Das Beste wäre, du würdest dich mit einem "Zeugen" (Partner etc. - oder die besagte Pädagogin aus dem Umfeld als "Freundin", die dich begleitet) mit der Kooperationslehrerin noch mal zusammensetzen, die Beurteilungen im Kinderarzt und dem Psychologen vorlegen und fragen, ob sie eine Idee hat, wie es zu der Diskrepanz in den Beurteilungen gekommen ist.
Frage da erst mal sachlich nach.
Sage, wie du deine Tochter zu Hause wahrnimmst.
Frage, ob sie den Eindruck machte, unter Stress oder Angst oder anderen ablenkenden Faktoren zu stehen.
Melde dein Kind ggf. in einer Vorschule oder einem anderen Kindergarten an, in dem die Erzieher euch neutral gegenüberstehen.
Ein Jahr Pause vor der Schule muss kein Nachteil sein. Man hat mehr Zeit, sich auf die Schule vorzubereiten, Routinen zu üben, noch etwas "nur Kind" zu sein, Vorübungen zu machen und damit in der Schule dann sicherer zu sein.
Das muss alles kein Nachteil sein!
Hast du einen offiziellen IQ-Test machen lassen?
Wenn nicht, wäre das vielleicht eine Idee, vielleicht nicht jetzt direkt, sondern nach einer kleinen Erholungsphase. Damit hättest du etwas Offizielles in der Hand (es müsste ein standardisierter, offizieller IQ-Test wie der HAWIK sein, von einem spezialsierten Testpsychologen durchgeführt!)
Sinnvoll wäre es für euch als Eltern, tatsächlich zu erfahren, ob das Kind irgendwelche Probleme oder Defizite hat, nicht, um es zu stigmatisieren, sondern um es - vielleicht sogar vor der Schule - gezielt zu fördern. Es wäre wichtig zu wissen, wo genau diese Defizite liegen und was sie verursacht. Also, angenommen, dein Sohn hätte in dem Schulfähigkeitstest schlecht abgeschnitten, dann bringt es wenig, zu sagen, er wäre "unterdurchschnittlich begabt", sondern dann wäre es wichtig zu wissen, wie es zu dem Ergebnis kam (was in der Situation für ihn schwierig war, bspw. Aufregung, Angst, Nervosität, weil du nicht dabei warst und er nicht wusste, was da passiert etc.) und was ihm evtl. im Wege steht (Wahrnehmungsstörung - hören, sehen sind nicht 100% verfügbar, Sprachprobleme, motorische Probleme oder anderes) und was man konkret dagegen unternehmen kann (Hilfsmittel, Ergotgherapie etc.). Und das dann in Angriff zu nehmen. Es gibt bspw. Kinder, die sich weigern, zu lesen, weil sie eine Winkelfehlsichtigkeit haben, die es ihnen schwer macht, die Buchstaben richtig zu erkennen. Das muss dann erst durch Hilfsmittel oder einen Eingriff korrigiert werden, bevor das Kind entspannt Lesen lernen kann.
Wichtig für dich wäre, dir wirklich anzugewöhnen, langsam, sachlich und ruhig mit den Leuten zu reden, auch und gerade wenn du dich in die Ecke gedrängt fühlst und von allen Seiten torpediert siehst. Je ruhige und sachlicher du bleibst, desto weniger kann man dir vorwerfen! Betone, dass alles das Beste für dein Kind wollen.
Ruhigbleiben in solchen Situationen und bewusstes Entspannen kann man üben! Mache das mal, regelmäßig, lange VOR solchen Gesprächen!
PS
Sollte tatsächlich ein "unterdurchschnittlicher IQ" von unter 85 vorliegen, aber auch unter 100, wäre es noch wichtiger, ein Begabungsprofil zu bekommen! Ein IQ-Wert sagt allein wenig aus! Wichtig wäre genau zu wissen, wo - aktuell! - Schwierigkeiten bestehen, aber auch, wo Stärken bestehen bzw. welche Bereiche dem Kind leichter fielen. Evtl. kann man dann über die Förderung dieser Bereiche auch nach und nach die Schwächen angehen!
In dem Alter ist ein IQ auch nicht in Stein gemeißelt, sondern könnte sich durch gezielte Förderung auch noch ändern und durchaus erhöhen, wenn das Kind z.B. mit 10 Jahren erneut getestet würde!