich nicht vor der Klasse angefangen habe zu Weinen, sondern nur vor einer Lehrerin, trotzdem ist es mir so Peinlich.

Ich hab schon seit der 11 Klasse Probleme mit Schwänzen und versuche das in den Griff zu bekommen. Es ist kein Problem mit dem Lernen oder den Noten, die sind ok, halt nur das hingehen. War jetzt die letzte Woche tatsächlich Krank und (aus eigener Schuld ich weiß) eine Attestpflicht bekommen, war mir dann auch ein Attest holen. Heute in der Schule dachte ich eigentlich scheint alles ok, hab eine Arbeit mit 12 Punkten zurückbekommen und der Tag schien schnell vorbei zu gehen.

Als die nächste Stunde dann kam wurde mir in der Pause aufeinmal so schlecht, Tinnitus und dunkel vor den Augen. Ich war mir dann erstmal unsicher und bin ins Klassenzimmer gegangen, hab aber so dolle gezittert, dass ich noch mehr Panik bekommen habe und dann einfach zur Lehrering gegangen bin. Ich wollte ihr nur erklären, dass es mir nicht gut geht, aber aus irgendeinem Grund habe ich angefangen zu weinen und ihr in Tränen und Schluchtzen erklärt warum ich nach Hause will. Sie meinte es ist meine Entscheidung, sie kann da nichts machen und ich muss auch mit den Konsequenzen rechnen (macht ja auch alles Sinn). Keine Ahnung, ich bin jetzt auf dem nach Hause weg und zitter immernoch, hinterfrage jetzt aber ob ich einfach hätte bleiben sollen, was die Lehrerin jetzt von mir denkt und welchen Einfluss das jetzt auf die Noten hat.

Danke an alle die sich das durchlesen, ich brauche eigentlich keinen Rat und wollte das nur aus mir rauslassen. Ich schäme mich gerade einfach.

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Ist das Konzept Ausbildung veraltet?

Im Moment ist in einigen Medien der Fachkräftemangel und der Rückgang an Lehrlingen das Thema. Seit 2006 ist die Zahl der Erstsemester expotentiell angestiegen und hat sich auf dem hohen Niveau stabilisiert. Seit 2008 ist die Studentenanzahl von 1,9 auf 2,8 Millionen gestiegen, die Zahl der Lehrlinge ist von 2,0 Millionen, auf 1,2 Millionen gefallen. Die Quelle dazu ist ein Artikel der Welt.

Die Rede ist von einer Universitätsblase und unsinnigen Studiengängen, die keinen Nutzen bringen bzw. überlaufen sind.

Ich gehöre selbst zur Gen-Z und bin Student. Ich vermute nicht, dass die jüngeren Generationen keine Lust auf eine Ausbildung haben, ich sehe ein Image-Problem, dass zu recht auf reale Problematiken zurückzuführen ist. Viele beginnen ein Studium aus Unwissenheit.

Menschen aus meiner Generation, haben beim Stichwort Ausbildung und Lehrling oft folgendes im Kopf: Die Hierarchie im Lehrling / Chef Verhältnis ist extrem hoch, der Chef steht diskriminierend an der Spitze, die Verhältnisse sind primitiv, der Chef schaut auf andere herab, man ist sozusagen ein Sklave vom Chef, wird während der Lehre ausgenutzt und rumgeschubst und hat selbst nach der Lehrer nur Perspektive auf Mindestlohn.

Beim Studium ist das Bild oft folgendes: Man studiert weil man etwas für sich selbst tut und lernt während des Studiums für sich selbst. Man studiert nicht für einen Chef, der undankbar ist und von dem man ggf. noch herumgeschubst wird, sondern für sich und das Wohlbefinden. Nach dem Studium hat man eher Aussicht auf eine gute Verhandlungsposition und die Chance auf einen Arbeitsplatz, der modern ist. Gleitzeit, Work-Life-Balance, Wertschätzung, angemessene Bezahlung, Boni die über einen Obstkorb hinaus gehen etc.

Unabhängig davon, wie stark die Vorstellungen nun der Realität entsprechen, ist das eben eine Ansicht die viele in meiner Generation haben. Nach dem Motto: Warum von einem arroganten Chef ausnutzen lassen, wenn ich lieber den moderneren Weg gehen kann?

Meiner Meinung nach bringt es dort von den Boomern auch nichts, auf die jüngeren Generationen einzutreten und sie faul zu nennen. Wandel findet immer statt und die Verhältnisse die viele sich als Lehrling vorstellen, sind nicht mehr Zeitgemäß. Da bringen dumme Sprüche wie "früher hat man die Lehrlinge noch richtig in die Mangel genommen, da haben die noch Respekt gelernt" von irgendwelchen 50 oder 60 jährigen auch nichts, außer dass man sich noch weiter davon distanziert.

Man könnte dem Fachkräftemangel entgegen wirken, indem die Unternehmen dem Konzept "Ausbildung" einen neuen und modernen Anstrich verpassen. Viele Unternehmen verstehen immer noch nicht das Konzept von Social Media. Zum Beispiel sind Konzepte wie Gleitzeit, Work-Life-Balance und firmeninternes Mental-Health-Care schon lange modern und gesellschaftlich gewünscht. In den nordischen Ländern ist das schon lange der Mindeststandard, der gesellschaftlich vorausgesetzt ist. Da bringt es nichts, wenn man als Firma sagt: Du bekommst eine Raucherpause, einen Obstkorb und einen O-Saft, früher hatten wir auch nicht mehr.

Ich komme selbst aus einer erfolgreichen Unternehmerfamilie und gehöre zur Gen-Z. Laut meines Vaters sind die Gen-Zler bei uns aber alles andere als Arbeitsfaul, solange sie respektiert werden und man sich an die moderne Zeit anpasst. Man muss neuen Konzepten gegenüber offen sein. Die Probleme worüber andere Unternehmer immer jammern, kennt mein Vater nicht. Er hat das Konzept der Neuzeit verstanden und baut darauf auf. Früher Wandel, statt Angst vor neuem und Stillstand, bis man vom Markt gezwungen wird.

Wer nicht mit der Zeit geht, der wird eben verschluckt. Da kann man hinterher noch so viel heulen und Boomer-Sprüche bringen. Das war schon immer so.

Das Konzept Ausbildung braucht einen neuzeitlichen Anstrich. Eure Meinung?Chapeau, wenn ihr euch meinen Beitrag ganz durchgelesen habt und euch für die Gesellschaft interessiert.

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