Wurde Deutschland nach dem Krieg "amerikanisiert"? War das mal anders? Was wäre, wenn der Krieg nie gewesen wäre?
Fällt es auf, dass seit dem Krieg US-Medien, Musik usw. immer mehr Einzug in Deutschland gefunden hat? Ich mein wir hören heute im Radio zum Großteil Musik aus den USA auf vielen Radiosendern oder Musiksendern im Fernsehen, oder nicht? Wir schauen US-Filme, oder nicht?
Hat man vor dem Krieg in Deutschland hauptsächlich deutsche Musik gehört?
Angenommen der Krieg wäre nie gewesen, würde man dann heute fast nur deutschsprachige elektrische Musik etc. hören?
Würde es dann mehr "Schlager" geben als heute üblich? Und auch mehr deutschsprachige elektrische Musik?
Auch was die Filme angeht mehr deutschsprachige Filme geben?
6 Antworten
Boooaaaa…..
Amerikanische Musik war in den 20er und 30er Jahren in Deutschland unheimlich beliebt in Deutschland und wurde erst von den Nazis unterdrückt!
Nach dem Krieg wurde alles, was aus den USA kam aufgesogen, weil das alles nach Freiheit roch und nicht nach den muffigen, kleinbürgerlichen Vorgaben der Nazis!
Deutschland hat immer schon , besonders nachverlorenen Kriegen, die Kultur der Besatzer aufgesogen. Man denke nur daran, was wir alles von den Franzosen/Napoleon übernommen haben. Sogar unser Rechtssystem wurde auf dem Rechtssystem der Franzosen aufgebaut! Das war auch ein Zeichen auf der Suche nach Freiheit, denn das Französische Rechtssystem entstand nach der Französischen Revolution, die alle Bürger gleich machen sollte.
Im Radio läuft Musik aus der ganzen Welt. Aus GB und Irland kommt auch ganz viel Musik.
Welche Musik aus Deutschland kann denn da mithalten, bei diesem guten Angebot. Der ESC ist doch jedes Jahr der beste Beweis dafür, dass da momentan Nix dolles unterwegs ist.
Es gibt z.B. beim SWR und WDR auch Sender, die hauptsächlich Deutsche Musik senden. Musst Du nur den richtigen raussuchen.
Die Welt ist nun mal internationaler geworden.
Es schadet doch nicht, seinen Horizont zu erweitern, oder?
Deutschland hat sein Rechtssystem weit mehr nach dem römischen Recht als nach dem französischen aufgebaut.
Sagt Dir vermuttlich jeder, der sich mit Rechtsgeschichte näher befaßt hat. War ein Interessensgebiet meiner Mutter, sie war Juristin, nicht mein eigenes. Und ich glaube ihr da einfach. Weil meine Mutter hat sich mit bloßen Behauptungen sehr zurückgehalten, alles angezweifelt, geprüft, bevor sie sich zu einem Urteil hinreißen ließ, und Rechtsgeschichte war eines ihrer Lieblingsthemen. Ich selbst glaube ihr das einfach.
Sowas nennt man Globalisierung… Ich bin sehr froh, dass es Güter, Waren etc. auch von außerhalb gibt, sowas ist auch gut für das eigene Land und deren Wirtschaft. Die wäre früher oder später auch so immer mehr durchgesetzt wurden, der Krieg hat es eher verzögert, wenn du mich fragst. Außerdem kommen viele Sachen nicht nur aus den USA.
Jazz und Swing waren schon vor dem Krieg sehr beliebt in Deutschland.
Die Bevölkerung selber hat entschieden, was sie lieber hören wollte. In der Stadt war es eher "moderne" Musik, auch aus den USA. In ländlichen Regionen eher traditionelle Musik.
Das ist auch heute so. Der einzelne Konsument bestimmt, was er hören möchte. Nach dem Krieg war das auch immer wieder mal deutsche Musik. Zum Beispiel Neue Deutsche Welle.
Das gleiche beim Film. Die Zuschauer entscheiden, was sie sehen möchten.
Die Zuschauer entscheiden das meiner Ansicht nach nicht wirklich. Amerika hat die bessere Vermarktung.
Nicht nur Deutschland, ganz Europa. Nur die konservativen lateinischen Länder zunächst etwas weniger.
Hängt wohl auch damit zusammen. Aber es wurden auch Länder amerikanisiert, die keinen Krieg gegen Amerika verloren haben. Also sicher nicht die einzige Ursache.
Und Schlager gefallen mir persönlich auch einfach nicht. Tut mir leid, und das nicht, weil ich zu amerikanisiert bin. "Neue deutsche Welle" fand ich hingegen Klasse, dem konnte ich was abgewinnen. Und auch der Klassik kann ich was abgewinnen, aber auch das eher europäische Musik, als auf ein Land beschränkt. Aber o.k. Lang, lang ists her
Ich bin Feindin dieser Amerikanisierung. Habe nichts dagegen, daß auch! amerikanische Filme gezeigt werden, auch amerikanische Musik gespielt..... aber diese Dominanz finde ich zum Kotzen.
Deutschland selbst ist zu klein, um dem viel entgegenzusetzen. Wir könnten nie eine vergleichbare Filmindustrie aufbauen.
Und deswegen würde ich da mal wieder auf Europa setzen. Europa muß sich gegen Amerika behaupten. Europa ist wichtiger als das kleine Deutschland. Auch wenn ich sehr auf den "deutschen Film" stehe, eine Zeitlang war punkto Filmen aber auch Frankreich großartig. Und auch andere europäische Länder haben schon echt klasse Filme produziert. Die Vermarktung ist aber teils echt ziemlich schlecht, so daß die Filme teils kaum bekannt werden.
Amerikanische Filme hingegen sind meist relativ seicht und langweilig, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber die werden umfangreich und besser vermarktet
Deutschland hatte in der Weimarer Republik eine hervorragende Filmindustrie. Siehe Fritz Lang und F. W. Murnau.
Okay, aber vielleicht ist es heute mehr als in der Zeit vor dem Krieg. Also im Radio läuft doch zum Großteil Musik, die nicht aus Deutschland stammt z.B., oder nicht?