Diversität bei Herr der Ringe?

Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen

Ich stimm ihn zu: Diversität kommt über Handlungen 100%
Ich stimm ihn nicht zu: Diversität kommt übers Auge 0%

3 Antworten

Die Frage dahinter ist: Was wollen wir und was wollen wir kritisieren? Was wollen wir "erzwingen" und was wollen wir ignorieren?

Erzwungene Diversität im Sinne von "oh, wir haben zu wenige Lesben, lasse uns vier Charaktäre einfach wahllos lesbisch machen" finde ich nicht so gut. Besonders, wenn dann Schauspieler nur für die Quote gecastet werden und das auch merken/ wissen.

Auf der anderen Seite unterstütze ich es als Zuschauer, dass Charaktäre überraschend und nicht eindimensional sind. Das ist ja mMn ein Punkt, den er genannt hat - da sind "Männer", die aber nicht "archetypisch männlich" dargestellt werden, also überraschende Elemente haben. So etwas finde ich unbedingt in jeder Hinsicht unterstützenswert. Das gilt auch für Ethnien oder Altersgruppen oder Nationalitäten, die nicht immer Klischees oder Stereotype über ihre Gruppe im Film erfüllen müssen (bezogen auf Geschlechter: Die Frau muss nicht immer die sein, die heult und der Mann muss nicht immer derjenige sein, der sie rettet und mit diversen Knochenbrüchen noch durchs Feuer läuft).

Eine Kritik an die Kritiker finde ich auch nicht schlecht - statt sofort auf Kritik anzuspringen und z.B. Titel zurückzuziehen, umzubesetzen, Filme zu boykottieren, nach mehr/ weniger Diversität zu rufen, sollte man sich den Film erst mal unvoreingenommen ansehen und auch offen diskutieren, WAS da eigentlich kritisiert wird und ob das relevant ist.

Mir hat z.B. diese Reihe von Reaktionen über "Arielle" nicht gefallen, bei der angeblich ganz kleine Kinder ausschließlich mit "sie sieht aus wie ich" reagieren. Also: Diese Kinder achten im Alter von gut 4 Jahren oder so ausschließlich auf die Hautfarbe, selbst, wenn diese in der Schattierung stark von ihrer abweicht? Auf Deutsch: "Sie ist nicht weiß, also finde ich mich in ihr wieder"?!

Diese Sichtweise fand ich sehr seltsam.

Viel eher hätte ich die Sichtweise erwartet: Der Film ist gut gemacht, spannend, für mich - als Kind - interessant, ich fiebere mit der Hauptfigur mit. Dabei sollte es für kleine Kinder mMn komplett zweitrangig bis egal sein, ob diese Hauptfigur nun der eigenen Ethnie entstammt oder nicht - immerhin geht es gerade in dem Film auch um eine Märchenfigur!

Und ja, ich denke auch, Zwerge oder Feen können schwarz, asiatisch, hispanisch, weiß oder von sonst einer Ethnie sein. Wichtig ist, dass sie im Film "authentisch" rüberkommen, dass man ihnen ihre Rolle abkauft.

Wir haben als Kinder die "Jackie-Chan"-Filme gesehen, da waren nur Asiaten vertreten und das fiel uns zwar auf, aber keinesfalls negativ und keiner kam auf die Idee zu denken "da komme ICH nicht vor!" Da ging es um eine interessante Story! Für uns Kinder wären die Filme genauso interessant gewesen, wenn alle Schauspieler schwarz oder weiß gewesen wären.

Diversität finde ich im Star Trek-Universum relativ ungezwungen und gut umgesetzt und meines Wissens gab es darüber auch noch von keiner Seite - weder den Vertretern für extreme Diversität noch den Verfechtern von "bitte nur Weiße im Film" - Kritik. Dort kommt einem die Diversität tatsächlich natürlich vor und man hat als Zuschauer nicht das Gefühl, man sollte insgeheim "moralisch erzogen" werden.

Grundsätzlich finde ich aber seinen Einwand richtig: ich würde mir auch wünschen, dass Diversität NICHT nur bedeutet "wir haben x Ethnien eingefügt", sondern dass die Charaktere im Film bitte selbst nicht eindimensional sein sollen. Dass sowohl Männer, als auch Frauen, Jüngere, als auch Senioren, Schwarze, Asiaten, Weiße etc. facettenreich und individuelle dargestellt werden und hin und wieder auch ein Überraschungsmoment bieten, ohne dass wieder gleich zum Klischee verkommen zu lassen ("die stereotyp "männliche" Frau, der "weiche" Mann, der "hippe" Senior, der Weiße, der in der Bronx aufgewachsen ist usw.).

Nill 
Fragesteller
 30.05.2023, 00:55

Was ich gehört hab soll der ariellefilm nicht gut sein es wurd auch die story irgendwie umgeschrieben das sie ihre stimme nicht für beine verkauft um den mann wieder zu sehn in den sie sich verliebt hat sondern weil sie sich von ihren vater emanzipieren will was irgendwie die ganze ariel story über den haufen wirft

(und ihre freunde san gruselig

https://images.app.goo.gl/snBWXG7EoF6exPGJ7

https://images.app.goo.gl/BNKoPXqwK3eXQa3D6 )

Ich find da hätte man dann einfach men neuen film machen können anstatt das arielle zu nennen und ihn um zu schreiben

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ShadyAngel90  30.05.2023, 11:05
@Nill

Disney versaut für mich sowieso alle schönen Filme von damals, indem sie diese Emanzenscheiße überall mit einbringen.

Ich bin eine Frau und finde es gut, dass wir für mehr Gleichberechtigung kämpfen, aber A. kann man es auch übertreiben und B. wird den Kindern ein seltsames Bild vermittelt. Wie damals mit der hifllosen Prinzessin und dem Prinzen, der sie errettet. Das war genauso schädlich, wie das, was hier jetzt abgeht. Einen Mann zu haben, zu lieben und ihm mal was Schönes zu kochen ist schwach und man macht sich als Frau ja abhängig und dient dem Mann...hä?
Ein Mittelding gibt es in dieser Gesellschaft irgendwie nicht, was ich sehr traurig finde. Liebe ist fiktiv, Ehen sind überbewertet und Kinder kriegen versaut dir deine Leben in Freiheit. Wenn das die moderne Einstellung ist, dann gute Nacht Menschheit.

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Nill 
Fragesteller
 30.05.2023, 11:50
@ShadyAngel90

Ich fand küss den frosch net schlecht

Sie konzentriert sich auf ihren job weil sie ihren traum von nem eigenen laden erreichen will und dann reitet sie der typ indie scheiße aber irgendwie verliebt siesich doch in ihn unddann bedroht sieden besitzervom geschäftslokal mit dem krokodil wassie kennengelernthat damit er ihr doch den laden verkauft

Sie macht aich nicht von nem mann abhängig, erreicht ihre eigenen Ziele aber die story is rund

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ShadyAngel90  30.05.2023, 13:28
@Nill

Das ist auch wirklich ein schöner Film. Aber eben eine eigenständige Geschichte, die nicht erst so und dann plötzlich so erzählt wurde. Das verändern meiner Kindheitsfilme tut mir einfach weh. Küss den Frosch gab es vorher in der Form nicht. Wenn es eben an "Der Froschkönig" erinnern soll, dann ist die Geschichte wenigstens soweit verändert, dass es eben eine eigenständige Geschichte ist.

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Nill 
Fragesteller
 30.05.2023, 13:34
@ShadyAngel90

Ja es is ne anlehnung an den froschkönig aber halt modernisiert und ne gamz andere story

Ich fand auch dieschöne und das biest interpretation beastly sehr gut es war hat das grundkonzept eines verfluchten mannes der zum biest wurde und deswegen im exil lebt und die liebe finden muss um den fluch zu lösen aber sonst hat es fast nichts mit der originalstory zu tun

https://g.co/kgs/RgqJ4b

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Ich stimm ihn zu: Diversität kommt über Handlungen

In den Büchern kommen tatsächlich wenige Frauen vor, die sind aber alle sehr wichtig und keineswegs irgendwelche "damsels in distress". Von daher kann ich (als Frau) das ganze mimimi um dieses Thema nicht unbedingt verstehen.

Rosie, die Sam den Kopf verdreht hat ist eine selbstbewusste, hart arbeitende Hobbitfrau. Sie bekommt den Mann, den sie wollte.

Arwen wird nicht nur wegen ihres Äußeren als Wiedergeburt von Luthien Tinúviel angesehen. Sie hat sich in einen Menschen verliebt und bleibt dieser Liebe auch über lange Zeit mit wenig Hoffnung treu (kommt im Film nicht raus, es sind Jahrzehnte), gegen den Willen ihres Vaters. Sie ist sogar bereit, die Ewigkeit dafür aufzugeben.

Galadriel ist eine sehr mächtige Frau, Herrin ihres eigenen Reiches, Trägerin eines der 3 Elbenringe und älter als die Zeit selbst. Sie könnte mit dem Einen Ring die Welt beherrschen ohne sich auch nur anzustrengen aber widersteht dieser Versuchung, obwohl es sie schon immer zur Macht hin zieht.

Eowyn, die Schildmaid und Prinzessin von Rohan hat ihre Stärke gezeigt indem sie sich wandeln konnte, ihre Weiblichkeit annehmen und verstehen, das sie nicht entweder Frau oder Kriegerin sein kann sondern beides. Den Mut zu finden, zu leben obwohl ihre Welt grade unterzugehen scheint war sicher auch nicht leicht.

Auch Rassestereotype werden (besonders bei Gimli) ein gutes Stück weit umgestoßen. Er liebt nicht das Gold sondern die Schönheit.

Der ewige Kritikpunkt sind und bleiben wohl die Orks und Haradrim.

Diversität wird in Herr der Ringe nicht thematisiert.

Nill 
Fragesteller
 30.05.2023, 00:33

Ähm doch

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Simbacherin1  30.05.2023, 00:42
@Nill

Wo denn? Tolkien hätte mit dem Begriff sicher nichts anfangen können.

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Nill 
Fragesteller
 30.05.2023, 01:03
@Simbacherin1

Aufbrechen des gesellschaftlichen männerbildes der damaligen zeit

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Simbacherin1  30.05.2023, 01:06
@Nill

Das lag sicher nicht in Tolkiens Intention. Er wollte einfach eine gute Geschichte erzählen, in der die nordische Mythologie verwoben ist.

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