Ich bin im dritten Ausbildungsjahr zur Einzelhandelskauffrau und habe Anfang Mai meine Abschlussprüfung. Die letzten Wochen bin ich völlig überlastet, körperlich und mental erschöpft und fühle mich komplett ausgebrannt. Ich habe Schlafprobleme, kann nicht richtig abschalten und meine Konzentration ist so schlecht, dass ich viele Fehler mache. Vor allem an der Kasse. Es geht nicht nur um Kassendifferenzen, sondern generell darum, dass ich Abläufe vergesse oder Dinge falsch mache. Ich habe Angst, dadurch abgemahnt zu werden, was mich zusätzlich unter Druck setzt.
Seit vier bis fünf Tagen weine ich fast durchgängig und stehe ständig kurz vor dem Zusammenbruch. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr kann. Dazu kommt der emotionale Stress beim Vater, der mich manipuliert und zusätzlich Energie raubt. Ich halte das alles kaum noch aus, aber ich muss meine Prüfung gestehen, weil es meine einzigste Chance ist, endlich von zu Hause wegzukommen. Meine Prüfung verstärkt meine Angst zu versagen und ich kann mich kaum noch auf das Lernen konzentrieren.
Deshalb überlege ich, ob ich mich für einen Monat krankschreiben lassen kann, aber nur für die Arbeit, nicht für die Schule. So hätte ich mehr Zeit, mich auf die Prüfung vorzubereiten, ohne den zusätzlichen Stress in der Ausbildung. Freitags würde ich zum Unterricht auf der Arbeit kommen, Prüfungsvorbereitung und Mathe. Bisher habe ich immer ” durchgezogen”, allerdings will ich es ein für alle Mal hinter mir haben! Damit ich nicht mehr in diesem Betrieb, in der Schule und vorallem zuhause sein muss :(
Hat jemand Erfahrung damit? Ist eine Krankschreibung für einen Monat wegen psychischer Erschöpfung möglich? Wie spreche ich das am besten beim Arzt an und wie könnte mein Arbeitgeber darauf reagieren?